Viele Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, haben an Silvester Angst vor lauten Geräuschen und Lichtern von Feuerwerk. Diese Angst zeigt sich oft durch Unruhe, Zittern, Hecheln, Verstecken oder sogar Panik.

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Feines Gehör

Haustiere wie Hunde, Katzen und viele andere Tiere haben ein weitaus empfindlicheres Gehör als Menschen, was sie für bestimmte Geräusche besonders sensibel macht. Hunde hören Frequenzen bis zu etwa 45.000 Hz, Katzen sogar bis zu 65.000 Hz – während der Mensch nur bis etwa 20.000 Hz hört. Ihr extrem gutes Gehör kann hilfreich sein, kann aber auch Stress und Ängste verstärken – wie z. B. bei Feuerwerk, Gewittern oder anderen lauten Ereignissen.

Lärmbewältigung

Tiere benötigen ruhige, schallgedämpfte Rückzugsorte, in denen sie sich sicher fühlen. Ätherische Öle wie Lavendel, Kamille und Sandelholz wirken entspannend. Hunde etwa, die gelernt haben, dass ihnen ein gewisser Geruch guttut, suchen in Stresssituationen bewusst den Kontakt zu ihren Halter:innen. Das Angebot an stressreduzierenden Ergänzungsfuttermitteln ist vor allem für Hunde mittlerweile sehr groß (s. u.). Mit der Gabe sollte man rechtzeitig beginnen, damit sich ein ausreichender Wirkstoffspiegel aufbauen kann.

Manche Tiere brauchen auch nach Silvester noch Tage, um sich wieder zu beruhigen. Es ist hilfreich, besonders viel Ruhe, Geduld und Struktur zu bieten.

Nahrungsergänzungen gegen Silvesterangst

  • Casein: Milchproteine werden als Casein bezeichnet. Die größte Fraktion von Casein, das Alpha-S1-Casein, wird nach einer enzymatischen Umwandlung im Körper zu Casozepin. Bei letzterem handelt es sich um ein Peptidhormon, welchem eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird.
  • Tryptophan ist eine Aminosäure, welche die Grundsubstanz des ausgleichenden Botenstoffes Serotonin ist.
  • CBD (Cannabidiol): Der nicht berauschende Anteil der Hanfpflanze soll eine beruhigende Wirkung auf unsere Haustiere haben. Wenn Sie Ihrem Tier ein CBD-Öl (direkt ins Maul) zufüttern möchten, sollte dieses unbedingt speziell für Hunde oder Katzen entwickelt sein und einen THC-Gehalt von 0,0 % aufweisen.
  • Bachblüten: Hier eignen sich die Rescue-Mischung oder individuell auf das Tier abgestimmte Zubereitungen aus der Apotheke am besten. Zusätzlich unterstützend wirken B-Vitamine, Lavendel, Passionsblume, Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Kamille, Katzenminze. Bei einem Tier mit großer Panik werden sie allein höchstwahrscheinlich jedoch nicht ausreichen.