Die bitter schmeckenden Inhaltsstoffe des Löwenzahns regen die Verdauung an und haben eine heilsame Wirkung auf Leber und Galle.
In der arabischen Medizin wurde Löwenzahn (Taraxaxum officinale) bereits im 11. Jahrhundert als Heilpflanze verwendet. Doch auch hierzulande galt er in der Volksmedizin seit Jahrhunderten als „entschlackende“ und verdauungsanregende Heilpflanze.
Für die anregende Wirkung auf die Verdauungstätigkeit sind die in der Löwenzahnwurzel und dem Kraut enthaltenen Bitterstoffe – die so genannten Sesquiterpene – verantwortlich. Über den bitteren Geschmack kommt es reflektorisch zu einer verstärkten Freisetzung von diversen Verdauungssäften, einschließlich der Gallenflüssigkeit. Dadurch wird die Verdauungstätigkeit insgesamt verbessert.
Aufgrund der Bitterstoffe und der vermehrten Produktion von Verdauungssäften wirkt sich Löwenzahn auch bei Appetitlosigkeit und bei Blähungen positiv auf die Beschwerden aus. Neuere Forschungsergebnisse schreiben Löwenzahn sogar eine leberschützende Wirkung zu.
Eine weitere Besonderheit des Löwenzahns ist ein ausgeprägter wassertreibender Effekt, der sogar über dem anderer harntreibender Heilpflanzen liegt. Löwenzahn eignet sich dementsprechend auch zur Durchspülung der Harnwege bei leichten Harnwegsinfekten.
Für einen Gebrauch von Löwenzahn spricht auch die Tatsache, dass sowohl Kraut als auch Wurzel sehr gut verträglich sind. Lediglich bei bestehendem Sodbrennen oder Magenschleimhautentzündung können sich die Beschwerden durch die vermehrte Bildung von Magensäure mit der Anwendung von Löwenzahn verschlechtern.
Die Anwendung
In der Apotheke erhalten Sie Löwenzahnwurzeln oder -kraut für die Zubereitung eines Tees, diverse Fertigpräparate oder auch Frischpflanzensäfte aus Löwenzahn. Die empfohlene Dosierung für die Zubereitung eines Tees liegt bei dreimal täglich je 4 g des getrockneten Krautes oder je 1,5 g der Wurzel.