Rund jeder Fünfte ältere Mensch in Österreich leidet unter Juckreiz, der oft mit Hautproblemen wie Trockenheit und Ekzemen einhergeht.

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Diese Beschwerden verstärken sich im Alter, da die Haut an Feuchtigkeit und Elastizität verliert. Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder Bettlägerige sind besonders gefährdet für Druckgeschwüre an Stellen, an denen Knochen direkt unter der Haut liegen – etwa am Steißbein und an den Fersen. Starker Juckreiz sollte stets aufmerksam beobachtet werden, da er auch auf Neben- oder Wechselwirkungen von Medikamenten oder auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen kann, die eine Abklärung durch die Hausärztin oder den Hausarzt erfordern.

Teufelskreis aus Jucken und Kratzen

Beim Juckreiz verspüren viele den Drang zu kratzen, was zwar kurzzeitig Linderung verschafft, aber die Haut schädigen und Entzündungen sowie verstärkten Juckreiz auslösen kann. Besonders Senioren sind davon betroffen, da ihre Hautschutzbarriere durch eine geringere Talgproduktion, schwächere Durchblutung und einen erhöhten pH-Wert zusätzlich belastet ist. Auch Erkrankungen wie Diabetes, Nieren- und Leberprobleme oder die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika können die Haut empfindlicher machen.

Tipps für gesunde Haut im Alter

Senioren sollten ihre Haut regelmäßig mit Feuchtigkeit versorgen und auf Pflegeprodukte mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure und Glycerin zurückgreifen. Milde Waschlotionen mit hautangepasstem pH-Wert eignen sich besser als herkömmliche Seifen, da sie den Säureschutzmantel der Haut schonen. Da die Haut im Alter empfindlicher auf Sonnenlicht reagiert, ist UV-Schutz besonders wichtig. Regelmäßige Hautscreenings zur Früherkennung von Hautkrebs werden ebenfalls empfohlen.

Hautbeschwerden lindern

Ist die Haut bereits trocken oder schuppig, helfen Produkte mit feuchtigkeitsspendenden und barrierestärkenden Inhaltsstoffen wie Urea, Glycerin und Milchsäure. Nach dem Duschen sollte die Haut sanft abgetupft und anschließend mit einer reichhaltigen Creme oder einem Öl versorgt werden. Alkoholhaltige Produkte, die die Haut weiter austrocknen könnten, sollten vermieden werden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr durch Getränke und wasserreiche Lebensmittel unterstützt die Hautgesundheit von innen.

Richtige Kleidung wählen

Wenn Senioren plötzlich ihre gewohnte Kleidung als unangenehm empfinden, könnte dies an der gestiegenen Hautempfindlichkeit im Alter liegen. Natürliche Materialien wie Baumwolle oder Seide sind besser verträglich als synthetische Stoffe, und hypoallergene Waschmittel können Hautirritationen vermeiden. Gut sitzende und weiche Kleidung sowie passende Schuhe sind wichtig, um Druckstellen zu verhindern – vor allem für Menschen mit Diabetes, die besondere Pflegebedürfnisse bei der Wundheilung haben.

Pflegeprodukte speziell für ältere Haut

In Apotheken gibt es Produkte, die gezielt auf die Bedürfnisse älterer Haut abgestimmt sind. Apotheker achten bei der Beratung auf geeignete Inhaltsstoffe und empfehlen Produkte mit Urea zur Stärkung der Hautbarriere sowie mit Dexpanthenol oder Zink, die die Heilung kleinerer Hautverletzungen fördern können.