Die Heilpflanze besticht durch antimikrobielle Effekte und wirkt möglicherweise sogar krebs-präventiv.
Meerrettich (Armoracia rusticana), auch bekannt als Kren, stammt ursprünglich aus Osteuropa und war bereits im alten Ägypten eine hochgeschätzte Heilpflanze gegen Infektionskrankheiten. Rund 2.000 Jahre später steht Meerrettich noch immer im Zentrum der Kräuterkunde. Denn die in der Wurzel enthaltenen scharf schmeckenden Senfölderivate haben sich in medizinischen Forschungen als wahre antimikrobielle Multitalente erwiesen.
Das Besondere an diesen Substanzen ist, dass diese nicht nur gegen verschiedene Bakterien, sondern auch gegen diverse Viren (zum Beispiel Grippevirus) und Pilze wirken. Es werden sogar so genannte Problemkeime wie Staphylococcus aureus wirksam bekämpft, die heute Resistenzen gegen viele Antibiotika entwickelt haben. Zusätzlich konnten diesen Substanzen in Tierversuchen auch ausgeprägte vorbeugende Wirkungen auf die Krebsentstehung nachgesagt werden.
Nach Aufnahme ausreichend hoher Mengen von Meerrettich werden die Senfölderivate über die Lunge abgeatmet und über die Harnwege ausgeschieden. Durch diesen Ausscheidungsprozess kommen die antimikrobiell wirksamen Verbindungen genau dorthin, wo man sie bei Infektionen der Atem- und Harnwege haben möchte. Sinnvoll ist ein Einsatz demnach bei Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung sowie bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen.
Tipps zur Anwendung:
Meerrettich kann nicht getrocknet und auch nicht als Tee zubereitet werden, da sich hierbei die wirksamen Inhaltsstoffe rasch verflüchtigen würden. Er eignet sich ausschließlich im frischen Zustand, als Frischpflanzenpresssaft oder in rasch verarbeiteten Fertigpräparaten.
Als Tagesdosis werden 20 g der frischen Wurzel, 1 g der pulverisierten Meerrettichwurzel in Form von Fertigpräparaten oder zweimal täglich ein Esslöffel eines Frischpflanzenpresssaftes empfohlen.