Der Body Mass Index (BMI) galt lange als Richtwert, um zu ermitteln, ob eine Person unter-, normal- oder übergewichtig ist. Allerdings ist seine Aussagekraft mittlerweile umstritten. Grund genug, den BMI genauer unter die Lupe zu nehmen.
Um den BMI zu ermitteln, wird das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat dividiert. Der Wert soll einstufen, ob man über-, unter- oder normalgewichtig ist.
Der BMI ist alleine nicht aussagekräftig und sagt nichts über die Körperzusammensetzung aus. Ein Sportler beispielsweise mit einem BMI von 26 und einem hohen Muskelanteil ist nicht als übergewichtig anzusehen, auch wenn er laut BMI-Einteilung in die Kategorie „übergewichtig“ fällt. Auch Faktoren wie Wassereinlagerungen, Alter oder Geschlecht werden hier nicht berücksichtigt.
Der BMI gibt auch keine Informationen über andere gesundheitliche Aspekte wie Blutzucker, Blutdruck, Cholesterinspiegel oder allgemeine körperliche Fitness.
Umgekehrt bedeutet ein „normaler“ BMI auch nicht automatisch, dass die Person gesund ist!
Bauchumfang als Indikator
Nicht das Körpergewicht allein, sondern vielmehr die Verteilung des Körperfetts beeinflusst das kardiovaskuläre Risiko. Die Menge des weitgehend unsichtbaren viszeralen Fetts steht in direktem Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Messung des Bauchumfangs gilt als einfachste Möglichkeit, um das viszerale Fett zu bestimmen:
Gemessen wird im Stehen und mit freiem Oberkörper, das Maßband wird in gerader Linie zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Beckenkamm herumgeführt, der Bauchumfang wird in leicht ausgeatmeten Zustand bestimmt. Als kritisch gilt ein Bauchumfang von 88 cm bei Frauen und 102 cm bei Männern.
Das Taillen-Hüft-Verhältnis (Waist-to-Hip-Ratio) wird berechnet, indem man den Taillenumfang durch den Hüftumfang teilt.
- Frauen: WHR von über 0,85 ungesund
- Männer: WHR von über 0,9 ungesund