Der sogenannte Rheumafaktor (RF) gehört zu den Autoantikörpern. Erhöhte Rheumafaktor-Werte im Blut können ein Hinweis auf eine Rheumatoide Arthritis sein.
Die Hauptaufgabe der Antikörper ist normalerweise der Schutz des Körpers vor allem, was dem Körper fremd ist, wie Bakterien, Pilze, Viren etc. Bei Autoimmunerkrankungen kommt es zu Entzündungsreaktionen in Organen und verschiedensten Körpergeweben. Wenn sich Antikörper gegen Antikörper richtet, spricht man vom Autoantikörper. Eine besondere Autoantikörperform ist der Rheumafaktor. Erhöhte RF-Werte im Blut können ein Hinweis auf eine Rheumatoide Arthritis sein.
Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, in Schüben verlaufende Erkrankung, bei der es zu schweren Gelenkentzündungen kommt. Diese Entzündungen führen mit der Zeit zur Zerstörung der Gelenkstrukturen (Gelenkkapsel, Gelenkknorpel).
Erhöhte Werte – was nun?
Für die Diagnose der Rheumatoiden Arthritis spielen neben den typischen Beschwerden der betroffenen Patient:innen folgende Laborwerte eine wichtige Rolle:
- Entzündungszeichen im Blut
- Erhöhte Rheumafaktor-Werte
- Erhöhte Anti-CCP-Werte
Neben diesen Laborwerten sind auch bildgebende Untersuchungsverfahren wie Röntgen und Kernspintomografie für die Diagnose wichtig. Der RF ist bei ca. 80 % der Patienten mit Rheumatoider Arthritis nachweisbar; er findet sich auch bei anderen Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes), aber auch bei bakteriellen und viralen Infektionen.Weiterhin findet sich ein positiver RF-Test auch bei einem gewissen Anteil an Gesunden. Deshalb wird ergänzend oft der CCP-Wert (Cyclisches Citrulliniertes Peptid) bestimmt.