Manchmal kommt es vor, dass sich im Stuhl mehr oder weniger vollständige Reste von zuvor geschluckten Arzneimitteln finden. Viele Patienten stellen sich dann die Frage, ob der beabsichtigte Arzneimitteleffekt überhaupt noch erwartet werden kann, und sind verunsichert.

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Zur Erklärung: Das beobachtete Phänomen hängt mit dem Aufbau der Arzneiform zusammen. Um nämlich eine regulierte Abgabe des Wirkstoffes aus Kapsel, Tablette, Granulat usw. sicherzustellen, verwenden manche Hersteller nicht abbaubare Gerüststoffe, in die der Wirkstoff in wasserlöslicher Form eingelagert ist. Ähnliche Effekte erzielt man durch stabile Tablettenhüllen. Nach dem Schlucken dringt im Verdauungstrakt befindliches Wasser in die Arzneiform ein und löst den Wirkstoff sukzessive auf. Daher ist es wichtig, mindestens ein Glas Wasser bei der Einnahme zu trinken.

Dieses Retardierungs-Prinzip kommt dann zur Anwendung, wenn man die Wirkdauer von Arzneimitteln verlängern und die Zahl der täglich zu schluckenden Tabletten oder Kapseln reduzieren will. Es kann vorkommen, dass bei ein- und demselben Wirkstoff der Herstellungsvorgang zwischen den diversen Anbietern variiert und bei einem Wechsel plötzlich Tablettenreste im Stuhl sichtbar werden.

Apotheker-Tipp

Sollten Sie ein derartiges Phänomen beobachten, schauen Sie zuerst in der Gebrauchsinformation nach, ob sich dazu ein Hinweis findet, was meistens der Fall ist. Andernfalls fragen Sie in der Apotheke nach. Schließlich sind wir die am besten ausgebildeten Arzneimittelspezialisten in unserem Gesundheitssystem und können den Sachverhalt sicherlich aufklären.