Vitamine und Spurenelemente – Es gibt Phasen und Situationen im Leben, in denen eine Ergänzung mit Mikronährstoffen empfehlenswert ist. Welche das sein können, erfahren Sie hier.
Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente erledigen in unserem Körper unzählige lebenswichtige Aufgaben. Umso bedeutsamer ist es, auf eine optimale Mikronährstoffversorgung zu achten und Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Es gibt viele mögliche Ursachen für einen Vitaminmangel. Häufig liegt es auch am Lebensstil: Im Alltag fehlt die Zeit, um frisch zu kochen; Stress, Alkoholkonsum und Rauchen verschlechtern die Aufnahme von Mikronährstoffen. Auch Medikamente und bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn oder eine einseitige Ernährung können auf unsere Mikronährstoff-Aufnahme wirken.
Was ist was? Makronährstoffe, Mikronährstoffe, Spurenelemente
Unsere Nahrung enthält in großen Mengen so genannte Makronährstoffe, also Energieträger und Struktursubstanzen wie Fette, Proteine und Kohlenhydrate. Im Gegensatz dazu gehören Vitamine und Spurenelemente zu den Mikronährstoffen. Sie kommen nur in geringer Konzentration in der Nahrung vor, sind aber für das reibungslose Funktionieren zellulärer Prozesse des Organismus unentbehrlich.
Obst und Gemüse enthalten zwar viele Mikronährstoffe – aber leider nur in frischem Zustand. Durch Transport, Lagerung, Konservierung und Kochen werden viele dieser wertvollen Nährstoffe zerstört.
- Zu den Mikronährstoffen zählen die Vitamine, diese sind organische Substanzen, die sich in wasserlösliche (Vitamine B, C) und fettlösliche (Vitamine A, D, E,K) einteilen lassen.
- Zu den essenziellen Spurenelementen im menschlichen Körper gehören unter anderem Chrom, Eisen, Fluor, Iod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Nickel, Selen und Zink.
Es gibt Phasen und Situationen im Leben, in denen eine Ergänzung mit Mikronährstoffen empfehlenswert ist, wie bei verschiedenen Erkrankungen oder in der Schwangerschaft.
Aber auch Gesunde können aufgrund einer besonderen Lebenssituation ein Defizit an Mikronährstoffen aufweisen, das es aufzufüllen gilt.
Bei verminderter Aufnahme von Nährstoffen:
- Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist die Aufnahme zahlreicher Vitamine und Spurenelemente häufig gestört. Das macht sie für einen Vitaminmangel anfällig.
- Bei Erkrankungen des Magens wie etwa einer atrophischen Gastritis oder nach Magenoperationen ist zum Beispiel die Aufnahme von Vitamin B12 gestört.
- Manche Arzneimittel können den Vitaminstatus verschlechtern, wenn sie über einen langen Zeitraum hinweg eingenommen werden (zum Beispiel Antidepressiva, Antibiotika, Diuretika, ACE-Hemmer). Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Dauermedikamente einnehmen und einen Nährstoffmangel vermuten.
- Alkoholkranke leiden häufig unter einem Vitaminmangel. Besonders Folsäure und die Vitamine A, B1, B2, B6 und C können durch die Nahrung meist nicht mehr abgedeckt werden.
- Diabetiker neigen häufig zu einem Mangel an Folsäure und Zink.
Wenn das Angebot in der Nahrung nicht ausreichend ist:
- Bei einseitiger Ernährung besteht die Gefahr einer Mangelversorgung. Das gilt auch für jene, die sich ausschließlich von industrieller Nahrung ernähren. Einige Mikronährstoffe finden sich nämlich nur in frischen Lebensmitteln.
- Vegetarier sollten besonders darauf achten, einen Eisenmangel zu vermeiden. Fleisch ist die Hauptquelle für Eisen, wobei die Hälfte aus tierischen Quellen stammen sollte.
- Veganer laufen stets Gefahr, zu wenig Vitamin B12 zu sich zu nehmen. Dieses ist nämlich nur in tierischen Produkten enthalten. Damit Menschen, die gänzlich auf tierische Produkte verzichten, ausreichend Proteine erhalten, können sie zum Beispiel regelmäßig Hülsenfrüchte essen. Worauf Veganer noch bei der Ernährung achten sollten, lesen Sie hier.
Bei vermehrtem Bedarf an Mikronährstoffen:
- In der Schwangerschaft besteht vermehrter Bedarf an Folsäure (Vitamin B9). Bei einem Mangel erhöht sich das Risiko für Missbildungen. Es wird empfohlen, bereits ab dem Kinderwunsch zusätzliche Folsäure-Ergänzungsmittel einzunehmen. Schwangere und Stillende haben generell einen erhöhten Bedarf an Vitaminen. In der Apotheke sind bereits auf Schwangerschaft und Stillzeit zugeschnittene Ergänzungspräparate erhältlich.
- Patienten mit einer Nierenschädigung können häufig nicht ausreichend Vitamin D bilden.
- Wer unter Osteoporose leidet, sollte auf eine gute Basisversorgung mit Kalzium und Vitamin D achten. Ausführliche Informationen zur Ernährung und Nahrungsergänzung bei Osteoporose haben wir Ihnen unter diesem Link zusammenstellt.
Wenn es zu vermehrten Verlusten kommt:
- Bei einer Dialyse (Blutwäsche) werden durch die Filtration neben den Giften auch andere essenzielle Substanzen wie Mikronährstoffe aus dem Blut entfernt und müssen daher zugeführt werden.
- Bei starkem Erbrechen und/oder Durchfall verliert man sehr viel Flüssigkeit und damit auch wichtige Mineralstoffe. Um dem rasch entgegenzuwirken, greift man am besten zu einer Elektrolytlösung. In der Apotheke sind bereits fertige Elektrolytlösungen erhältlich, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen. Eine Anleitung zur Anmischung einer oralen Rehydrationslösung finden Sie unter diesem Link.