Einer Osteoporose ist man nicht machtlos ausgeliefert. Es sind mittlerweile viele genetische und erworbene Risikofaktoren bekannt, die für die Entstehung von Osteoporose mitverantwortlich sind. Auf welche Risiken sollte man also achten?
1.Genetik: Nicht beeinflussbare Risiken
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Häufigkeit der Osteoporose zeigen Faktoren, die sich nicht beeinflussen lassen. Man weiß heute, dass die maximale Knochendichte und die spätere Knochenverlustrate zu etwa 50 Prozent genetisch vorprogrammiert sind. Es wurde außerdem nachgewiesen, dass Nordeuropäer:innen das höchste Risiko, Afroamerikaner:innen dagegen das niedrigste Risiko haben, an Osteoporose zu erkranken. Mit der Menopause und dem Abfall der Östrogenproduktion nimmt bei Frauen
die Osteoporose mit Knochenbrüchen deutlich zu. Bei Männern steigt das Knochenbruchrisiko hingegen besonders deutlich nach dem 75. Lebensjahr. Zu den oben genannten nicht beeinflussbaren Risiken zeigen die weiteren Punkte die negativen Einflüsse, die vermeidbar sind...
2. Kalzium ist der Star
Unser Körper benötigt immer ausreichend Kalzium, Vitamin D sowie andere Mineralien und Vitamine. Bei einer ungenügenden Kalziumzufuhr über die Nahrung holt sich der Organismus das lebenswichtige Mineral aus den Knochenspeichern – mit der Konsequenz einer negativen Knochenbilanz über viele Jahre. Vor allem in der Jugend und während der Schwangerschaft ist es wichtig, den erhöhten Kalziumbedarf für die wachsenden Knochen über die Nahrung auszugleichen. Gute Kalziumquellen sind etwa Milchprodukte, Käse, Sesam, Rhabarber, Ölsardinen, Hagebutten, Nüsse, Grünkohl, Sojabohnen und Lachs.
3. Rauchen % Alkohol
Rauchen steht in engem Zusammenhang mit Lungenkrebserkrankungen und Herzinfarkt – aber auch Osteoporose. Nikotin hemmt beispielsweise die Östrogenproduktion, fördert den Östrogenabbau in der Leber und bewirkt ein früheres Eintreten der Menopause. Auch zu viel Alkohol erhöht das Osteoporoserisiko ganz erheblich. Dazu sind bestimme Medikamente „Knochenräuber“. Dazu zählen Kortison und Glukokortikoide, aber auch Schilddrüsenhormone oder Medikamente gegen Epilepsie.
4. Faktor Psyche
Depression allein ist wahrscheinlich kein Grund für die Entstehung der Osteoporose. Studien konnten aber zeigen, dass Frauen mit schwerer, langjähriger Depression 6 Prozent weniger Knochenmasse aufweisen als vergleichbare Frauen ohne Depression. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren zusammen: höhere Spiegel von Stresshormonen wie etwa Kortison, Medikamente, mangelhafte Ernährung und geringere körperliche Aktivität („sich hängen lassen“).
5. Zu viel und zu wenig
Fehlende körperliche Aktivität ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung der Osteoporose und ein erhöhtes Knochenbruchrisiko. Gerade beim wachsenden Skelett in der Kindheit ist körperliche Aktivität entscheidend für die Formung und Kräftigung des Skeletts. Wenn wir uns aber zu wenig bewegen, ist die Muskelarbeit sehr stark eingeschränkt, der Knochen wird entlastet und der Knochenabbau begünstigt. Aber Achtung: Auch ein Übertraining kann das Osteoporoserisiko steigern. Besonders Hochleistungssportlerinnen von Ausdauersportarten haben oft aufgrund von Dauertraining und Gewichtskontrolle ein erhöhtes Osteoporoserisiko.
6. Wissen ist Macht
Es ist wichtig, zuverlässige Informationen über die Stärke (oder Schwäche) der Knochen zu gewinnen – vor allem wenn Risikofaktoren vorliegen. Eine Knochendichtemessung ist die einzige Möglichkeit, die Diagnose einer Osteoporose möglichst vor dem Auftreten von Knochenbrüchen zu stellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Zustand des Knochengewebes zu messen. Ihr/e Arzt/Ärztin wird Sie genau beraten, welche Methode für Sie persönlich die sinnvollste ist.