Die Masern sind keine harmlose Krankheit. Der einzig wirksame Schutz vor einer Infektion ist die Impfung. In Österreich ist die Masern-Impfung für jeden ohne Altersbeschränkung kostenlos verfügbar.

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In Österreich sind laut dem Gesundheitsministerium in diesem Jahr bereits 57 bestätigte Fälle von Masern gemeldet worden (mit Stand 7. März 2023). Das sind landesweit um 23 Fälle mehr als noch letzten Freitag. Von den 57 Masern-Fällen sind 49 Fälle in der Steiermark, vier Fälle in Oberösterreich, drei Fälle in Wien und einer in Kärnten aufgetreten. Fast alle dieser Masern-Fälle sind auf einen Ausbruch mit Ursprung in der Steiermark zurückzuführen. Bei den Fällen in Oberösterreich wird die Ansteckungsquelle noch untersucht. Derzeit ist weiterhin mit Folgefällen zu rechnen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung rief das Gesundheitsministerium erneut zur Impfung gegen Masern auf.

Für eine Herdenimmunität bräuchte es laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent mit zwei Impfdosen. Allerdings ist die Durchimpfungsrate hierzulande in den letzten Jahren gesunken. So lag die Rate bei 2-Jährigen im Jahr 2021 nur bei 84 Prozent (2020: 95 Prozent) für die erste Teilimpfung und bei 74 Prozent (2020: 88 Prozent) für die zweite Teilimpfung (Quelle: BMSGPK).

Die Impfung ist für alle kostenlos

Die Masern-Impfung ist in Österreich für jeden ohne Altersbeschränkung kostenlos und wird ab dem vollendeten neunten Lebensmonat (also ab dem 10. Lebensmonat) empfohlen. Als ausreichender Schutz gelten zwei Dosen des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR). Fehlende Impfungen sollen und können in jedem Alter nachgeholt werden. Die Möglichkeit zur Impfung besteht bei öffentlichen Impfstellen der Bundesländer sowie auch bei vielen Kinderärzt:innen.

Welche Symptome deuten auf Masern hin?

Bei Masern handelt es sich um eine schwere Infektionskrankheit, die hoch ansteckend ist und über Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen wird. Auf Oberflächen kann das Virus laut AGES zwei Stunden lang überleben. 98 von 100 Menschen, die mit dem Virus in Kontakt kommen und nicht immun sind, stecken sich an. Die Inkubationszeit beträgt acht bis zwölf Tage.

Typische Symptome sind Fieber, Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung und hohes Fieber. Bei etwa 60 bis 70 Prozent der Erkrankten erscheinen am zweiten oder dritten Tag weißliche Flecken auf der Innenseite der Wange im Bereich der vorderen Backenzähne. Diese nennt man Koplik-Flecken. Drei bis sieben Tage nach Beginn der ersten Symptome tritt dann der typische Masernausschlag auf: Rote, grobflächige Flecken breiten sich vom Kopf über den gesamten Körper aus, bleiben etwa vier bis sieben Tage bestehen und heilen anschließend mit Hautschuppen ab. Währenddessen sind die Abwehrkräfte des Körpers stark geschwächt. Bei der Masernkrankheit können Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr-, Lungen- oder lebensbedrohliche Gehirnentzündungen auftreten. Da keine Behandlung der Masernvirus-Infektion existiert, können nur die Symptome gelindert werden, bis die Erkrankung überstanden ist.

Wer einmal erkrankt war, gilt lebenslang als immun. Jedoch wird das Immunsystem durch Masern so geschwächt, dass das Risiko für einen Tod durch andere Infektionskrankheiten noch jahrelang erhöht ist. In sehr seltenen Fällen kommt es Jahre später zu einer meist tödlich verlaufenden Schädigung des Gehirns. Diese Spätfolge heißt subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).

red