Die Weidenrinde wird seit der Antike zur Linderung von Schmerzen und Fieber verwendet. Heute wird sie für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften geschätzt und wird häufig bei Rückenschmerzen, Osteoarthrose und anderen schmerzhaften Beschwerden eingesetzt.
Botanischer Steckbrief
(Salix sp.)
Die Gattung der Weidengewächse ist sehr umfangreich, weltweit sind um die 450 verschiedenen Weidenarten bekannt. Sie sind in den nördlichen gemäßigten Klimazonen bis zur Arktis verbreitet, mit etwa 35 Arten in Mitteleuropa. Weiden bevorzugen feuchte Standorte wie Auwälder und Uferböschungen. Für die Arzneimittelherstellung wird die Rinde salicinreicher Weidenarten wie Purpur-Weide, Reif-Weide, Lorbeer-Weide und Bruch-Weide verwendet.
Die heilende Wirkung der Weidenrinde wird schon seit der Antike geschätzt. Bereits Hippokrates, Plinius der Ältere und Dioskurides erwähnten ihre schmerz- und fiebersenkenden Eigenschaften. Der alte Name „Fieberweidenrinde“ deutet ebenfalls auf diese lange Tradition hin.
Die Wirksamkeit der Weidenrinde beruht hauptsächlich auf den sogenannten Salicylalkoholderivaten wie dem Salicin. Diese werden im Körper zu Salicylsäure umgewandelt, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Daneben enthält die Weidenrinde auch andere wichtige Stoffe wie Flavonoide und phenolische Verbindungen, die ebenfalls zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen beitragen.
Weidenrindenextrakt hat sich in wissenschaftlichen Untersuchungen als wirksam bei der Behandlung von Rückenschmerzen, Osteoarthrose und Rheuma erwiesen. Auch bei anderen schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Knieschmerzen und bei Regelschmerzen wurden positive Effekte dokumentiert.
Weidenrinde richtig anwenden
Weidenrinde kann auf verschiedene Arten angewendet werden. Typische Zubereitungen sind Tee, Trocken- oder Flüssigextrakte sowie Tinkturen. Für einen Tee werden bis zu drei Mal täglich 3 Gramm getrockneter Weidenrinde pro Tasse verwendet. Weidenrinde ist – abgesehen von gelegentlich auftretenden Verdauungsbeschwerden – im Allgemeinen gut verträglich. Nur Menschen, die empfindlich auf Salicylate reagieren, sowie Personen mit akuten Magengeschwüren oder schweren Leber- oder Nierenerkrankungen sollten Weidenrinde meiden.