Die Erkältungssaison ist in vollem Gange, und viele Menschen, die unter Husten, Schnupfen und anderen leichten Beschwerden leiden, setzen auf bewährte Hausmittel.
Hausmittel und ihre Wirksamkeit sind oft nicht umfassend wissenschaftlich untersucht. Trotzdem haben viele von ihnen eine lange Tradition und können bei bestimmten Beschwerden positive Ergebnisse zeigen. Sie dienen in erster Linie dazu, Symptome wie Schmerzen oder Husten zu lindern, beeinflussen jedoch wahrscheinlich nicht die Dauer der Erkrankung. Es ist wichtig, die passenden Hausmittel für spezifische Beschwerden zu kennen und zu wissen, wann ein Arztbesuch notwendig ist.
Wadenwickel zur Fiebersenkung
Wadenwickel können helfen, die Körpertemperatur bei Kindern mit Fieber zu senken. Hierbei wird ein Tuch in kühles bis lauwarmes Wasser getaucht, um die Waden gewickelt und mit einem trockenen sowie einem wärmenden Tuch fixiert. Die Anwendung sollte angenehm sein, und die betroffene Person sollte sich ausruhen. Sobald die Wickel warm geworden sind, sollten sie entfernt werden, bei kleinen Kindern spätestens nach zehn Minuten. Bei hohem Fieber, kalten Füßen oder Schüttelfrost sind Wadenwickel nicht empfehlenswert.
Quarkwickel gegen Halsschmerzen
Ein Tuch mit kaltem Quark kann bei Halsschmerzen entzündungshemmend wirken. Dieser Wickel wird um den Hals gelegt und mit einem weiteren Tuch fixiert. Warmer Quark hingegen regt die Durchblutung an und kann helfen, Schleim zu lösen. Auch hier sollte auf ausreichend Ruhe geachtet werden.
Bäder zur Steigerung des Wohlbefindens
Wechselbäder für die Füße können das Immunsystem stärken und den Schlaf fördern. Dazu werden die Füße abwechselnd fünf Minuten in warmes (36–38 °C) und 15 Sekunden in kaltes (etwa 18 °C) Wasser getaucht. Dieser Vorgang wird zwei- bis dreimal wiederholt und mit kaltem Wasser abgeschlossen. Anschließend sollten warme Socken angezogen und Ruhe eingehalten werden. Personen mit Krampfadern, Thrombosen oder Herzproblemen sollten jedoch auf diese Methode verzichten.
Vollbäder mit speziellen Badezusätzen, wie ätherischen Ölen, können entspannend wirken oder Erkältungsbeschwerden lindern. Sie sollten nicht zu heiß oder zu lange dauern. Bei Fieber oder Gefäßerkrankungen ist jedoch Vorsicht geboten.
Inhalation bei Nasennebenhöhlenentzündungen
Eine Heißwasserinhalation kann bei Nasennebenhöhlenentzündungen die Symptome lindern und die Heilung unterstützen. Dazu wird ein geeignetes Inhalationsmittel in heißes Wasser gegeben. Sobald die Temperatur angenehm ist, hält man den Kopf für etwa fünf Minuten über die Schüssel und deckt ihn mit einem Handtuch ab. Der warme Dampf fördert die Durchblutung und befeuchtet die Schleimhäute, wodurch Schleim und Krusten gelöst werden.
Mentholhaltige Salben können Augen und Schleimhäute reizen und sind besonders für Asthmatiker und empfindliche Personen ungeeignet. Für Kinder unter sechs Jahren sollten mentholfreie Salben verwendet werden. Eine Inhalation mit Kochsalzlösung ist ebenfalls möglich, benötigt jedoch einen elektrischen Vernebler, da das Salz bei der klassischen Schüsselmethode nicht in den Dampf übergeht.
Hausmittel – schnell verfügbar und vielseitig
Viele traditionelle Hausmittel können bei unterschiedlichen Beschwerden helfen, nicht nur bei Erkältungen. Ein großer Vorteil ist, dass die meisten Zutaten im Haushalt verfügbar sind und kaum Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten. Die Anwendung von Wärme oder Kälte, verbunden mit ausreichend Ruhe, unterstützt die Heilung. Wärme regt die Durchblutung an und stärkt das Immunsystem, während Kälte entzündungshemmend wirkt und Fieber senkt. Beide Methoden tragen zur Schmerzlinderung bei.