Die Heilpflanzen Borretsch, Nachtkerze, Ringelblume und Kamille sind häufig Bestandteil von Cremes, Ölen und Salben zur Anwendung bei Hauterkrankungen.
Die Haut ist ein sehr vielseitiges Organ. Sie ist nicht nur Schönheitsmerkmal, sondern schützt den Körper vor Umwelteinflüssen, scheidet Stoffwechselprodukte aus, hilft die Körpertemperatur zu regulieren und Sinnesreize wahrzunehmen. Ist unsere Haut nicht gesund, kann es zu unangenehmen Erscheinungen wie Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) kommen.
Hier können Heilpflanzen Abhilfe schaffen, indem sie – innerlich oder äußerlich angewendet – Symptome lindern bzw. nach Verletzungen die Wundheilung fördern.
Borretsch lindert Juckreiz
Der Borretsch wird im Volksmund auch Gurkenkraut genannt, ist im nordöstlichen Mittelmeergebiet heimisch, wird heute aber weltweit angebaut. Verwendet werden seine Samen, aus welchen Öl gewonnen wird. Dieses wird äußerlich in Salben und Cremen oder zum Einnehmen verwendet, wobei auch eine Kombination dieser beiden Anwendungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden kann.
Wird das Öl innerlich verwendet, sollte die Dosierung mindestens ein Gramm pro Tag betragen, wobei die Einnahme für Schwangere und Stillende nicht geeignet ist (Anm.: Einem Erwachsenen reicht ein halber Esslöffel pro Tag aus. Das sind ca. 2 bis 3 Gramm).
Das Öl wird, wenn es auf die Haut aufgetragen wurde, gut in den hauteigenen Fettfilm aufgenommen und unterstützt so ihre Barrierefunktion. Es enthält viele Omega-3-Fettsäuren, welche zusätzlich zu einer entzündungshemmenden und juckreizstillenden Wirkung beitragen. Außerdem kann es die Zellregeneration fördern und den Hautstoffwechsel anregen.
Borretsch-Öl ist somit besonders gut für trockene, empfindliche Haut geeignet und findet vor allem bei Neurodermitis und auch Psoriasis Anwendung.
Nachtkerze versorgt die Haut mit Feuchtigkeit
Die Nachtkerze verdankt ihren Namen der Tatsache, dass sie ihre Blüten in der Dämmerung öffnet und diese im Dunkeln wie eine Kerze leuchten. Sie kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde dort schon von den Ureinwohnern bei Hautproblemen genutzt. Die Pflanze hat sich auch in Europa verbreitet und wächst an trockenen Standorten.
Verwendung finden ihre Samen, da ihr Öl Omega-6-Fettsäuren enthält. Unser Köper kann diese Fettsäuren nicht selbst produzieren, daher ist es wichtig, diese von außen zuzuführen, weil sie unter anderem in die Haut aufgenommen werden, dort die Barrierefunktion stärken und vor Feuchtigkeitsverlusten schützen.
Ein Teil der Menschen, die an Neurodermitis leiden, kann Omega-6-Fettsäuren wahrscheinlich nicht umwandeln, woraus trockene, juckende und schuppige Haut resultiert. Diese Symptome können mithilfe des Nachtkerzenöls gelindert werden.
Verwendung findet das Nachtkerzen-Öl in Cremes und Salben, aber auch als Kapseln zum Einnehmen. Effekte treten hier nach ein paar Wochen ein.
Es kann dabei eventuell zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Probleme kommen. Schwangere und Stillende sollten die Anwendung vor der Einnahme des Öls abklären.
Ringelblume unterstützt die Wundheilung
Die Ringelblume bekam ihren Namen vermutlich deshalb, weil sich ihre Samen nach der Blütezeit „einringeln“. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen und seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt, allerdings ist ihre Herkunft nicht genau geklärt. Sie wurde früher für die Wettervorhersage verwendet, da sich ihre Blüte nicht öffnet, wenn Regen zu erwarten ist.
Arzneiliche Verwendung finden ihre Blüten, welche zum Beispiel in Salben, Cremes oder Tinkturen weiterverarbeitet werden. Ihre Inhaltsstoffe haben antientzündliche Effekte und fördern Wundverschluss und -heilung, wodurch die Ringelblume auch bei Unterschenkelgeschwüren Anwendung findet.
Bei einer Allergie gegen Korbblütler ist eine Kreuzreaktion mit der Ringelblume möglich, jedoch unwahrscheinlich.
Kamille lindert Entzündungen
Die Heilwirkung der Kamille ist seit der Antike bekannt. Sie stammt aus Süd- und Osteuropa und findet sich heute in fast ganz Europa und Westasien. Zum Einsatz kommen die Blüten der Pflanze.
Da die Kamille antientzündliche und antibakterielle Eigenschaften besitzt, wird sie unter anderem als Salbe, Creme, Tinktur oder Tee für Umschläge verwendet. Sie lindert so bakterielle Hautprobleme wie Akne und kann zum Beispiel bei Juckreiz der Haut, Entzündungen, Abszessen und bei Säuglingen im Windelbereich verwendet werden.
Werden Kamillenzubereitungen selbst hergestellt, sollten diese nicht am Auge verwendet werden, da sie eventuell mit Keimen verunreinigt sein können, welche zu Entzündungen der Augen führen können.
Bei einer Allergie gegen Korbblütler sollte die Kamille aber nicht verwendet werden.