Es leiden nicht nur ältere Menschen unter der sehr schmerzhaften Arthrose, sondern durchaus auch schon 30-Jährige. Je früher die Gelenkerkrankung erkannt wird, desto besser sind die Therapieerfolge.
So mancher wird sich in dieser Beschreibung wiederfinden: Nach dem Tennismatch oder einer Runde Fußball mit Freunden schmerzen plötzlich die Gelenke. Nach kurzer Zeit ist der Schmerz aber wieder verflogen und damit auch die Sorge, ob denn etwas Schwerwiegenderes dahintersteckt. „Ach, das Knie war nur ein wenig überbelastet“, wird man zu sich selbst sagen. Viele nehmen solche Probleme zunächst auf die leichte Schulter. Arthrose macht sich aber schleichend bemerkbar.
Erste Anzeichen zeigen sich nicht nur durch Belastungen beim Sport. Viele klagen anfangs zum Beispiel über Schmerzen beim Aufstehen. Bestimmte Bewegungen werden immer mehr mit Schmerzen verbunden und erschweren den Alltag. Wenn das der Fall ist, könnte es sich also auch um eine beginnende Arthrose handeln. Spätestens jetzt sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Laut WHO gibt es in den Industrieländern 40 Mio. Arthrose-Betroffene
Arthrose tritt meistens an den Knie- und Handgelenken, aber auch an den Finger- oder Schultergelenken auf. Mit der Zeit werden die Schmerzen schlimmer, und es kommt zu Einschränkungen der Beweglichkeit. Immer wieder kann es auch zu entzündlichen Phasen kommen – zu der so genannten aktivierten Arthrose. Dann wird das Gelenk heiß und schwillt an, was meist zu starken Schmerzen führt.
Abnutzung der Knorpel
Arthrose ist eine weitverbreitete degenerative Gelenkerscheinung: Die Gelenkknorpel, die zwischen den Gelenk-Knochen liegen und sich schützend um die Gelenke legen, werden mit der Zeit abgenutzt. Wenn uns dieser natürliche Schutz vor Reibungen fehlt, kommt es zu unangenehmen Reizungen.
Nehmen Sie die ersten Anzeichen von Gelenkschmerzen ernst
Besonders viele Betroffene finden sich unter den über 50-Jährigen. Das soll nun aber nicht heißen, dass nur ältere Menschen damit kämpfen. Erste Anzeichen einer Arthrose können sich durchaus ab dem 30. Lebensjahr zeigen. Hinzu kommt, dass die Gelenkerkrankung auch viele Jahre lang symptomlos verlaufen kann und dann erst viel später, wenn sie schon fortgeschritten ist, bemerkt wird.
Allgemeine Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel und Tätigkeiten, die das Gelenk belasten. Angeborene Fehlstellungen und Gelenkverletzungen können sich ebenfalls negativ auswirken.
Was man bei Arthrose selbst tun kann:
Arthrose ist derzeit noch nicht heilbar. Ziel einer Therapie ist es daher, die Beschwerden so gut es geht zu lindern und ein Fortscheiten möglichst einzudämmen. Zusätzlich können Sie aber auch selbst zu einer Besserung der Beschwerden beitragen:
- Um Bewegungseinschränkungen vorzubeugen, ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Geeignete, gelenkschonende Sportarten sind etwa Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren oder Walken sowie alle anderen Sportarten mit einem fließenden Bewegungsablauf. So werden Muskeln aufgebaut und die Gelenke entlastet. Wichtig ist auch, eine gute Balance zwischen Bewegung und Ruhe zu finden.
- Müssen Sie beruflich viel und schwer heben? Falls ja, dann achten Sie darauf, auch genug Pausen einzuplanen. Belastung und Entlastung sollten sich abwechseln und ungefähr die Waage halten. Im Umkehrschluss bedeutet das bei einer Tätigkeit, die überwiegend im Sitzen ausgeführt wird, dass Sie öfter mal aufstehen und eine Runde drehen sollten.
- Da Übergewicht die Gelenke besonders belastet, sollte man auf jeden Fall versuchen, sein Gewicht zu normalisieren. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten kann nicht nur die Kilos purzeln lassen, sondern auch entzündliche Prozesse eindämmen.
- Vor allem Omega-3-Fettsäuren – etwa Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in Seefischen enthalten sind – wirken entzündungshemmend. Diese Fettsäuren können Sie übrigens auch in Kapselform einnehmen. Fleisch bzw. tierische Fette sollten eher gemieden werden. Dieses enthält nämlich Arachidonsäure, die bewirkt, dass Entzündungsprozesse gefördert werden.
- Die Beweglichkeit kann auch mit Hilfe von Massagen, Krankengymnastik und Kälte- oder Wärmeanwendungen verbessert werden, da so die Durchblutung der Gelenke zunimmt. So kommen Wärmepflaster, Heilschlammbehandlungen oder Moorbäder zur Anwendung.
- Bei einer aktivierten Arthrose können zudem schmerzlindernde und entzündungshemmende Arzneimittel eingesetzt werden.
Apotheker-Tipp
- Wärme hilft: Moorbäder, Heilschlamm-Anwendungen oder Wärmepflaster entspannen und helfen bei chronischen Schmerzen.
- Ausgleich im Alltag: Finden Sie die richtige Balance zwischen Bewegung und Ruhe. Wer im Beruf körperlich schwere Tätigkeiten ausübt, sollte sich genug Pausen gönnen. Und wer im Sitzen arbeitet, sollte öfter aufstehen.
- Der richtige Sport: Fußball und Tennis sind nicht gut für die Gelenke. Bauen Sie besser gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Walken in Ihr Sportprogramm ein.
- Die richtige Ernährung: Achten Sie auf eine ausgeglichene Ernährung. Lieber mehr Fisch und weniger Fleisch.
- Idealgewicht: Die Gelenke werden durch Übergewicht zusätzlich belastet. Versuchen Sie Ihr Gewicht daher auf einem gesunden Niveau zu halten.
Ernährung, Nahrungsergänzung und pflanzliche Helfer bei Arthrose:
- In der Apotheke gibt es eine Reihe an Nahrungsergänzungsmitteln, die bei Gelenkverschleiß unterstützend eingenommen werden können. Glucosamin und Chondroitin sind Stoffe, die natürlicherweise im Körper vorkommen und die für den Knorpelaufbau benötigt werden. Sie unterstützen den Knorpelaufbau und werden idealerweise bereits im Frühstadium eingenommen. Damit die Stoffe auf die Belastbarkeit der Gelenke wirken können, müssen sie langfristig angewandt werden – also mindestens mehrere Monate.
- Wie bereits erwähnt, können Omega-3-Fettsäuren bei Gelenkbeschwerden helfen, weil sie entzündungshemmend wirken. Neben Seefischen kommen sie auch in Grünlippmuscheln oder einigen Algen vor. Bei entzündlichen Gelenkschmerzen wird auch Afrikanische Teufelskralle eingesetzt. Die Arzneipflanze wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Sie wird als Extrakt, also in Form von Kapseln, eingenommen.
- Brennnessel kann das Fortschreiten der Degeneration bei Arthrose verlangsamen, die Beweglichkeit des Betroffenen verbessern und die Schmerzen lindern. Mögliche Darreichungsformen sind fertige Präparate, Tees, Tinkturen, Frischpflanzensaft oder als Wildgemüse im Rahmen einer Frühjahrskur. Außerdem können Einreibungen mit Brennnesselspiritus durchblutungsfördernd wirken.
- Hagebutte wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ. Außerdem verbessert sie die für die Krankheit typische Morgensteifigkeit und wirkt sich auch positiv auf die Hüft- und Kniegelenkbeweglichkeit aus. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 5 g Hagebuttenpulver für den Zeitraum von vier bis sechs Wochen. So lange dauert es in etwa, bis sich die volle Wirkung entfaltet. Danach kann die Dosis auf 2,5 g reduziert werden.
- Pappel wird vorrangig in Form von Tees oder Präparaten eingenommen und wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und antibakteriell.
- Wacholder wirkt durchblutungsfördernd und entspannt die Muskulatur.
Fragen Sie am besten in Ihrer Apotheke nach. Dort kann man Ihnen mit Sicherheit etwas Passendes auf pflanzlicher Basis bzw. ein geeignetes Kombi-Präparat empfehlen.