„Ich wusste ja gar nicht, dass Hunde auch Kreuzbänder haben!“ – diesen Satz höre ich immer wieder. Wenn Ihr Hund aber plötzlich mit einem Hinterbein lahmt, steht ein Kreuzbandriss für Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin weit oben auf der Liste möglicher Ursachen.
Was passiert im Knie?
In jedem Knie finden sich ein vorderes und ein hinteres Kreuzband, wobei glücklicherweise Verletzungen der hinteren Kreuzbänder bei Hunden selten sind. In der Regel handelt es sich bei einem Kreuzbandriss also um eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes. Dieses Band dient der Stabilisierung des Kniegelenks. Da das Hinterbein eines Hundes im Gegensatz zum Bein eines Menschen immer eine gebeugte Haltung hat, ist diese Stabilisierung von ganz besonderer Bedeutung.
Beim Menschen kennen wir Kreuzbandrisse meist von Unfällen oder aus dem Sport. Das Kreuzband ist also in einem Moment noch völlig gesund, im nächsten Moment dann schon gerissen. Das kann auch bei Hunden so passieren. Häufig gibt es aber eine andere Ursache: Durch Überbelastung, Alterung oder ungünstige Veranlagung kommt es oft zu einer schleichenden Schädigung des Kreuzbandes, bis es eines Tages bei einer alltäglichen Bewegung reißt. Leider ist dann die Wahrscheinlichkeit hoch, dass irgendwann auch das andere Knie betroffen sein wird.
Behandlung: Moderne Operationsmethoden
Zur Behandlung ist in fast allen Fällen eine Operation notwendig. Glücklicherweise stehen uns dafür sogar mehrere Methoden zur Verfügung. Welche Methode für Ihren Hund die beste ist, können Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin bzw. ein/e Spezialist:in für Orthopädie feststellen. Nach der Operation muss Ihr Hund unbedingt geschont werden, damit es nicht zu unkontrollierter Belastung des Gelenkes kommt. Im Rahmen der Physikalischen Medizin können aber schon direkt nach der Operation Schmerzen gelindert und die Heilung frühzeitig gefördert werden. Wenn das Gewebe dann bereit dafür ist, kann auch mit den ersten sanften Bewegungsübungen begonnen werden.