Je schneller Sie bei Kopfschmerzen reagieren, desto leichter lassen sie sich wirksam bekämpfen.
Rund 30 Prozent der Bevölkerung in unseren Breiten leiden bei extremen klimatischen Verhältnissen an Wetterfühligkeit. Sobald ein Gewitter im Anmarsch ist, starke Temperaturschwankungen oder Föhnwetterlage auftreten, leiden viele von uns.
Je nach Grundbelastung des Körpers sind die Symptome sehr unterschiedlich, denn im Grunde genommen werden bereits bestehende „Schwächen“ nur verstärkt. Oft ist Kopfschmerz besonders heftig und schlägt sogar in eine gefürchtete Migräneattacke um. Für diese sind die genauen Vorgänge nach wie vor nicht geklärt. Offensichtlich kommt es zu einer übermäßigen Erregung mancher Nervenbereiche, der Stoffwechsel des Botenstoffs Serotonin ist beeinflusst, und Blutgefäße werden durchlässiger. Bestimmte Substanzen können so ins Gewebe übergehen und dort Veränderungen, die zu massiven Schmerzen führen, verursachen.
Chinesische Kopfmassage
Mit einer chinesischen Kopfmassage können Sie sowohl Wetterfühligkeit als auch alles, was als vegetative Dystonie bezeichnet wird, gut beeinflussen. Verwenden Sie im Nackenbereich eine mentholhaltige Creme. Diese kühlt und lindert den Schmerz.
Setzen Sie sich aufrecht hin, entspannen Sie die Schultern und schließen Sie die Augen. Das Wichtigste bei der Selbstmassage ist, locker und entspannt zu sitzen, das heißt zum Beispiel die Ellbogen auf den Tisch aufstützen, sodass die Schultermuskulatur maximal entlastet ist.
Ausstreichen der Nackenmuskulatur mit beiden Händen vom Hinterhaupt entlang der Halswirbelsäule bis zum Beginn der Brustwirbelsäule, Ausstreichen der seitlichen Nackenmuskulatur bis zu den Schultern.
Nach einigen Atemzügen massieren Sie vom Nacken über die Hinterhauptschuppe zum Ohr, hinter dem Ohr hinauf zur Schläfe und von dort zur Stirnmitte und wieder seitlich sanft zum Nacken gleiten − den Vorgang fünfmal wiederholen.
Der Kaninchengriff
Beim Kaninchengriff fassen Sie Ihre Nackenmuskeln kurz am Kopfansatz zwischen Daumen und Fingern der rechten Hand − so als wollten Sie einen Hasen oder eine Katze am Balg nehmen −, ziehen Sie die Nackenmuskeln mit einer leichten Drehung von der Halswirbelsäule weg, loslassen und ein kleines Stück tiefer wiederholen, bis Sie bei den Schultermuskeln angelangt sind. Dann wiederholen Sie das Gleiche mit der linken Hand.
Zuletzt greifen Sie mit beiden Händen zum Mund und massieren mit den Mittelfingern von den Mundwinkeln zu den Nasenflügelansätzen; von dort entlang der Nasenflügel hinauf zur Nasenwurzel und über die Stirn zum Haaransatz; von dort mit dem Handballen sanft kreisend den Haaransatz entlang, über die Schläfen vor den Ohren zum Kieferwinkel und zum Kinn. Dann wieder mit dem Mittelfinger bei den Mundwinkeln beginnend den Vorgang fünfmal wiederholen. Anschließend die Arme sinken lassen. Bei noch geschlossenen Augen und ruhigem Atmen spüren Sie, wie die Durchblutung und die Energie zunehmen.
Bereits bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen zu handeln, ist wohl die beste Maßnahme. Wenn Lichtempfindlichkeit, Auraerscheinungen (Flimmern, Zackenmuster im Sehbild) und Schwindel auftreten, helfen oft Ruhe und Kälte. Ein Eispackerl in den Nacken gelegt, kann oft Schlimmeres verhindern.
Andorn-Tee:
Andorn als mildes Lebertonikum ist besonders bei pochendem Kopfschmerz in Verbindung mit emotionalem Ungleichgewicht indiziert. Hier bereits bei prognostizierten Temperaturschwankungen folgende Teemischung zweimal täglich anwenden:
● 35 g Andorn
● 30 g Odermennig
● 25 g Pfefferminze
● 10 g Kamille
Wenn Kopfschmerz zu Migräne wird
Leiden Sie häufig unter Migräne, ist es unzureichend, lediglich eine medikamentöse Therapie der akuten Symptomatik durchzuführen. Vielmehr ist die Einleitung einer vorbeugenden Behandlung erforderlich.
In diesem Fall ist eine kontinuierliche Einnahme von Mutterkraut über einen längeren Zeitraum (drei bis sechs Monate) empfehlenswert. Forschungen zufolge hemmt es die überschießende Serotoninfreisetzung. Demzufolge werden der Gefäßzustand normalisiert und weniger Entzündungsmediatoren ins Gewebe freigesetzt. Hierfür wird eine tägliche Einnahme von 100 mg empfohlen. Wichtig ist zu wissen, dass die Gabe von Tee in diesem Fall nicht so erfolgreich ist wie die Einnahme eines Fertigpräparates aus der Apotheke, da sich die wirkrelevanten Inhaltsstoffe in Wasser nur mäßig lösen.