Nierenleistung: Besonders bei Blutdrucksenkern und Schmerzmitteln ist Vorsicht geboten.
Besonders ältere Menschen benötigen meist mehrere Arzneimittel und müssen sie auch über lange Zeiträume einnehmen. Dabei verteilen sich diese im Körper und gelangen schließlich in die Ausscheidungsorgane Leber und Niere. Ist die Niere durch das Alter in ihrer Ausscheidungsleistung schon eingeschränkt, dann können sich manche Arzneistoffe im Körper ansammeln und unliebsame Reaktionen verursachen.
Ein Beispiel sind die entzündungshemmenden Schmerzmittel Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure, um nur einige zu nennen. Wenn jemand ein blutdrucksenkendes Medikament erhält – dazu zählen RAAS-Hemmer und auch Diuretika – kann sogar nur eine einzelne Schmerztablette die Nierenfunktion kippen und zu einer gefährlichen Nierenentgleisung führen.
Informieren Sie sich
Sind Sie im Seniorenalter, leiden an einer Herzschwäche und weisen nur mehr eine eingeschränkte Nierenleistung auf? Dann erkundigen Sie sich bitte vor einem Medikamenten-Kauf bei Ihrem Arzt oder Apotheker, ob das gewünschte Präparat für Sie geeignet ist.
Sie sollten dabei die Namen der verschriebenen Hochdruckmittel nennen können und Ihre so genannte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) kennen. Das ist eine Maßzahl für die persönliche Ausscheidungsleistung Ihrer Niere. Da etwa jedes sechste Medikament über die Niere ausgeschieden wird, kommt der Zahl große Bedeutung zu.
Eine gesunde Niere verliert altersbedingt pro Jahr 0,7 bis 1,0 Prozent ihrer Filtrationsleistung.
- Zwischen 20 und 30 Jahren beträgt die Filtration 116 ml Harn pro Minute,
- zwischen 40 und 49 Jahren nur mehr 99 ml pro Minute
- und fällt in der Altersgruppe der über 70-Jährigen auf 75 ml pro Minute und weniger ab.
Die kritische Grenze beginnt bei 60 ml, beim Absinken < 30 ml pro Minute sollte ein Nierenspezialist die Behandlung übernehmen und bei < 15 ml pro Minute muss eine Dialyse eingeleitet werden.