Kamille, Melisse und Angelikawurzel beruhigen den Magen, eine Bauchmassage mit Pfefferminzöl hilft ebenfalls. Noch mehr Tipps gibt es hier:
Eine Störung der Magenfunktion, die sich nicht auf eine eindeutige organische Ursache zurückführen lässt, wird oft als Reizmagen bezeichnet. Im Fachjargon spricht man von einer funktionellen Dyspepsie. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten zählen Völlegefühl, Druck und Schmerzen in der Magengegend, saures Aufstoßen, Sodbrennen und Appetitlosigkeit, manchmal auch Übelkeit.
Die Beschwerden halten Tage bis Wochen an und kommen immer wieder
Per definitionem spricht man von einer funktionellen Dyspepsie, wenn die genannten Beschwerden über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten wiederholt für mehrere Tage oder durchgehend auftreten. Erkrankungen des Magens, die ähnliche Beschwerden verursachen können, müssen dabei ausgeschlossen sein.
Bei manchen Patienten gehen die Symptome mit anderen Störungen des Verdauungstrakts, wie einem Reizdarmsyndrom oder einer Refluxkrankheit, einher. die exakten Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Bei manchen lässt sich aber eine Störung der Beweglichkeit des Magens feststellen. Außerdem kann eine individuelle Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Speisen und Getränken der Grund sein. Vor allem Kaffee, scharfe Gewürze, Fettes und Alkohol geben viele Betroffene als Auslöser für die Beschwerden an.
Auch psychische Gründe wie Stress können die Entwicklung eines Reizmagens begünstigen. Bei vielen treten die Probleme vor allem beim oder nach dem Essen auf. Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten deuten darauf hin, dass ein Patient mit Reizmagen zusätzlich unter einem Reizdarm leidet.
Was hilft?
Die Therapie richtet sich nach den Symptomen. In der Apotheke gibt es pflanzliche Präparate, die krampflösend und beruhigend auf den Magen wirken. Empfehlenswert sind zum Beispiel Kamille, Melisse, Pfefferminzblätter, Angelikawurzel, Wermutkraut, Bitterorangenschale, Minzöl oder Thymianöl.
Chinarinde, Enzianwurzel, Benediktenkraut und Tausendgüldenkraut regen die Darmtätigkeit an. Kamillenauszüge oder ätherische Öle helfen auf sanfte Weise. Und gegen Blähungen hilft Kümmelöl.
Wenn die Selbstbehandlung nach ein paar Tagen nicht anschlägt, ist es besser, sich ärztlichen Rat zu holen, um abzuklären, ob es organische Ursachen gibt. Bei Reizmagen ist die Diagnose oft nicht einfach, eine Diagnose zu stellen. Da es keine direkte Schädigung des Magens gibt, wird der Arzt nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. Das Führen eines Beschwerdetagebuchs kann die Sache erleichtern.
Wenn die Diagnose bekannt ist – also ärztlich bestätigt wurde – können Medikamente eingesetzt werden. Diese wirken allerdings nur gegen die Symptome und können den Reizmagen nicht heilen. Zum Einsatz kommen magensäurehemmende Medikamente bzw. Protonenpumpenhemmer oder Prokinetika, die die Magenentleerung beschleunigen.
Entspannungsübungen oder autogenes Training können die Symptome ebenfalls lindern. Manchmal helfen auch psychotherapeutische Maßnahmen.
Apotheker-Tipp
- Achten Sie auf gesundes und abwechslungsreiches Essen.
- Zu fettes oder zu scharfes Essen ist tabu.
- Essen Sie nicht zu viel auf einmal, besser sind viele kleine Mahlzeiten.
- Zigaretten, Alkohol, Koffein und Zitrusfrüchte verschlimmern das Leiden.
- Eine Wärmflasche am Oberbauch entspannt.
- Vermeiden Sie so gut es geht Stress und Ärger.
- Versuchen Sie es mit einer Bauchmassage mit Pfefferminz- oder Kümmelöl.