Für immer jung? Leider nein. Plötzlich zwickt es beim Aufstehen, auf das Gehör ist auch nicht mehr Verlass – und war dieses Fältchen neulich auch schon da? Wie sich unser Körper mit den Jahren verändert:
Das Ziel: Möglichst lange fit bleiben
Um möglichst gesund zu altern bzw. die körperliche und geistige Gesundheit möglichst lange hoch zu halten, ist es sinnvoll, bereits früh gesunde Gewohnheiten einzuführen. Dazu zählen:
- Eine möglichst gesunde und ausgewogene Ernährung.
- Regelmäßige körperliche Aktivität (Ausdauersport, Krafttraining, tägliche Bewegung)
- Lebenslanges Lernen, Gehirnjogging etc., um die geistige Aktivität auf Trab zu halten.
1. Das Gehirn und das Gedächtnis
Zu den normalen Alterungsprozessen zählen Veränderungen im Gehirn und an den Nervenzellen sowie eine leichte Abnahme der Gehirnmasse. Das führt dazu, dass die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses abnimmt, die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung zurückgeht und Aufmerksamkeit sowie Konzentrationsfähigkeit sinken. Bis ins hohe Alter ist es dennoch möglich, sich neue Lern- und Merkstrategien anzueignen.
Eine leichte Abnahme der geistigen Fähigkeiten ist absolut normal und bedeutet noch lange nicht, dass man dement wird. Die besten Tipps für einen wachen Geist finden Sie hier.
2. Ohren, Nase und Augen
- Die Linse verdickt sich und wird steifer, was zu Alterssichtigkeit führt, die schon mit etwa 40 Jahren beginnen kann. Dazu kommt ein Verlust an Sinneszellen auf der Netzhaut (Retina) und eine Reduktion der Tränenproduktion, wodurch die Bindehaut austrocknen kann. Das hilft gegen trockene Augen
- Schwerhörigkeit im Alter ist in vielen Fällen eine Folge von Überlastungen des Hörorgans durch Lärm. Aber auch Verletzungen des Trommelfells oder Erkrankungen wie eine Mittelohrentzündung können Gehörschäden zur Folge haben. So beugen Sie Hörverlust vor
- Im Alter geht das Geschmacksempfinden zurück, da die Anzahl der Sinneszellen auf der Zunge und in der Nase abnimmt.
3. Das Herz-Kreislauf-System
In den Bronchien nimmt die Fläche der Verzweigungen, über die der Gasaustausch erfolgt, ab. Dadurch sinkt die Sauerstoffaufnahme. Die Wände der Blutgefäße verlieren an Elastizität. Im Herzmuskel werden mit höherem Alter zunehmend Fett- und Bindegewebe eingelagert.
Das Herz nimmt bei weniger Muskelmasse an Gewicht zu, gleichzeitig wird seine Leistungsfähigkeit geringer. Die Herzfrequenz sinkt, der arterielle Blutdruck hingegen steigt. Was Sie für ein starkes Herz und einen gesunden Blutdruck tun können, lesen Sie in diesem Beitrag.
4. Die Knochen
Viele Senioren leiden unter Osteoporose – einer Erkrankung, bei der die Knochendichte in übermäßigem Maße abnimmt. Viele kennen sie auch unter dem Namen Knochenschwund. Die Knochen werden spröder, brüchiger und weniger belastbar. Das Knorpelgewebe verliert an Elastizität und Substanz. Auch die Sehnen und Bänder verlieren an Elastizität – besonders, wenn sie nicht regelmäßig beansprucht werden.
Aufgrund der niedrigen Knochendichte kann bereits eine niedrige Belastung zum Knochenbruch und damit einhergehend häufig zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen.
Die Therapie der Osteoporose fußt auf drei Säulen:
- Bewegung und Muskeltraining
- Basisversorgung mit Kalzium und Vitamin D
- Die Behandlung der Krankheit mithilfe von Arzneimitteln
Mehr zum Thema Osteoporose und den Therapiemöglichkeiten lesen Sie in diesem Beitrag
5. Die Muskulatur
Die Anzahl der Muskelfasern und die Muskelmasse nehmen ab, gleichzeitig wird mehr Binde- und Fettgewebe in den Muskeln eingelagert. Es kommt zu Veränderungen im Stoffwechsel der Muskelzellen. Die meisten Menschen haben aber auch im Alter noch genug Muskelmasse und -kraft, um ihrem Alltag ohne fremde Hilfe nachzugehen.
Eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und Schwäche sind oft Folgen eines längerfristigen Bewegungsmangels, der durch Alter oder Krankheiten begünstigt werden kann.
Um die Muskulatur auf sanfte Weise zu stärken, eignet sich Balancetraining. Gleichzeitig verbessert sich unser Gleichgewichtssinn und unsere Stabilität. Mehr dazu hier
6. Die Haut
- Die Haut verliert an Elastizität, Festigkeit und Feuchtigkeit. Die Zellen erneuern sich langsamer, das Unterhautfettgewebe geht zurück, Falten entstehen. Äußere Einflüsse wie etwa UV-Strahlung oder Rauchen beschleunigen den Vorgang.
- Da die Nervenenden unter der Haut weniger werden, sind ältere Menschen weniger schmerz- und druckempfindlich. Dadurch erhöht sich mitunter die Verletzungsgefahr.
- Es bilden sich braune Flecken auf der Haut – die „Altersflecken“. Sie entstehen bevorzugt dort, wo die Haut über die Jahre besonders häufig der Sonne ausgesetzt wurde (z. B. Handrücken, Unterarme, Gesicht). Schuld ist also übermäßige UV-Strahlung. Altersflecken sind zwar harmlos, aber man sollte sie trotzdem vom Arzt kontrollieren lassen, da sie manchmal bestimmten Hautkrebsarten ähneln.
Wir haben dem Thema Sonnenschutz einen großen Schwerpunkt-Artikel gewidmet. Bitte hier entlang
7. Nieren und Harnwege
- Mit zunehmendem Alter verringert sich die Funktionsfähigkeit der Nieren. Es kommt zu einer verminderten Fähigkeit, Stoffwechselabbauprodukte und Medikamente auszuscheiden.
- Bei Frauen verkürzt sich die Harnröhre und ihre Schleimhaut wird dünner. Männer neigen zu einer vergrößerten Prostata.
Lesen Sie hier, was bei Blasenschwäche hilft. Und wann es für Männer an der Zeit ist, zum Urologen zu gehen, erfahren Sie hier.
8. Der Darm bzw. die Verdauung
- Es werden weniger Hormone und Verdauungsenzyme gebildet. Erkrankungen des Magen-Darmtraktes wie Verstopfung, Durchfall und Darmverschlüsse werden häufiger.
- Ältere Menschen entwickeln häufiger eine Laktoseintoleranz. Werden Milchprodukte nicht mehr so gut vertragen, zeigt sich das durch Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall.
Wie Sie Magen-Darm-Beschwerden lindern, erfahren Sie in diesem großen Schwerpunkt-Artikel.
9. Das Immunsystem
- Im höheren Alter wird das Knochenmark zunehmend durch Fettgewebe ersetzt. Daher nimmt die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der gebildeten Antikörper ab.
- Das Immunsystem arbeitet langsamer als in jungen Jahren. Es braucht länger, um fremde Eindringlinge wie Bakterien oder Viren zu identifizieren und zu eliminieren.
Unsere besten Tipps zur Stärkung des Immunsystems finden Sie hier. Wie Sie Ihre Abwehrkräfte mit Heilpflanzen stärken können, steht in diesem Beitrag.