Meine Freundin hat kürzlich ein gesundes Kind entbunden. Aufgrund ihres Diabetes galt ihre Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft, jedoch ist bei sehr guter Blutzuckereinstellung das Risiko für Komplikationen bei Mutter und Kind gering.

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Meine Freundin mit Typ-1 Diabetes hatte bereits eine Basis/Bolus-Therapie, eine der besten Voraussetzungen für die hohen Anforderungen an die Blutzuckereinstellung, entschloss sich jedoch noch vor der Schwangerschaft für eine Insulinpumpentherapie. Um dem Risiko einer Missbildung in der Frühschwangerschaft vorzubeugen, strebte sie schon mehrere Wochen vor der Schwangerschaft normale HbA1c-Werte an. Gründliche Untersuchungen an Augen, Nieren, Blutdruck folgten. Alles okay. Eine Laserbehandlung der Augen vor der Schwangerschaft war daher nicht nötig.

Professionelle Betreuung während der Schwangerschaft von gynäkologischer und diabetologischer Seite ist essenziell und braucht ab der 25. Woche ein- bis zweiwöchentliche Kontrolltermine. Schwere mütterliche Unterzuckerungen sollen vermieden werden, sind aber keine Gefahr für das Kind, da es über eigene Zuckerreserven verfügt.

Meine Freundin hat bemerkt, dass sie im 1. Drittel der Schwangerschaft weniger Insulin benötigte, der Bedarf aber ab dem 2. Drittel stetig stieg. Schwangerschaftshormone setzen nämlich die Wirkung des Insulins herab. Durch niedrige Blutzuckerspiegel wird vermieden, dass das Kind überflüssigen Blutzucker zu Fett umbildet und so zu groß wird (Makrosomie). Ein Kaiserschnitt war nicht nötig.

Quelle: Gut leben mit Typ-1-Diabetes – Jäckle, Hirsch, Dreyer, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart