Bei dieser Form der Angststörung leiden die Betroffenen unter immer wiederkehrenden, plötzlichen Panikattacken.
Eine Panikstörung liegt dann vor, wenn der oder die Betroffene immer wieder unter Panikattacken leidet und eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden kann. Die Angstanfälle treten auf, obwohl objektiv gesehen keine reale Gefahr besteht. Menschen, die unter einer Panikstörung leiden, werden oft von der ständigen Sorge begleitet, eine weitere Panikattacke zu haben ("Angst vor der Angst") und vermeiden gezielt Situationen, in denen eine solche auftreten könnte.
Knapp 4 % der Bevölkerung entwickeln im Laufe des Lebens eine Panikstörung, vereinzelte Panikattacken treten bei bis zu 20 % der Bevölkerung auf. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Störung beginnt oft im späten Jugend- oder frühen Erwachsenenalter.
Zu den Symptomen einer Panikattacke können zählen:
- Herzrasen
- Schmerzen oder Enge in der Brust
- Zittern, Schweißausbrüche
- Schwindel, Übelkeit
- Hyperventilation, Gefühl des Erstickens
- Taubheitsgefühl, Kribbeln
- Angst zu sterben
- Angst, verrückt zu werden oder die Kontrolle zu verlieren
- Entfremdungsgefühl gegenüber der eigenen Person (Depersonalisation) oder der Realität (Derealisation)
Mögliche Ursachen
Es wird vermutet, dass sowohl genetische Faktoren (Studien zeigen eine Häufung, wenn nahe Verwandte ebenfalls betroffen sind) als auch psychosoziale Faktoren zur Entwicklung einer Panikstörung beitragen können.
Als mögliche Auslöser für Panikattacken gelten:
- Erhöhter Stress
- Psychische Erkrankungen wie Depression, Phobien, Zwangsstörungen oder Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD)
- Belastende Lebensereignisse
- Übermäßiger Konsum stimulierender Substanzen (z.B. Koffein)
- (Akuter) Alkoholentzug und Drogenmissbrauch
Was hilft?
Eine Panikstörung ist in der Regel gut behandelbar. Es stehen sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Therapieformen zur Verfügung. Oft ist eine (zeitweilige) Kombination beider Ansätze besonders effektiv.
Im Bereich der Psychotherapie haben sich vor allem kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsmethoden als wirksam erwiesen. Dabei lernt der Patient, die Angst richtig einzuordnen, mit dieser umzugehen und z.B. mit langsamer, kontrollierter Atmung oder anderen Entspannungstechniken zu reagieren
Zur medikamentösen Behandlung einer Angststörung werden vor allem Antidepressiva verwendet. Wichtig zu wissen ist, dass die Wirkung dieser Arzneimittel meist erst mit einer Latenzzeit von ca. zwei Wochen eintritt. Angstlösende und dämpfende Medikamente (Anxiolytika, Sedativa) sollten nur in Ausnahmefällen und zeitlich stark begrenzt zum Einsatz kommen.