Vitamin C zählt zu den am besten untersuchten Anti-Aging-Wirkstoffen und findet sich in vielen modernen Hautpflegeprodukten. Dabei kommen verschiedene Formen und Konzentrationen zum Einsatz. Welche man wählt, hängt vom gewünschten Ziel ab.

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Freie Radikale gelten als Hauptverursacher der Hautalterung. Sie entstehen während natürlicher Stoffwechselvorgänge im Körper oder durch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Zigarettenrauch oder einen ungesunden Lebensstil. Freie Radikale richten im menschlichen Körper enorme Schäden an. Auf der Suche nach Reaktionspartnern werden Zellmembranen, DNA, Lipide und Proteine beschädigt. In der Haut leidet das Kollagen besonders stark. Es bildet das Stützgerüst der Haut und verleiht ihr Festigkeit und Spannkraft. Ist das Gerüst nicht mehr stark genug, kommt es zur Bildung von Falten.

Um sich selbst zu schützen, ist der menschliche Körper mit effektiven Methoden zur Abwehr freier Radikale ausgestattet. Besonders wirksam ist der Einsatz von Antioxidantien, die in der Lage sind, freie Radikale zu neutralisieren. Am bekanntesten ist das Vitamin C, aber auch die Vitamine A und E sowie Coenzym Q10 und Squalen sind von großer Bedeutung.

Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene Menge an Antioxidantien in der Haut ab, was optisch am Einsetzen der Hautalterung sichtbar wird. Nun kommen Pflegeprodukte ins Spiel, die mit Antioxidantien angereichert sind und dem Prozess entgegenwirken können. Am größten ist die Wirkung, wenn mehrere Wirkstoffe in einem Pflegeprodukt kombiniert werden. Dabei finden auch andere antioxidative Anti-Aging-Wirkstoffe Anwendung wie Reservatrol, das aus Weintrauben gewonnen wird, oder Astaxanthin, das aus roten Algen stammt. Letzteres gilt sogar als das wirksamste Antioxidans der Welt.

Alles rund um Vitamin C

– Vitamin C ist an rund 15.000 Stoff-wechselprozessen im menschlichen Körper beteiligt.
– Die positive Wirkung von Vitamin-C-haltigen Hautpflegeprodukten kann durch eine gesunde und vitaminreiche Ernährung verstärkt werden. Auch eine gesunde Ernährung allein kann den Hautzustand verbessern.
– Besonders Vitamin-C-reiche Gemüse sind: Roter Paprika, Brokkoli, Grünkohl, Kohlsprossen, Grünes Blattgemüse und Kartoffeln.
– Folgende Obstsorten haben einen besonders hohen Vitamin-C-Gehalt: Hagebutte, Acerola, Sanddornbeere,
Kiwis, Zitronen und Orangen, Erdbeeren und Schwarze Johannisbeeren.
– Bei einem Vitamin-C-Mangel kann Kollagen nicht mehr vollständig aufgebaut werden, die Folge ist ein schwaches Bindegewebe. Ein ausgeprägter Mangel führt zu Skorbut, der über Jahrhunderte hinweg viele Seemänner nicht nur die Zähne, sondern auch das Leben kostete.

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Lösung für viele Hautprobleme
Neben seiner Aufgabe als Radikalfänger hat Vitamin C etliche weitere Funktionen, die sich im Einsatz gegen die Hautalterung bewährt haben. So führt die regelmäßige Anwendung Vitamin-C-haltiger Produkte zu einer Zunahme der elastischen Fasern in der Haut und verbessert dadurch die Hauttextur. Raue Haut wird gemildert, die Haut wird glatter, oberflächliche Falten verschwinden und die Haut wirkt gestrafft. Bei frühzeitiger, regelmäßiger Anwendung ist eine Verzögerung der Hautalterung möglich.

Vitamin C hat einen zellerneuernden Effekt und wirkt unterstützend bei der Regeneration sonnengeschädigter Haut, verbessert die Wundheilung und Narbenbildung. Bei Akne und Pickeln lindert Vitamin C die vorliegenden Entzündungen und beruhigt dadurch das Hautbild. Der Teint wird ebenmäßiger und optisch verbessert. Bewährt hat sich der Einsatz auch bei Hauttonunregelmäßigkeiten und Pigmentflecken. Denn Vitamin C hemmt die übermäßige Melaninbildung, die für die Entstehung von Pigmentflecken verantwortlich ist. Zudem erhält der Teint ein gesundes Strahlen.

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Konzentration entscheidet über Wirkung
In Kosmetika kann Vitamin C in verschiedenen Varianten zum Einsatz kommen. Reines Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, wirkt dabei am direktesten. Es findet sich jedoch nur in Seren, da es bei der Einarbeitung in Cremes durch die Kombination mit anderen Inhaltsstoffen schnell zersetzt werden würde. Vitamin-C-haltige Seren sind meist höher dosiert als Cremes und enthalten Konzentrationen von bis zu 20 Prozent Vitamin C. Sie eignen sich besonders gut, um Pigmentflecken zu korrigieren und in Kombination mit einem Sonnenschutzpräparat den UV-Schutz noch weiter zu verbessern. Wichtig zu wissen ist: Je höher konzentriert ein Vitamin-C-haltiges Produkt ist, umso reizender ist es. Die Haut kann mit Irritationen, Rötungen oder Brennen reagieren. Menschen mit empfindlicher Haut wird allerdings geraten, das Produkt erst einmal langsam auszuprobieren, um zu testen, wie häufig die Anwendung vertragen wird.

Um die Augenpartie herum und in Cremes kommen andere Formen des Vitamin C, sogenannte Vitamin-C-Derivate, zum Einsatz. Sie sind deutlich stabiler und sanfter zur Haut als reines Vitamin C und auch für die empfindliche Augenpartie geeignet. Die Konzentration schwankt je nach Produkt zwischen 5 und 10 Prozent. Ist die Creme mit leistungsfähigen Transportvehikeln ausgestattet, sind auch geringe Vitamin-C-Konzentrationen ausreichend, um die erwünschte Wirkung zu erreichen. Häufig wird mit Vitamin E kombiniert, da sich die Stoffe gegenseitig regenerieren.

Tipp zur Lagerung

Vitamin C reagiert empfindlich auf Sauerstoff, Licht und Wärme. Vitamin-C-haltige Produkte sollten deshalb immer gut verschlossen und an einem nicht zu warmen Platz aufbewahrt werden. Produkte mit reinem Vitamin C sollten in luftdichten Pumpspendern abgefüllt sein. Andernfalls baut sich der Wirkstoff schnell ab. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Dermopharmazie kommt es ohne Licht- und Luftschutz bereits nach wenigen Stunden zur Inaktivierung des Wirkstoffs.