Klette
Botanischer Steckbrief
Die Klette gehört zur Familie der Korbblütler und ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Die zweijährige Pflanze entwickelt große, herzförmige Blätter mit einer samtigen Unterseite sowie markante, kugelförmige Blütenstände, die von hakenförmigen Hüllblättern umgeben sind. Diese sogenannten Kletten ermöglichen es, an Tierfell oder Kleidung haften zu
bleiben und die Früchte auf diese Weise zu verbreiten. Der botanische Name „Arctium lappa“ leitet sich vom griechischen „arktos“ (Bär) ab und verweist vermutlich auf die wollige Beschaffenheit der Blütenköpfchen.
Die Klette wird seit Jahrhunderten bei Hauterkrankungen verwendet. Bereits antike Kräuterbuchautoren wie Marcellus von Bordeaux beschrieben sie als Heilmittel gegen Hautprobleme. Auch die mittelalterliche Heilkundige Hildegard von Bingen empfahl im 12. Jahrhundert Klette bei Krätze und Ekzemen auf der Kopfhaut.
Bis heute wird die Klettenwurzel in der europäischen Heilkunde geschätzt, insbesondere bei Haarausfall und Hautproblemen. Besonders bewährt hat sich das Klettenwurzelöl, das durch Mazeration gewonnen wird. Bei trockener Kopfhaut, seborrhoischen Ekzemen oder Haarausfall wird es seit Jahrhunderten angewendet, indem es vorzugsweise abends tropfenweise auf die Kopfhaut aufgetragen und sanft einmassiert wird.
Studien zeigen, dass die in der Wurzel enthaltenen Sesquiterpenlactone und das Lignan Arctiin neben antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften auch zellschützende Effekte auf die Haarwurzel haben. Dies unterstützt den traditionellen Einsatz der Klette, es sind aber weitere Untersuchungen nötig, um den tatsächlichen Wirkeffekt einschätzen zu können. Innerlich eingenommen fördert die Klettenwurzel die Leber- und Gallenfunktion.
Zubereitung
Klette optimal anwenden
Die Klettenwurzel kann innerlich angewendet werden, indem man zwei- bis dreimal täglich 1 Teelöffel der getrockneten Wurzeln mit 200 ml Wasser 10 Minuten aufkocht und anschließend abseiht. Der Tee sollte lauwarm getrunken werden. Für ein selbstgemachtes Klettenwurzelöl werden 20 g Klettenwurzel mit 200 ml Mandelöl übergossen und für zwei Wochen an einem warmen Ort stehen gelassen. Nach dem Abfiltrieren kann das Öl bei Bedarf tropfenweise auf die Kopfhaut aufgetragen werden.