Laut einer aktuellen Studie unterschätzen die Österreicher die Schwere der Erkrankung. Eine Impfung kann vor Gürtelrose schützen.
Ein schmerzender Hautausschlag, der streifenförmig und halbseitig auftritt. Hautbläschen, die stark brennen und jucken können. Das sind die Symptome der Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt.
Verursacht wird die Erkrankung durch das Varicella-Zoster-Virus, das zur Familie der Herpes-Viren zählt. Die Erstinfektion mit den Erregerviren äußert sich normalerweise im Kindesalter in der weitverbreiteten Windpocken-Erkrankung (auch: „Feuchtblattern“). Die Viren bleiben nach Abklingen der Symptome ein Leben lang im Körper.
Unterschätztes Risiko
Laut einer aktuellen Umfrage der Ipsos-Marktforschung kennt ein Großteil der Österreicher (85%) die Erkrankung. Und 67% wissen auch über die Symptome, Ausprägungen und mögliche Komplikationen Bescheid. Jedoch halten es nur 2% der über 50-jährigen Befragten für wahrscheinlich, in den nächsten zwölf Monaten selbst an Gürtelrose zu erkranken. 65% meinen, es wäre „nicht sehr wahrscheinlich, eine Gürtelrose zu entwickeln“.
Was viele nicht wissen: Bei der Gürtelrose handelt es sich um eines der häufigsten akuten Krankheitsbilder der Haut. In Österreich zählt man etwa 37.000 Fälle pro Jahr. Mehr als 99% der über 50-Jährigen tragen solche Viren in sich, weil sie sich in ihrer Kindheit infiziert hatten. Und bei jeder/jedem Dritten wird das Virus im Laufe des Lebens wieder aktiv und äußert sich in Form einer Gürtelrose.
Gürtelrose wird außerdem im Vergleich zu anderen Krankheiten als wenig schwerwiegend eingestuft: Nur 15% der heimischen Befragten über 50 halten Herpes Zoster für eine schwere Erkrankung. Im Gegensatz dazu werden beispielsweise Lungenentzündung und COVID-19 von 69% als gravierend eingestuft, ebenso wie Influenza, die 39% in diese Kategorie einordnen.
Ein schwerer Verlauf kommt öfter vor, als man glaubt
Bei bis zu 30% der Betroffenen kann es im Krankheitsverlauf zu einer sogenannten „Post-Zoster-Neuralgie“ kommen. Darunter versteht man heftige, brennende Schmerzzustände, die oft über Monate bis Jahre bestehen bleiben und nur schwer behandelt werden können. Der Grund dafür sind Entzündungen an den betroffenen Nervensträngen. Für Erkrankte kann es dadurch zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität kommen.
Weitere mögliche Komplikationen sind Post-Zoster-Pruritus, bakterielle Superinfektionen, eine Augenbeteiligung oder Manifestationen im zentralen Nervensystem.
Es gibt eine Impfung
Die gute Nachricht ist, dass mittels Impfung eine Reaktivierung der schlummernden Viren sehr effizient unterdrückt werden kann. Damit lassen sich nicht nur das Auftreten einer Zoster-Erkrankung, sondern auch schwerwiegende Komplikationen verhindern. Im österreichischen Impfplan wird die Impfung gegen Gürtelrose für Erwachsene ab dem vollendeten 50. Lebensjahr und für Personen mit besonders hohem Risiko bereits ab 18 Jahren ausdrücklich empfohlen. Auch jene, die bereits eine Herpes Zoster Infektion durchgemacht haben, können geimpft werden. Das nationale Impfgremium empfiehlt die Verwendung des Totimpfstoffes Shingrix.
Achtung: Für Kinder ist die Impfung gegen Herpes Zoster nicht vorgesehen und auch nicht zugelassen.