Der auffallend weiß blühende Holunderstrauch gehört zu den populärsten Heilpflanzen Mitteleuropas. In der Kräuterkunde werden besonders die Holunderblüten und -beeren als Erkältungsmittel geschätzt.
Die Holunderblüten wirken vor allem in Form eines heißen Teeauszuges schweißtreibend und fiebersenkend. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht eindeutig geklärt, man geht allerdings davon aus, dass die Erregbarkeit der Schweißdrüsen für Wärmereize gesteigert wird. Bei entsprechender Bettruhe kommt es durch die vermehrte Schweißproduktion zu einer Senkung der erhöhten Körpertemperatur.
Holunderblüten wirken auch etwas schleimlösend, reizmildernd und steigern die Immunabwehr. Durch die ausgezeichnete Verträglichkeit und den angenehmen Geschmack des Tees eignet sich dieser auch für Kinder.
Die schwarzen Holunderbeeren sind reich an antioxidativ wirksamen Polyphenolen und Vitaminen. Diese steigern nicht nur die Immunantwort, sondern helfen auch Zellschäden zu verhindern. Dadurch eignen sich diese nicht nur in Form von wärmenden Fruchtsäften als Erkältungsmittel, sondern finden sich auch in zahlreichen Anti-Aging-Produkten wieder.
Anwendungstipps: Warm und kalt
- Für eine Tasse Holunderblütentee werden 1 bis 2 Teelöffel der getrockneten Blüten mit 150 ml kochendem Wasser überbrüht und 5 Minuten ziehen gelassen. Pro Tag können 3 bis 4 Tassen getrunken werden.
- Die frischen Holunderblüten kann man auch zu einem erfrischenden Holunderblütensirup verarbeiten. Hierzu werden 10 bis 15 Blüten kurz gewaschen und zusammen mit 1 Liter abgekochtem Wasser und einer halben Zitrone einen Tag stehen gelassen. Dann wird
die Lösung abfiltriert und zusammen mit 1 Kilogramm Zucker zu einem Sirup eingekocht.
Botanischer Steckbrief des Holunders (Sambucus nigra L.)
Der Schwarze Holunder ist ein in ganz Europa beheimateter Strauch. Er trägt meist spätestens im Juni schirmartig angeordnete Trugdolden mit unzähligen weißen duftenden Blüten. Besonders häufig findet man Holunder in Auwäldern, an Wegrändern und Böschungen.
Holunder wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Kräuterkunde Europas verwendet. Gleichzeitig wurde der Holunder früher auch mythologisch stark verehrt. So geht der Name auf die germanische Schutzgöttin des Lebens Frigg, die man auch Frau Holle nannte, zurück.