Die Anwendung warmer Quellen zur Förderung der Gesundheit ist seit den Römern und dem griechischen Arzt Hippokrates bekannt.
Thermalwasser zeichnet sich dadurch aus, dass es andere Inhaltsstoffe hat, als Quellwasser. Für die gesundheitsfördernde Wirkung von Thermalwasser sind vier verschiedene Wirkungskomponenten verantwortlich, nämlich:
- mechanische (Auftrieb, Reibungswiderstand, hydrostatischer Druck)
- thermische (Wärmewirkung)
- chemische
- unspezifische Reizwirkungen (Umstellungs-/Reiztherapie)
Zu beachten ist allerdings, dass es unterschiedliche Heilwässer mit unterschiedlichen Wirkansätzen und auch unterschiedlicher Intensität in der Wirkung gibt. Dies ist nicht von Nachteil, denn jemand mit rheumatoider Arthritis hat sicher andere Bedürfnisse als jemand, der unter hoher Stressbelastung steht. So kann eine Therme individuell gewählt werden.
Wann gilt Wasser als Thermalwasser?
Als Thermalwasser gelten alle Quellen, deren Temperatur von Natur aus am Austrittsort mehr als 20 °C beträgt. Natürliche Heilwässer können aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung in unterschiedliche Gruppen - eisenhaltige, jodhaltige, schwefelhaltige, radonhaltige, kohlensäurehaltige Wässer - eingeteilt werden.
Wie bereits erwähnt gibt es nach Inhaltsstoffen unterschiedliche Indikationen. So werden zum Beispiel Schwefelquellen besonders im rheumatischen Formenkreis, bei Neuralgien und bei Schuppenflechte verwendet.
Die unterschiedlichen Wirkungen: Jodsole, radonhaltige Thermen, Sulfatwasser
- Jodsole verbessert die Fließeigenschaft des Blutes, wirkt schleimlösend, befreit die Atemwege und wirkt auf die Haut entzündungshemmend. Besonders bei Erschöpfungszuständen sind gute Therapieerfolge zu verzeichnen. In einer großangelegten Review-Studie konnte gezeigt werden, dass generell die kurmäßige Anwendung von Thermalwasser den Cortisolspiegel im Speichel deutlich senken kann. Allerdings sollte eine Kur von zwei bis drei Wochen durchgeführt werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
- Radonhaltige Thermen und Heilstollen sind beim rheumatischen Formenkreis sowie auch bei Erkrankungen im Atemwegsbereich (etwa COPD) indiziert.
- Sulfatwässer enthalten natürliche Schwefelverbindungen mit Natrium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Sie werden sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet und eignen sich ebenso für Trinkkuren. Besonders bei Magen- und Darmerkrankungen können gute Erfolge aufgrund der Anregung der Selbstregulation erzielt werden. Die Wirkung erfolgt bei Trinkkuren über die Schleimhaut der Verdauungsorgane, die durch sulfathaltiges Wasser aktiviert oder beruhigt wird.
Meiden Sie die Therme, wenn ...
- ... Sie an Herz- und Kreislauferkrankungen, schwerer Hypertonie (Bluthochdruck), Venenentzündungen, ansteckenden Hautkrankheiten, offenen Wunden, infektiösen Erkrankungen, Fieber, akuter Erkältung oder Nieren- und Lebererkrankungen leiden, wobei hier immer eine Rücksprache mit dem Arzt zu halten ist.
- Schwangere und Kleinkinder sollten die warmen Becken aufgrund der gesteigerten Durchblutung und Herz-Kreislaufbelastung meiden, können sich aber im "kühleren" Kinderbecken ohne Problem aufhalten.