Durch die zunehmend milderen Winter breiten sich Zecken immer weiter aus. Es lässt sich nicht immer vermeiden, dass diese kleinen Blutsauger zustechen.
Ein Zeckenstich ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch Krankheitserreger übertragen, die Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen können. Um das Infektionsrisiko zu verringern, sollte die Zecke möglichst schnell und mit der richtigen Technik entfernt werden.
Zu den häufigsten von Zecken auf den Menschen übertragenen Krankheiten gehören Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Borreliose wird durch Borrelien-Bakterien verursacht und zeigt sich häufig durch eine kreisförmige Hautrötung, die in der Regel gut mit Antibiotika behandelt werden kann. In einigen Fällen kann Borreliose jedoch das Nervensystem befallen, was sich durch Nervenschmerzen, grippeähnliche Symptome und Gelenkschmerzen äußern kann. FSME ist besonders tückisch, da die anfänglichen Symptome wie Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen einer Grippe ähneln. Diese Symptome verschwinden normalerweise nach etwa einer Woche. In seltenen Fällen können die Viren jedoch eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute verursachen, was zu Nervensystemausfällen führen kann.
Eine Infektion mit FSME ist grundsätzlich in ganz Österreich möglich, wobei in den letzten Jahren insbesondere die Bundesländer Oberösterreich und Tirol am stärksten betroffen waren. Die Übertragung des FSME-Virus variiert innerhalb der Risikogebiete stark und unterliegt jährlichen Schwankungen.
Eine Karte der Wiener Virologinnen Judith Aberle und Karin Stiasny zeigt, wo FSME-Infektionen von 1972 bis 2022 gemeldet wurden.
Bei den gemeldeten FSME-Fällen in Österreich ist eine Zunahme über die letzten Jahre hinweg zu beobachten.
Zeckenstiche vorbeugen
Zecken halten sich bevorzugt in hohem Gras oder im Unterholz auf. Beim Wandern, Spazierengehen oder längeren Aufenthalten im Freien sollten Sie festes Schuhwerk, lange Hosen und ein langärmeliges Shirt tragen. Dadurch wird es den Zecken erschwert, unter die Kleidung zu gelangen. Auch insektenabweisende Mittel sind gegen Zecken nützlich, sollten jedoch aufgrund ihrer kurzen Wirksamkeit (eine bis drei Stunden) bei längeren Aufenthalten regelmäßig neu aufgetragen werden.
Zecken entfernen: So geht's richtig
Eine Zecke sollte so schnell wie möglich mit geeigneten Hilfsmitteln wie speziellen Zeckenpinzetten, -zangen oder -karten entfernt werden. Im Notfall kann auch eine Pinzette mit nach innen gewinkelten Spitzen verwendet werden. Wichtig ist, die Zecke so nah wie möglich an der Hautoberfläche an den Mundwerkzeugen zu fassen, nicht am vollgesogenen Körper, und sie langsam und gerade herauszuziehen. Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu zerquetschen und nur minimalen Druck auszuüben, um zu vermeiden, dass Krankheitserreger ins Blut gelangen. Falls keine Hilfsmittel zur Hand sind, kann die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernt werden. Danach sollte die Einstichstelle desinfiziert und überprüft werden, ob die Zecke vollständig entfernt wurde. Beobachten Sie die Hautstelle in den folgenden Tagen regelmäßig. Sollten innerhalb von sechs Wochen grippeähnliche Symptome auftreten oder sich eine ringförmige Hautrötung entwickeln, ist ein Arztbesuch ratsam, da dies auf eine Borreliose hindeuten könnte. In seltenen Fällen kann ein Zeckenstich auch zu einer Infektion mit FSME führen. Diese Entzündung der Hirnhäute zeigt sich ein bis zwei Wochen nach dem Stich durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
Quellen
[DeutschesGesundheitsPortal] (https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2024/08/20/wenn-zecken-zustechen-so-entfernen-sie-die-kleinen-blutsauger-richtig/?indication=)
[Zecken.de] (https://www.zecken.de/)
[Meduni Wien, Judith Aberle und Karin Stiasny] (https://viro.meduniwien.ac.at/forschung/virus-epidemiologie/fsme/)
[AGES] (https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/fsme)