Etwa ab dem 40. Lebensjahr nimmt die Leistungsfähigkeit unseres Gehörs kontinuierlich ab. Aber auch jüngere Menschen können unter Problemen mit dem Gehör leiden, zum Beispiel unter einem Tinnitus.
Rund 40 Prozent der über 65-Jährigen leiden bereits an einer Altersschwerhörigkeit. Hörverlust ist aber nicht nur eine Alterserscheinung. Auch jüngere Menschen sind mitunter davon betroffen. Mögliche Ursachen für Hörminderungen gibt es viele:
- Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, Mittelohrentzündungen, Infektionskrankheiten wie Röteln oder Mumps.
- Verletzungen, die den Gehörgang schädigen
- eine vererbte Schwerhörigkeit
- Durchblutungsstörungen
- schädliche Faktoren wie Lärm (dauerhaft mehr als 85 Dezibel, aber auch ein einziger lauter Knall).
- manche Medikamente wie zum Beispiel einige Antibiotika, Mittel gegen Bluthochdruck und hohe Dosen Aspirin (acht bis zwölf Tabletten am Tag)
Prävention chronischer und akuter Ohrgeräusche
- Gehen Sie übermäßigem Lärm aus dem Weg. Schützen Sie Ihre Ohren, falls sich bestimmte Lärmquellen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit nicht vermeiden lassen, zum Beispiel mit einem Gehörschutz. Verwenden Sie Ohrstöpsel oder spezielle Kopfhörer.
- Hören Sie möglichst keine laute Musik.
- Stress begünstigt die Entstehung von unangenehmen Ohrgeräuschen. Schalten Sie lieber einen Gang zurück.
- Verwenden Sie Wattestäbchen niemals im Ohr. Sie können sich damit den Gehörgang verletzen.
- Gehen Sie zum (HNO-)Arzt, wenn Sie eine Verschlechterung des Hörvermögens bemerken.
- Auch Kinder können unter Lärmschäden leiden. Bei Verdacht sollte der Arzt eine Kontrolle durchführen.
- Gönnen Sie Ihren Ohren ab und zu mal Ruhe. Besonders nach lauten Veranstaltungen wie Konzerten empfiehlt sich eine Lärmpause.
- Schützen Sie Ihre Ohren bei Kälte und Wind mit einer Mütze oder einem Stirnband, wenn Sie zu Ohrentzündungen neigen.
- Im Wasser können Bakterien leicht eindringen. Schützen Sie empfindliche Ohren am besten mit einer Badekappe.
Die Diagnose
Um eine Schwerhörigkeit oder deren Ausprägung festzustellen, nimmt der HNO-Arzt zunächst eine äußere Untersuchung der Ohren vor. Zusätzlich wird ein Hörtest durchgeführt. Dieser ist völlig schmerzfrei und zeigt, welche Frequenzen dem Betroffenen Probleme bereiten. Eine weitere Diagnosemöglichkeit ist eine Ohrenspiegelung.
Gut zu wissen:
Bei einer Altersschwerhörigkeit macht sich die Hörminderung macht sich schleichend bemerkbar. Töne werden nicht einfach nur leiser, sondern zunehmend undeutlich oder „verschwommen“ wahrgenommen. Besonders bei Gesprächen ist das problematisch, da zum Beispiel Silben verloren gehen können. Zuerst werden die hohen Frequenzen nicht mehr so gut gehört, später auch die tieferen.
Keine Angst vor Hörgeräten
Wenn eine Schwerhörigkeit festgestellt wird, ist es dennoch kein Grund zum Verzweifeln. Ein Hörgerät kann Abhilfe schaffen. Auch wenn Sie bei der Anpassung mitunter viel Geduld haben müssen – optisch bereiten moderne Hörgeräte keine Probleme. Sie sind sehr klein und nahezu unsichtbar.
Je nach Modell können sie hinter oder im Ohr getragen werden:
- Bei Hörgeräten, die hinter dem Ohr getragen werden, befindet sich nur das Ohrstück im Gehörgang. Sie sind besonders robust und für jede Form der Hörminderung geeignet.
- Absolut unauffällig sind Hörgeräte, die im Ohr getragen werden. Dadurch, dass die komplette Elektronik im Ohrpassstück Platz findet, ist eine nahezu natürliche Schallaufnahme möglich. Durch die individuelle Anpassung direkt an den Gehörgang sind derartige Hörgeräte besonders angenehm zu tragen.
Tinnitus?
Mit dem Ausdruck Tinnitus wird ein besonderes Hörproblem beschrieben, bei dem die Betroffenen dauerhaft ein Pfeifen oder Rauschen hören. Mit geschätzten 800.000 Menschen, die in Österreich von Tinnitus betroffen sind, könnte man schon fast von einer Volkskrankheit sprechen. Aber Tinnitus ist eigentlich gar keine Krankheit, sondern ein Symptom. Meist tritt es durch zu laute Musik auf und verschwindet innerhalb weniger Stunden wieder. Stress und Zahnprobleme zählen auch zu den Auslösern.
Klingelt es dauerhaft im Ohr, sollten Sie das ärztlich abklären lassen. Um Tinnitus bestmöglich behandeln zu lassen, gehen Sie am besten bereits bei den ersten Anzeichen zu Ihrem HNO-Arzt.