Bärlauch gehört zum ersten frischen Grün im beginnenden Frühjahr. Nicht zuletzt deshalb gilt er als stärkendes Nahrungs- und Heilmittel und überzeugt durch positive Wirkungen gegen Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck.
Bärlauch wurde schon im antiken Rom für seine magenstärkenden und blutreinigenden Eigenschaften geschätzt. Im Mittelalter galt der auch als „Herba salutaris“ (= heilsames Kraut) bezeichnete Bärlauch als besonders wirksam gegen Gifte.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Bärlauch sind vorrangig auf schwefelhaltige Substanzen im Lauchöl zurückzuführen, insbesondere Alliin, Ajoen und Allicin, die auch für den charakteristischen Geruch verantwortlich sind. Studien mit Extrakten der Pflanze offenbarten signifikante antisklerotische Wirkungen, die die Blutgefäße schützen. Darüber hinaus wurde nachgewiesen, dass frischer Bärlauch zu einer Senkung des Blutdrucks beiträgt. Aktuelle Forschungen zeigen auch, dass Bärlauch Lipide, die in Zellen gespeichert sind, reduzieren kann, was zukünftig eine neue Behandlungsoption bei erhöhten Cholesterinspiegeln darstellen könnte.
In der Volksmedizin wird Bärlauch, der römischen Tradition folgend, bei Verdauungsbeschwerden als blähungslinderndes Mittel verwendet, was durch seine antibakteriellen Eigenschaften begründet ist.
Botanischer Steckbrief
Bärlauch ist eine beliebte Wildpflanze, die in Laubwäldern in Europa und Teilen Asiens vorkommt. Sie ist bekannt für ihre essbaren Blätter und Knospen sowie den knoblauchähnlichen Geschmack. Die Blätter wachsen einzeln aus dem Boden und sind dabei deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und in einen dünnen Blattstiel gegliedert. Die Blattoberfläche ist glänzend und die Unterseite ist matt. Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch in der Natur! Es ist aufgrund der Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen wichtig, dass die Pflanze korrekt identifiziert wird.
Bärlauch richtig nutzen
Bärlauch eignet sich vor allem als Frühjahrskost, denn beim Trocknen verflüchtigt sich ein Großteil der Wirkstoffe. Alternativ kann auch ein Frischpflanzenpresssaft verwendet werden. Vorsicht ist nur bei übermäßigem Verzehr geboten, da dies zu Magenreizungen führen kann.Wenn man auf die gesundheitsfördernden Wirkungen des Bärlauchs das ganze Jahr über nicht verzichten möchte, bieten Knoblauch oder standardisierte geschmacksneutrale Knoblauchpräparate aus der Apotheke eine ähnlich wirksame Alternative.