Wussten Sie, dass Zähne mehr als reine Zerkleinerungswerkzeuge sind? Dass sie Organe sind, die an den Körperkreislauf angeschlossen sind? Wir haben die spannendsten Fakten für Sie zusammengestellt.

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1. Zähne & Blutkreislauf

Unsere Zähne haben große Bedeutung für unsere Gesundheit. Manche Expert:innen gehen sogar davon aus, dass rund 70 Prozent aller chronischen Erkrankungen ihre Ursache im Bereich Zähne, Mund und Kiefer haben könnten. Aber wieso? Zähne und Kiefer haben eine direkte Verbindung zum Gehirn – über den Nervus trigeminus (Gesichtsnerv). Gerade im Mund lauern viele Krankmacher, wie Toxine, Schwermetalle, Bakterien und Keime unterschied­lichster Art, die häufig unbemerkt in das Gehirn gelangen und dort unerkannt ihr Unwesen treiben.

Außerdem zählt der Kiefer zu den am stärksten durchbluteten Knochen in unserem Körper. Er hat eine um das Zehnfache höhere Stoffwechselaktivität als andere Knochen. Befinden sich nun im Kiefer oder in den Zähnen Krankheitserreger, werden diese aufgrund der starken Durchblutung weiter über den Blutkreislauf im gesamten Körper verteilt.

2. Parodontitis: Vom Zahnfleischbluten zum Zahnverlust

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Parodontitis ist die häufigste Ursache für Zahnverlust bei Menschen über 40 Jahren. Es handelt sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparats. Hierzu zählen Zahnfleisch, Bindegewebe und Kieferknochen. Der typische Verlauf dieser Erkrankung umfasst mehrere Stadien. Kommt es zur vermehrten und dauerhaften Anlagerung von Bakterien, sogenannter Plaque, an der Zahnoberfläche, entzündet sich dort das Zahnfleisch, es entsteht eine Gingivitis. Dies zeigt sich häufig als Bluten beim Zähneputzen. Es folgen weitere Symptome wie Rötung des Zahnfleisches, Zahnfleischbluten, Entstehung von Zahnfleisch­taschen, Mundgeruch, Zahnfleischschwund, freiliegende Zahnhälse. Parodontitis an sich ist schon belastend. Sie kann aber auch weitreichende Folgen haben: Die Bakterien aus der Mundhöhle führen zu Verklumpungen in den Gefäß­wänden der Hauptschlagader (Aorta). Ein sich lösender Pfropf (Thrombus) kann lebensgefährlich sein und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

3. Stress: Energieräuber

Kranke Zähne können wie eingangs erwähnt den Körper schwer belasten. Sie führen zu einer permanenten Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen und verbrauchen enorme Mengen an Energie im Körper. Kurz gesagt: Zahnstörfelder verursachen Stress – und chronischer Stress macht krank.

4. Prophylaxe: Zahnarzt & professionelle Mundhygiene

Für Erwachsene ist einmal jährlich eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt ratsam, bei Kindern ab sechs Jahren sollte die Kontrolluntersuchung zweimal im Jahr stattfinden. Auch auf eine professionelle Mundhygiene sollte nicht vergessen werden. Hier werden Zahnbeläge sowohl auf dem Zahnschmelz als auch auf evtl. freiliegenden Zahnwurzeln entfernt, die Zahnzwischenräume gründlich gereinigt, Plaque entfernt und die Zahnoberflächen poliert.

5. Fehlbelastung: Der „falsche Biss“

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Im Optimalfall berühren sich die gegenüberliegenden Zähne gleichzeitig und gleichmäßig. Entspricht der Biss nicht dem beschriebenen Ideal, kann es sein, dass Zähne schief stehen oder einzelne Zähne beim Zubeißen stärker belastet werden, einzelne Kaumuskeln verhärtet und verkürzt sind oder sich das Kiefergelenk beim Schließen des Mundes in einer fehlerhaften Position befindet.

Diese Fehlbelastungen können gravierende Folgen haben:

  • Schmerzen beim Öffnen des Mundes und beim Kauen
  • einseitig oder stark abgenutzte Zähne
  • Knacken im Kiefergelenk
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Tinnitus und Ohrgeräusche
  • Schwindel u. v. m.

6. Das 1x1: Zahnpflege

An erster Stelle steht natürlich regelmäßiges, gründliches Zähneputzen. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Zahnbürste auf einzeln abgerundete Kunststoffborsten, um beim Putzen das Zahnfleisch nicht zu verletzen, sowie auf mittelharte Borsten. Eine optimale Putztechnik bieten elektrische Zahnbürsten. Mundspüllösungen sind eine gute Wahl, weil sie Zahnflächen erreichen, die der Bürste entgehen.

Widmen Sie sich einmal täglich Ihren ­Zahnzwischenräumen. Zahnseide wird durch die Zahnzwischenräume gezogen. Interdentalbürsten empfehlen sich bei weit offenen Interdentalräumen.