Was die Finger- und Zehennägel über uns verraten. Außerdem: Worauf es bei der Nagel-Pflege ankommt.
Durchschnittlich wachsen unsere Nägel zwei bis drei Millimeter pro Monat, wobei Zehennägel langsamer wachsen als Fingernägel. Erst wenn ein Nagel eingerissen oder abgesprungen ist, nimmt man wahr, wie störend es ist und wie lange es dauert bis er nachwächst.
Weisen Nägel Flecken, Verfärbungen oder Rillen auf, so können hier Rückschlüsse auf das Geschehen im Körper gezogen werden. So sind zum Beispiel weiße kleine Flecken auf Abwehrschwäche oder Zinkmangel zurückzuführen, gelbliche Verfärbungen auf Rauchen, häufiges Lackieren ohne Unterlack oder Vitamin E-Mangel.
So genannte Uhrglasnägel weisen unter Umständen auf ein Problem im Lungenbereich hin, während Hohlnägel einen langfristigen Eisenmangel vermuten lassen.
Gepflegte Finger- und Zehennägel sind nicht nur eine rein optische Angelegenheit
Längsrillen geben Hinweise auf Verletzungen in der Nagelbildungszone, Querrillen hingegen sind ein Zeichen für eine Zytostatikabehandlung, wobei hier Nägel auch abfallen können. Durch den Eingriff in die Zellteilung wird der im Wachstum befindliche Nagelbereich dünner.
Zumeist kämpfen wir Gott sei Dank aber „nur“ mit brüchigen und splitternden Fingernägeln. Besonders nach dem obligaten Hausputz oder getaner Gartenarbeit ist dies der Fall, aber auch bei Eisen- oder Vitamin B-Mangel tritt dies auf. In diesem Zusammenhang haben die Betroffenen allerdings zusätzliche Anzeichen wie Unkonzentriertheit oder verstärkte Müdigkeit.
Das ist bei der Pflege und Reinigung der Nägel zu beachten:
- Damit Nägel fest und stark sind, können Sie einiges dazu beitragen. Selbstverständlich ist das Tragen von Handschuhen als Schutz vor Reinigungsmitteln, Schmierölen oder Erde von Vorteil. Doch vielen ist das unangenehm oder sie schwitzen darin stark oder können damit nicht gut greifen. Deshalb ist die richtige Pflege die beste Hilfe für gesunde Nägel.
- Bei Verschmutzung nach getaner Arbeit reinigen Sie unter sanftem Druck mit einer Nagelbürste und neutraler Waschlotion Nagel und Nagelbett. Anschließendes Eincremen mit einer reichhaltigen Handcreme hilft, die verlorengegangenen Fette wieder zu ergänzen. Wichtig sind hier Öle wie Jojoba, Mandel- oder Olivenöl. Sie nähren auch die Nagelbildungszone dank der ungesättigten Fettsäuren und verhindern das Einreißen der Nagelhaut. Diese dient dem Schutz der Nagelbildungszone.
- Bei wegstehenden Hautfetzen oder Nagelwurzen beißen Sie diese nicht mit den Zähnen ab. Hierdurch können zusätzlich Keime eindringen, Entzündungen und Eiterungen die Folge sein. Das beste Mittel ist hier die Verwendung einer flachen Hautzange, die die Franse plan abschneidet.
- Eine Verletzung sollte immer gut desinfiziert und tagsüber mit einem Pflaster vor Verunreinigungen geschützt werden. Während der Nacht lässt man die Wunde − wenn abgetrocknet − offen. Sollte schon eine Entzündung vorhanden sein, so geben Sie im Anschluss an die Desinfektion einen Tropfen Nelkenöl ins Nagelbett. Dieses wirkt entzündungshemmend und bakteriostatisch.
- Die regelmäßige Nagelpflege braucht jedenfalls das Schneiden und Feilen sowie das Lockern und Zurückschieben der Nagelhaut. Bevor Sie Letzteres tun, tragen Sie etwas Pflegecreme auf, um durch das vorangegangene Handbad verlorene Schutzstoffe wieder zu ergänzen. Das Wichtigste bei jeder Nagelpflege sind entsprechend hygienische Bedingungen, da ansonsten die Gefahr einer Pilzinfektion gegeben ist.
Vorsicht:
- Meiden Sie Metallfeilen, da sie viel zu grob sind und die Struktur des Nagels schädigen. Besser sind Diamantfeilen mit feinsten Schleifpartikeln, Glasfeilen oder Sandpapierfeilen.
- Keinesfalls sollten die Ecken zu weit ausgeschnitten werden, da sich dadurch das Nagelbett verengt und einwächst. Sollte dies der Fall sein, suchen Sie die Hilfe eines gut ausgebildeten Fußpflegers aus.
- Besonders für Diabetiker sind selbst kleinste Verletzungen eine große Gefahr, umso mehr ist hier auf optimale Bedingungen und die Kompetenz diabetischer Fußpfleger wert zu legen.