Schafgarbe

von
Mag. pharm. Arnold Achmüller
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Aktualisiert am 24.02.2025

Bereits der antike Held Achilles soll die Schafgarbe zur Wundheilung genutzt haben, und auch in der Klostermedizin des Mittelalters war sie ein beliebtes Heilmittel. Heute wird sie vor allem für ihre verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften geschätzt.

Botanischer Steckbrief

(Achillea millefolium L.)

Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler und ist in Europa sowie Asien heimisch. Die mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler bildet fein gefiederte, lanzettliche Blätter und trägt doldenrispige Blütenstände, die aus zahlreichen kleinen, weißen, gelben oder rosafarbenen Blüten bestehen. Ihr botanischer Name „millefolium“ bezieht sich auf die scheinbar zahlreichen feinen Blätter („millefolium“ = tausend Blätter).

Gemäß einer antiken Legende nutzte der griechische Held Achilles die Schafgarbe während des Trojanischen Krieges, um die Wunden seiner Kameraden zu versorgen. Der wissenschaftliche Name Achillea ehrt diese Überlieferung. Mehr als 3.000 Jahre später konnten wissenschaftliche Studien die traditionelle Anwendung zum Teil bestätigen: Schafgarbenextrakte besitzen tatsächlich antibakterielle Eigenschaften. 

In der modernen Kräuterkunde wird Schafgarbe allerdings nicht mehr als Wundheilmittel eingesetzt, sondern wird als Tee oder alkoholischer Auszug bei Appetitlosigkeit und krampfartigen Verdauungsbeschwerden empfohlen. Diese Wirkung ist auf die im Kraut enthaltenen Bitterstoffe zurückzuführen, die die Produktion von Verdauungssäften anregen. Zusätzlich entfaltet das ätherische Öl der Pflanze eine krampflösende, entzündungshemmende und blähungstreibende Wirkung, wodurch Magenkrämpfe, Blähungen und leichte Gallenkoliken gelindert werden können.

Besonders geschätzt wird die Schafgarbe in der traditionellen Frauenheilkunde. In der Volksmedizin wird Schafgarbentee bei ausbleibender Menstruation und Regelschmerzen empfohlen, während Sitzbäder bei krampfartigen Unterleibsschmerzen Linderung verschaffen. Aufgrund dieser vielseitigen Anwendungen wird die Schafgarbe in der österreichischen Volksheilkunde auch als „Frauenkraut“ bezeichnet. Es gibt auch schon erste Studien, die diese Anwendung bestätigen.

Schafgarbenzubereitungen gelten als gut verträglich. Allerdings sollte bei einer bekannten Allergie gegen Korbblütler auf ihre Anwendung verzichtet werden.

Optimale Anwendung

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Schafgarbe kann als Tee, Tinktur, Trockenextrakt oder Frischpflanzensaft angewandt werden, wobei besonders der Tee beliebt ist. Pro Tasse werden 1–2 Teelöffel des Krauts mit 200 ml heißem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von etwa fünf Minuten wird der Tee abgeseiht und bis zu drei Mal täglich getrunken. Alternativ können auch bis zu 3 Teelöffel Frischpflanzenpresssaft pro Tag eingenommen werden.

Mag. pharm. Arnold Achmüller

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