Kann ein Wetterumschwung tatsächlich zu Kopfschmerzen führen? Laut neuesten Studien können plötzliche Veränderungen der Temperatur und des Luftdrucks Migräne sowie Kreislaufprobleme begünstigen. „Wetterfühligkeit“ nennt sich das Phänomen.

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Forschende aus den USA und Italien haben im Zuge ihrer Studien festgestellt, dass an Tagen mit Temperaturanstieg die Anzahl jener, die mit Kopfschmerzen in eine Klinik kamen, erhöht ist. Dasselbe lässt sich bei Veränderungen des Luftdrucks beobachten. So zeigte sich, dass bei einer Zunahme von fünf Grad innerhalb von 24 Stunden sich das Risiko für Kopfschmerzen um etwa acht Prozent erhöht. Die genaue Ursache dieses Zusammenhangs ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.

Wissenschaftlich bestätigt ist, dass eine sprunghafte Zunahme der Temperatur zur Erweiterung der Blutgefäße führt, während bei einer Abnahme der Lufttemperatur die äußeren Blutgefäße verengt werden. Diese Reaktionen führt der menschliche Organismus durch, um die eigene Körpertemperatur möglichst konstant zu halten. Hypothesen zur "Wetterfühligkeit" bauen darauf auf - vermutet wird beispielsweise, dass Druckrezeptoren, die das Herz-Kreislauf-System regulieren, in der Halsschlagader durch veränderten Luftdruck für die Beschwerden verantwortlich sind. Eine andere Hypothese besagt, dass jede Änderung der Wetterparameter direkt oder indirekt die neuronale Erregbarkeit des trigeminovaskulären Systems beeinflussen könnte.

Was schafft bei "Wetterfühligkeit" Abhilfe?

Das Wetter selbst lässt sich bekanntlich nicht ändern, dennoch gibt es Möglichkeiten den Körper auf die wetterbedingte Belastung vorzubereiten und so Migräne, Schwindel und Co. vorzubeugen.

  • Frische Luft: Um sich an den Wetterwechsel zu gewöhnen, ist es hilfreich an die frische Luft zu kommen, insbesondere dann, wenn man sich ansonsten hauptsächlich in Innenräumen aufhält. Radfahren, Wandern und Spazieren bieten sich als Aktivitäten an.

  • Richtige Kleidung: Um die Thermoregulation des Körpers zu trainieren, ist es sinnvoll sich so zu kleiden, dass man sich leicht kühl fühlt, aber nicht friert.
  • Kalt-Warm-Dusche : Wechselduschen/bäder sind ideal gegen "Wetterfühligkeit". Durch den Wechsel der Wassertemperatur wird das Herz-Kreislauf-System trainiert.
  • Gesunde Ernährung: Auch gegen "Wetterfühligkeit" ist eine ausgewogene Ernährung wichtig - sie sorgt für einen gesunden Organismus, dem plötzliche Wetterumstürze weniger anhaben können.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass zwar eine Korrelation zwischen Wetterumschwüngen und Kopfschmerzen vorhanden ist, ob es sich allerdings auch um einen kausalen Zusammenhang handelt, muss in zukünftigen Studien untersucht werden.