Der Klimawandel ist da. Das hat zur Folge, dass für Mitteleuropa zunehmende Hitzewellen und Dürrezeiten, aber auch häufigere Starkregenereignisse prognostiziert werden. Doch wie sehen die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise aus?

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1. Gefahren: Extreme Temperaturen

Unsere Körperkerntemperatur soll stets ungefähr 37°C betragen. Hitze ist eine große Belastung für den Körper – insbesondere für Herz und Gehirn. Sie kann zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen. Als Folge hoher Sonneneinstrahlung und erhöhter Umgebungstemperaturen können neben Sonnenbränden auch Hitzekrämpfe oder ein Hitzschlag auftreten. Achtung: Ein Hitzschlag macht sich durch sehr hohe Körpertemperatur, rote, heiße, trockene Haut, Kopfschmerzen, raschen Puls, schnelle Atmung, Schwindel, Übelkeit und Ohnmacht bemerkbar. Hier sind rasche Erste-Hilfe sowie die Behandlung durch eine/n Notarzt/-ärztin notwendig.

2. Keep cool: Tipps für Umgang mit Hitze

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  • mehr trinken (alkoholfreie, maximal leicht gesüßte Getränke)
  • leichte, kleine Mahlzeiten (mit hohem Wassergehalt) essen
  • körperlich anstrengende Tätigkeiten möglichst unterlassen oder in die Tagesrandzeiten verlegen
  • regelmäßig abkühlen, z. B. kühles Wasser über die Unterarme laufen lassen, kühle Fußbäder nehmen oder sich mit einem Wasserzerstäuber („Blumensprühflasche“) das Gesicht, Arme und Beine besprühen – besonders auf Säuglinge, Kleinkinder und ältere Mitmenschen achten

3. Sorgen: Klimawandel & Psyche

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Der psychischen Gesundheit wird meist nur wenig Beachtung geschenkt, so auch beim Thema Klimawandel. Hitzewellen wirken sich auf diverse psychische Erkrankungen, Aggressivität, geistige Leistungsfähigkeit etc. aus. Studien der MedUni Wien zufolge kommt es während Hitzewellen vor allem bei älteren oder geschwächten Menschen vermehrt zu Ängsten und Depressionen. Andere Folgen der Klimakrise zeigen sich später: Dürren können beispielsweise existenzbedrohend sein, was Betroffene psychisch schwer belasten kann. Auch ein Gefühl der Hilflosigkeit belastet die Psyche teils massiv. Neue Begriffe wie „Eco Grief“ bezeichnen die Angst, Sorgen und teils Schuldgefühle aufgrund der sich verändernden Umwelt.

4. Allergien & Co.: Weitere Folgen des Klimawandels

  • Krankheitserreger und -überträger finden bessere Bedingungen für Ausbreitung und Übertragung vor, neue Krankheitserreger können sich etablieren.
  • Wetterextreme wie Starkregen können zur Durchfeuchtung von Häusern führen, was wiederum zu gesundheitsschädlichem Schimmelbefall führen kann.
  • Steigt die C02-Konzentration in der Luft und wird das Klima wärmer, kann dies Auswirkungen auf Pflanzenwachstum, Zeitraum und Menge der Pollenproduktion haben. Bestes Beispiel: Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Ambrosie (Ragweed) zählt zu diesen „Klimawandel-Gewinnern‘‘.

Aufgrund von Klimawandeleffekten wird künftig mit häufigeren und schwereren Reaktionen bei Allergikern gerechnet.

5. Buchtipp: Auswirkungen, Risiken, Perspektiven

OBS_20230314_OBS0012 - © MANZ Verlag
© MANZ Verlag

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Egal ob Extremwetter wie Hitze, Dürren und Überschwemmungen, „neue“ Erkrankungen oder Migrationsbewegungen: Die Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung sind mannigfaltig und massiv. In „Gesundheit in der Klimakrise“ stellen die Autorinnen und Autoren um Herausgeber Hans-Peter Hutter von der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen dar.

Das Buch beantwortet Fragen wie: Welche Personengruppen sind vom Klimawandel besonders betroffen? Was sind die psychischen Auswirkungen? Mit welchen neuen Infektionskrankheiten ist in Österreich zu rechnen?

Gesundheit in der Klimakrise,
von Hans-Peter Hutter (Hrsg.),
2023, MedUni Wien im MANZ Verlag
ISBN 978-3-214-04244-8, € 23,90
Erhältlich bei Buchaktuell unter
www.buchaktuell.at