Schlafmediziner:innen befürchten, dass kindlichem Schlaf zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, obwohl er bei vielen gesundheitlichen Problemen wie z. B. der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts­störung (ADHS) eine Rolle spielt.

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Bei Kindern mit motorischer Unruhe sollte neben ADHS auch an einen gestörten Schlaf gedacht werden, z. B. durch „unruhige Beine“ beim Schlafen oder eine schlafbezogene Atemstörung, forderten die Fachleute. „Umgekehrt kann bei Kindern mit ADHS ein gestörter Schlaf die Probleme verstärken“, sagte Zsofia Rona, Leiterin der Arbeitsgruppe Schlafmedizin und Schlafforschung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde.

Neben Mangelzuständen (z. B. Eisenmangel) und Krankheiten (z. B. schlafbezogene Atemstörungen) können aber auch Lebensstilfaktoren den Schlaf stören. Ein wichtiger Risikofaktor: zu wenig Bewegung und langes Sitzen sowie übermäßiger Mediengebrauch! „Zum einen sorgen Medien für eine größere Anspannung und Erregtheit, die die nötige Entspannung zum Einschlafen erschweren. Zum anderen verzögert das helle, blauwellige Licht die nächtliche Melatoninausschüttung, die das Einschlafen fördert“, so die Expertin.

Das Tückische: Eltern unterschätzen die gestörte Nachtruhe, denn schlafgestörte Kinder wirken häufig nicht müde, weil sie „rumzappeln“, um sich wach zu halten, und innerlich unruhig sind.