Mundgeruch ist weitverbreitet – statistisch leidet jede/r Vierte an der sogenannten Halitosis. Er ist für die Betroffenen überaus belastend. Dabei ist Mundgeruch kein Schicksal, das man einfach hinnehmen muss – Sie können einiges dagegen tun ...

Artikel drucken

Komfortzone für Bakterien

Zähne_shutterstock_1653322768 - © shutterstock
© shutterstock

Hauptursache für Mundgeruch sind bakterielle Beläge z. B. auf der Zunge und den Zahnzwischenräumen. Werden diese Bakterien abgebaut, entstehen ungut riechende Schwefelverbindungen. Auch Karies und Infektionen zählen zu den möglichen Ursachen. In der Medizin wird unterschieden zwischen:

  • Bei Foetor ex ore handelt es sich um den schlechten Geruch beim Ausatmen, der folglich nur beim Sprechen oder bei offenem Mund wahrnehmbar ist.
  • Bei einer Halitosis ist der üble Geruch auch beim Ausatmen durch die Nase zu riechen. Nur etwa zehn Prozent aller Betroffenen leiden unter dieser Form.
  • Es gibt Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie Mundgeruch haben, obwohl dieser objektiv nicht feststellbar ist („Pseudohalitosis“).

Auf Spurensuche

Knoblauch_iStock-2149152951 - © iStock
© iStock

Für Mundgeruch gibt es verschiedene mögliche Ursachen. Man unterscheidet zwischen kurzfristig riechbarem Atem, z. B. nach dem Verzehr von Knoblauch und Co., und länger anhaltendem Mundgeruch. In etwa 90 Prozent liegt die Ursache für schlechten Atem in der Mundhöhle. In etwa 5 bis 8 Prozent der Fälle ist die Ursache im Nasen-Rachen-Raum zu finden und nur selten sind Ursachen wie Diabetes, Reflux-Erkrankungen, Niereninsuffizienz oder Divertikel im Magen-Darm-Trakt dafür verantwortlich. Manche Schlaf- und Beruhigungsmittel können eine Ursache für Mundtrockenheit und damit Mundgeruch sein.

Schlechter Einfluss: Co-Faktoren eliminieren

Rauchen_iStock-470986134 - © iStock
© iStock

Begünstigend für die Entstehung von Mundgeruch sind sogenannte Co-Faktoren: Stress, Fastenperioden bzw. einseitige Ernährung bei speziellen Diäten, trockener Mund durch verminderten Speichelfluss, Mundatmung bzw. Schnarchen, Wechseljahre, Rauchen, Alkohol und zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Der Geruch der Atemluft unterliegt oft erheblichen Schwankungen, die unter anderem mit Tageszeit und Nahrungsaufnahme zusammenhängen.

Pflegen, pflegen, pflegen

Primär sollte der/die Zahnarzt/-ärztin aufgesucht werden, da im Bereich der Zähne und Mundhöhle die meisten Ursachen zu finden sind, vor allem Zahnlöcher, Karies, Lücken, Wurzelprobleme, Vereiterungen und die Gingivitis. Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen ist der wichtigste Schritt für guten Atem. Wer eine besonders gründliche Reinigung des Zungenrückens erreichen will, greift zu Zungenschabern. Verwenden Sie außerdem unbedingt Zahnseide oder eine Interdentalbürste.

Trinken Sie! Schlechten Atem vertreiben

Damit die Speichelbildung angeregt wird, trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt Wasser (am besten ohne Kohlensäure) oder ungesüßte Kräutertees – zumindest 1,5–2 Liter am Tag. Außerdem sollten Alkohol und Zigaretten gestrichenwerden, da sie die Mundschleimhaut austrocknen. Ebenfalls austrocknend wirken stark gesalzene Speisen. Apropos Kräuter: Dill, Kamille, Petersilie und Zitronenmelisse sorgen im Nu für frischen Atem. Die darin enthaltenen ätherischen Öle binden und neutralisieren unangenehme Gerüche. Vor allem aber sind Salbei und Pfefferminze zu nennen, sie sorgen nicht nur für einen angenehm frischen Geschmack, sondern wirken auch antibakteriell.

Dill_shutterstock_2255840545 - © shutterstock
© shutterstock