Osteoporose bzw. „Knochenschwund“ ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter. Der langsame Abbau des Knochens verläuft oft lange Zeit unbemerkt. Ein deutliches Zeichen ist ein Knochenbruch bei niedriger Belastung. Wenn das passiert, ist die Krankheit schon fortgeschritten. Wir erklären Ihnen hier, was Sie präventiv bzw. nach einer Diagnose tun können und worauf Sie achten sollten.
Um eine Osteoporose im Alter zu vermeiden oder hinauszuzögern, kann man bereits in jungen Jahren mit sportlichen Aktivitäten und ausgewogener Ernährung gegensteuern. Je höher die Knochenmasse eines jungen Erwachsenen ist, desto höher wird seine Knochenmasse im Alter sein und desto später wird eine Osteoporose auftreten.
Falls Ihnen bereits die Diagnose gestellt wurde, können Sie in Absprache mit Ihrem Arzt einiges tun, um den Knochenabbau einzubremsen. Die klassische Therapie setzt sich aus gezielter und regelmäßiger Bewegung, einer guten Versorgung mit Kalzium und Vitamin D und der Einnahme von Arzneimitteln zusammen. Besonders wichtig ist, dass eine angeordnete Therapie konsequent durchgeführt wird.
An der Entstehung einer Osteoporose können viele Faktoren beteiligt sein. Ob Sie tatsächlich betroffen sind, kann und sollte nur ein Arzt entscheiden. Kinder und junge Erwachsene erkranken nur sehr selten an einer Osteoporose.
Entstehung & Symptome
Das menschliche Skelett macht bei einem Erwachsenen etwa acht Kilogramm aus. Während Neugeborene noch bis zu 350 Knochen besitzen, bringen es Erwachsene durch das Zusammenwachsen einzelner Knochen „nur mehr“ auf 200 bis 214 Knochen, je nach Anzahl der Fußknochen und jenen am Ende der Wirbelsäule.
Auch wenn der Steigbügel im Ohr nur drei Millimeter lang ist und der Oberschenkelknochen bis zu 46 Zentimeter misst, haben sie eines gemeinsam: ihre extreme Härte und Belastbarkeit bis zu 640 Kilogramm – und diese gilt es so lange wie möglich zu erhalten.
Was ist Osteoporose?
Wie stark unsere Knochen sind, hängt mit unserer allgemeinen Gesundheit, Ernährung, Bewegung und genetischen Voraussetzung zusammen. Aber egal wie fit wir sind: nachdem unser Skelett zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr seine individuelle maximale Stärke erreicht hat (die sogenannte „Peak Bone Mass“), beginnt unweigerlich der Abbau. Pro Jahr nimmt unsere Knochenmasse dann etwa ein halbes bis ein ganzes Prozent ab. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Prozess. Bei manchen verläuft dieser aber schneller als üblich - dann sprechen wir von Osteoporose, im Volksmund auch „Knochenschwund“ genannt.
Es handelt sich dabei um eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist. Der Knochen verliert nicht nur an Stabilität, sondern auch an Elastizität und Beweglichkeit. Und je fragiler unsere Knochen werden, desto mehr steigt die Neigung zu Frakturen. Kurz: Osteoporose-Betroffene sind anfälliger für Knochenbrüche.
Anfangs sind die Symptome meist nicht eindeutig
Bereits bei niedriger Krafteinwirkung kann es zum Bruch kommen. Besonders anfällig sind der Oberschenkelhalsknochen, der Ober- und Unterarmknochen und die Wirbelsäule. Anfangs sind die Symptome meist nicht eindeutig. Oft wird die Erkrankung deshalb erst spät entdeckt. Ein Hinweis können Rückenschmerzen sein, die mit der Zeit zunehmen oder wochenlang andauern. Das muss aber nicht zwingend auf eine Osteoporose hinweisen. In vielen Fällen wird die Krankheit aber erst bei einem Knochenbruch diagnostiziert.
Vielen Betroffenen ist die Ernsthaftigkeit dieser Krankheit nicht bewusst. Sie denken, dass Osteoporose altersbedingt einfach normal ist. Eine gute Aufklärung über Risikofaktoren, die Wichtigkeit der Therapietreue sowie Tipps rund um eine gesunde Lebensführung können dazu beitragen, gesund, beweglich und vor allem selbstbestimmt bis ins hohe Alter leben zu können.
Osteoporose-bedingte Brüche können zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führen. Mögliche Folgen sind starke Schmerzen, Deformierungen, Funktionseinschränkungen, lange Aufenthalte in Krankenhäusern oder in Rehabilitationszentren. Es besteht sogar die Möglichkeit, pflegebedürftig zu werden.
Mögliche Ursachen
Bei der Osteoporose werden primäre und sekundäre Formen unterschieden. In den meisten Fällen wird die primäre Form festgestellt, die altersbedingt auftritt. Sehr häufig sind Frauen nach den Wechseljahren betroffen. Als Ursache wird hier die hormonelle Umstellung nach dem Wechsel angenommen (Östrogenmangel). In der Relation sind Männer zwar nicht so häufig betroffen, trotzdem sind auch sie nicht vor dieser Erkrankung gefeit.
Es tragen verschiedene Faktoren zur Entstehung bei
Typische Risikofaktoren, die bei der Entstehung einer primären Osteoporose eine Rolle spielen, sind ein höheres Lebensalter (mehr als 60 Jahre), Bewegungsmangel oder eine genetische Veranlagung. Nikotin- und Alkoholgenuss wirken sich in größeren Mengen ebenfalls auf unsere Knochengesundheit aus.
Eine zu geringe Knochenmasse kann ebenso mit einem Mangel an Kalzium und Vitamin D zusammenhängen. Aber auch Untergewicht (Body Mass Index „BMI“ < 20), vor allem in Kombination mit einer Mangelernährung, steht im Zusammenhang mit der Entstehung von Osteoporose. Achtung: Es darf nicht im Umkehrschluss angenommen werden, dass deshalb ein hoher BMI schützt – das tut er nämlich nicht.
Eine sekundäre Osteoporose entwickelt sich erst in Folge einer Grunderkrankung oder deren Therapie mit bestimmten Medikamenten. Mögliche Grunderkrankungen sind zum Beispiel Diabetes, COPD, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Epilepsie. Zu den möglichen beeinflussenden Medikamenten zählen zum Beispiel Antiepileptika, Cortison und Magensäureblocker.
Risikofaktoren:
- mehr Frauen als Männer betroffen
- ein höheres Alter (60+)
- Nikotin- und Alkoholgenuss
- Bewegungsmangel
- starkes Untergewicht
- ein Mangel an Kalzium und Vitamin D
- eine genetische Veranlagung
- manche Medikamente (z. B. Cortison, Magensäureblocker)
- manche Krankheiten (z. B. Diabetes, COPD, Hyperthyreose, Rheumatoide Arthritis, Epilepsie, Parkinson, Herzinsuffizienz)
Wie wird die Diagnose gestellt?
Der Arzt verwendet mehrere Methoden, um festzustellen, ob eine Osteoporose oder eine Neigung zu Osteoporose vorliegt. Zum einen befragt er den Patienten, um herauszufinden, ob irgendwelche Risikofaktoren bestehen. Er fragt ihn also zu seiner Krankengeschichte, seinem Lebensstil, möglichen familiären Erkrankungen, Dauermedikamenten, usw.
Bei bestehendem Osteoporose-Risiko wird eine Knochendichtemessung durchgeführt, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule und bzw. oder beim Oberschenkelhalsknochen. Das Verfahren arbeitet mit niedrigdosierten Röntgenstrahlen und ist schmerzfrei. Ergänzend sind klassische Röntgenbilder oder eine Blutuntersuchung üblich.
Pflanzliches, Komplementär- und Schulmedizin
Wichtig ist zu verstehen, dass es sich hier um eine ernstzunehmende Krankheit handelt, die nach einer langfristigen Therapie verlangt. Ein Verdacht auf Osteoporose sollte ärztlich bestätigt werden. Das ist auch wichtig, um andere Krankheiten auszuschließen, die sich auf unser Skelett auswirken können (zum Beispiel: Morbus Paget, Epilepsie oder Herzinsuffizienz).
Die Therapie der Osteoporose fußt auf drei wichtigen Säulen:
- Bewegung und Muskeltraining
- Basisversorgung mit Kalzium und Vitamin D
- Die Behandlung der Krankheit mithilfe von Arzneimitteln
Bewegung
In jungen Jahren ist es das Ziel, eine möglichst hohe maximale Knochenmasse („Peak Bone Mass“) zu erreichen. Das ist durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßiges Training erreichbar. Im Alter dreht sich dann alles darum, dem Verlust der Knochenmasse entgegenzuwirken. Im Grunde ist es empfehlenswert, das ganze Leben lang körperlich aktiv zu bleiben. Nur so können wir unsere Muskelkraft, Koordination und unseren Gleichgewichtssinn auf hohem Niveau halten.
Für die Erhaltung unserer Knochengesundheit sind Bewegung und Sport essentiell. Ein regelmäßiges Krafttraining stärkt die Muskeln und fördert den Aufbau von Knochenmasse. Ausdauertraining unterstützt die Beweglichkeit und verbessert die Kondition. Empfehlenswert sind zügiges Gehen, Nordic Walking, Wandern, Joggen, Treppensteigen und Krafttraining mit Gewichten. Eine Osteoporose-Therapie enthält im Idealfall auch Balancetraining, zum Beispiel mit Tai Chi oder Tanzen.
Regelmäßiges Training kann das Risiko von Stürzen und Frakturen senken. Eine kräftige Rückenmuskulatur verringert das Risiko von Wirbelkörperfrakturen. Außerdem heilen Brüche schneller. Muskelmasse und Kraft können auch bei gebrechlichen Personen und bis ins hohe Alter aufgebaut werden. Bei Älteren sollte eine solche Kraft- und Bewegungstherapie aber besser von einem Physiotherapeuten begleitet werden.
Die Basisversorgung: Kalzium und Vitamin D
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann zur Prävention einer Osteoporose beitragen. Eine wichtige präventive Maßnahme ist die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. In Kombination wird die Neigung zu Frakturen gesenkt. Osteoporose-Patienten sollen sich täglich 1.000 mg Kalzium und 800 bis 1.000 IE Vitamin D zuführen. Damit kann die Knochenmineraldichte erhalten werden.
Am besten ist eine natürliche Aufnahme durch Ernährung bzw. durch Sonnenexposition. Wenn das nicht möglich ist, existieren Nahrungsergänzungsmittel. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker bezüglich der Wirkung, der Art der Einnahme oder möglichen Nebenwirkungen beraten.
Wer sich aber gesund fühlt, auf eine gesunde Lebensweise achtet, keine diagnostizierte Osteoporose hat und keinen Vitamin-D-Mangel hat, muss sich kein Kalzium und Vitamin D zuführen.
Kalzium
Der wichtigste Mineralstoff für den Knochenbau ist Kalzium. Am Knochenbau sind auch Vitamin D, Vitamin K, Vitamin C, Folsäure, Vitamin B12 und Magnesium beteiligt.
Bei Frauen, die ihre Menopause hinter sich haben und bei Männern ab dem 60. Lebensjahr werden pro Tag 1.000 mg Kalzium empfohlen. Eine natürliche Aufnahme über die Nahrung gilt stets als erste Wahl. Zu einer Gabe von Kalzium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wird nur dann geraten, wenn nicht genug Kalzium über die Ernährung zugeführt wird. Beachten Sie aber, dass die Gesamtzufuhr nicht 2.000 mg überschreiten soll.
Sehr gute Kalzium-Spender sind zum Beispiel Milch und Milchprodukte (z. B.: Parmesan, Emmentaler, Camembert, Vollmilch, Sauermilch, laktosefreie Milch). Gute Kalziumlieferanten finden sich aber auch noch in vielen anderen Lebensmitteln: Sojabohnen, Tofu, weiße Bohnen, Kiwi, Orange, grünes Gemüse wie Fisolen, Spinat oder Rucola, Mohn, Haselnüsse, Sesam, Weizenvollkornbrot, Hafer, Pumpernickel, Sojadrinks, Sojapudding, Mandeldrinks, Reisdrinks, Haferdrinks oder in kalziumreichem Mineralwasser).
Risikogruppen für einen Kalzium-Mangel sind vor allem strenge Vegetarier und Veganer. Gefährdet sind auch Personen mit Morbus Crohn, Zöliakie oder Colitis ulcerosa. Eine Unterversorgung mit Kalzium bleibt übrigens oft verborgen. Mögliche Symptome sind brüchige Nägel, trockene, schuppende Haut, Ausschläge und Müdigkeit.
Apotheker-Tipp
- Kalzium und Vitamin D sind ein Team: Durch Vitamin D wird die Aufnahme deutlich verbessert.
- Bestimmte Mineralwässer bieten eine gute Kalziumquelle.
- Es ist bekannt, dass Vitamin C die Kalzium-Aufnahme verbessert. Deshalb ist die Kombination aus Fruchtsaft aufgespritzt mit kalziumreichem Mineralwasser empfehlenswert.
- Kalziumtabletten sollen nicht gleichzeitig mit kalziumhaltigen Nahrungsmitteln eingenommen werden.
Vitamin D
Vitamin D erfüllt viele Funktionen. Unter anderem spielt es eine Rolle bei der Erhaltung der Knochendichte, der Knochenmineralisation und verbessert die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir Kalzium bei einem Mangel an Vitamin D nicht in den Knochen einlagern können.
Da es nur in wenigen Lebensmitteln in größerer Menge enthalten ist, ist der Bedarf über die Nahrung nur schwer zu decken. Vitamin D findet sich unter anderem in Lebertran, Hering, Lachs, Thunfisch, Aal, Eidotter, Steinpilzen, Morcheln, Champignons und Eierschwammerln.
Am besten nehmen wir Vitamin D aber über das Sonnenlicht auf. Wenn die UV-B-Strahlung auf unsere Haut trifft, bildet unser Körper ganz von selbst Vitamin D3. Es ist schon ausreichend, sich mehrmals pro Woche für zehn bis 15 Minuten der Sonne auszusetzen. Im besten Fall werden das Gesicht, der Hals, das Dekolleté, die Arme und die Beine angestrahlt (ca. ¼ unserer Körperoberfläche).
In den Wintermonaten ist die Sache mit dem Vitamin D ein wenig schwieriger. Das Problem: wenige Sonnenstunden und eine geringe Sonnenintensität. In Österreich betrifft das die Monate Oktober bis März.
Bei einer Therapie liegt die Tagesdosis bei 800 bis 1.000 IE. Eine Nahrungsergänzung empfiehlt sich bei all jenen, die mit ihrer Haut nur wenig Sonnenkontakt haben. Zu den Risikogruppen für die Entwicklung eines Vitamin-D-Mangels zählen Kinder bis zum Alter von drei Jahren und Menschen mit dunkler Hautfarbe, sowie Senioren.
Mögliche Anzeichen für einen Vitamin-D-Mangel sind Schlafstörungen oder Müdigkeit. Ein Mangel kann ganz einfach über eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Bei einer Überdosierung können Nierensteine auftreten. Um es so weit zu bringen, muss dem Körper aber über eine lange Zeit eine große Menge an Vitamin D zugeführt werden (mehr als 10.000 IE).
Apotheker-Tipp
- Vitamin D kann auch ohne Kalzium in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zugeführt werden.
- Lassen Sie regelmäßig etwas Sonne auf die Haut scheinen – das regt die körpereigene Vitamin-D-Produktion an.
- Über Nahrung kann der Bedarf kaum gedeckt werden.
- Sonnenschutzprodukte können die Bildung von Vitamin D blockieren.
Homöopathisches:
- Symphytum
- Calcium phosphoricum
- Hypericum
Schüßler-Salze:
- Nr. 1 - Calcium fluoratum soll das Bindegewebe und die Knochen stärken.
- Nr. 17 - Manganum sulfuricum soll bei der Bildung von Knorpeln und Knochen positiv wirken.
- Nr. 22 - Calcium carbonicum soll bei einer Störung des Knochenstoffwechsels bzw. Osteoporose-Symptomen im oberen Rücken und Schultern helfen
Lassen Sie sich bei der Einnahme und Dosierung von Ihrem Apotheker beraten.
Medikamentöse Therapie
Osteoporose wird in der Regel lange behandelt. Dass eine medikamentöse Therapie über Jahre hinweg andauert, ist nichts Ungewöhnliches. Es gibt eine Reihe von Medikamenten, die bei Osteoporose eingesetzt werden und die Aufgabe haben, die Knochen zu stärken. Diese Wirkung ist für die Patienten nicht spürbar.
Im gemeinsamen Arztgespräch sollte der Nutzen der Einnahme derartiger Medikamente besprochen werden. Eine medikamentöse Therapie wird nur dann in Betracht gezogen, wenn ein Behandlungsvorteil zu erwarten ist.
- Vergessen Sie nicht, ihre aktuellen Dauermedikamente mit Ihrem Arzt zu besprechen. Es gibt eine Reihe von Arzneien, die Brüche begünstigen können, etwa bestimmte Antidepressiva oder Antiepileptika. Besprechen Sie das Verhältnis von Nutzen und Risiken mit Ihrem Arzt. Davon abgesehen können zum Beispiel beruhigende Medikamente oder Schlafmittel über die gewünschte Wirkdauer hinaus Schwindel und Benommenheit auslösen und so die Gefahr eines Sturzes erhöhen. Bluthochdruck-Patienten sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren, um Blutdruckabfällen und damit verbundenen Schwindelanfällen entgegenwirken zu können.
- Bei der Behandlung von Frakturschmerzen sind Paracetamol, Metazimol und Opiate wirksam. Falls Opiate vom Arzt verschrieben werden, ist zu bedenken, dass die manchmal starken Schmerzmittel die bei osteoporose-bedingten Knochenschmerzen eingesetzt werden, vor allem zu Beginn oder bei einer Dosiserhöhung zu verlängerten Reaktionszeiten und zu Tagesmüdigkeit führen können. Damit geht auch ein erhöhtes Sturzrisiko und vermutlich auch eine erhöhte Frakturrate einher. Wenn die Schmerzen ambulant nicht in den Griff zu bekommen ist, kann eine stationäre Behandlung erforderlich sein. Das gilt auch für starke Funktionsbeeinträchtigungen.
- Zur Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung bei Patienten mit schmerzhaften Wirbelkörperfrakturen kann eine Elektrotherapie mit oder ohne Übungsprogramm erwägt werden.
- Bei Patienten mit schmerzhaften Wirbelkörperfrakturen werden medizinisch kontrollierte Bewegungstherapie-Programme zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität empfohlen.
Frauen & Osteoporose
Die sogenannte postmenopausale Osteoporose betrifft Frauen nach der Menopause, tritt also rund um das 50. Lebensjahr auf. Durch den Abfall des Hormonspiegels (Östrogenmangel) nach der Menopause nimmt die Knochenmasse schneller ab, als es normalerweise der Fall wäre. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer Osteoporose und damit das Risiko für Knochenbrüche.
Die Behandlung einer postmenopausalen Osteoporose umfasst mehrere Behandlungsmöglichkeiten, unter anderem auch eine menopausale Hormontherapie (Hormonersatztherapie).
Ältere & Osteoporose
Die Altersosteoporose ist auch unter dem Begriff „senile Osteoporose“ bekannt und betrifft Frauen und Männer gleichermaßen. Wie der Name schon vermuten lässt, befinden sich die Betroffenen in einem höheren Lebensalter. Ungefähr ab 70 Jahren fallen Patienten in diese Kategorie.
Die Angst zu fallen und sich dabei etwas zu brechen lähmt viele Betroffene, sodass sie sich nur mehr sehr wenig bewegen. Wenn die Knochen aber nicht mehr ausreichend belastet werden, bilden sie sich zurück. Das gilt auch für Bettlägerige.
Die besten Ergebnisse erzielen Altersosteoporose-Betroffene mit sportlichen Übungsprogrammen, die speziell auf ihre Bedürfnisse ausgelegt sind. Meist werden neben gezielten Kraftübungen auch das Gleichgewicht und die Koordination trainiert, um Stürzen vorzubeugen. Spezielle Bewegungstherapien sollten nur im Rahmen eines Programms mit Fachkräften ausgeführt werden. Pflege- und Seniorenheimbewohnern mit hohem Sturzrisiko wird darüber hinaus das ständige Tragen eines Hüftprotektors empfohlen.
Stürze vermeiden:
Besprechen Sie Ihr Sturzrisiko mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Wenn dieses erhöht ist, sollten Sie Maßnahmen zur Sturzprävention ergreifen:
- Festes Schuhwerk tragen – keine Pantoffeln, hohe Absätze oder ausgetretene Schlapfen.
- Alle offensichtlichen Stolperfallen in den eigenen vier Wänden entfernen.
- Teppiche sind Rutschfallen – entweder entfernen oder mit Antirutschmatten versehen.
- Das Mobiltelefon immer bei sich tragen.
- Sich ein Notfallarmband besorgen.
- Eventuell ein Notfallsystem anschaffen.
- Eine Taschenlampe auf den Nachttisch bereitlegen, beim nächtlichen Toilettengang das Licht einschalten oder eine Lampe mit Bewegungsmelder installieren.
- Im Bad erleichtern Haltegriffe das Aufstehen und geben Halt.
- Bei Treppen, Toilette, Badewanne und Dusche Handläufe anbringen, Antirutschmatten verwenden.
- Brillenträger sollten regelmäßig die Sehstärke überprüfen lassen.
- Gegebenenfalls eine Gehhilfe oder einen Gehstock benutzen.
- Das Tragen von Hüftprotektoren dämpft beim Sturz den Aufprall.
- Hilfreich sind auch Erinnerungsfunktionen wie Notizen am Kalender oder auch Smartphone-Apps welche an die Medikamenteneinnahme erinnern.