Im Sommer, wenn die Temperaturen endlich wieder höher sind, zieht es viele in die Natur, um an der frischen Luft verschiedenste Sportarten wie Radfahren, Tennis oder Inlineskaten auszuüben. Im Zuge dessen kann es zu Sportverletzungen wie Prellungen oder Verstauchungen kommen – oder es entstehen durch Reibung Blasen an Händen oder Füßen. Um diese kleinen und großen Wehwehchen zu kurieren bzw. deren Entstehung zu vermindern, gibt es einige pflanzliche Hilfsmittel in Ihrer Apotheke.
Die Ursache einer Prellung ist Gewalteinwirkung von außen, wie etwa ein Sturz oder Schlag, wobei es zu einer Gewebeschädigung durch gequetschtes Gewebe kommt. Zu Beginn ist eine Prellung in der Regel nicht sichtbar. Später können sich jedoch Schwellungen und blaue Flecken bilden.
Bei einer Verstauchung wird ein Gelenk überbewegt – z. B. in Form einer Drehung, wodurch es zu einer Zerrung oder einem Faserriss an den Bändern oder einer Verletzung der Gelenkskapsel kommen kann. Besonders häufig ist das Sprunggelenk betroffen; aber auch Knie- und Handgelenk werden nicht selten verstaucht. Eine Verstauchung ist mit starken Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung verbunden.
Bei einer Blase handelt es sich um eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den oberen Hautschichten. Sie stellt einen Schutz für die untere Hautschicht und eine Polsterung dar. Blasen entstehen durch übermäßige Reibung, bspw. durch das Schuhwerk beim Wandern oder Laufen oder auch durch das Sportgerät selbst, wie etwa Rudergriffe. Häufig reißen Blasen bei weiterer Belastung auf, und es entsteht eine offene Wunde, die versorgt werden sollte.
Die PECH-Regel
Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Sportverletzungen werden unter der PECH-Regel zusammengefasst. Dabei steht „P“ für Pause, wobei der betroffene Körperteil entlastet und ruhiggestellt werden sollte, „E“ für Eis, also Kühlung, „C“ für Compression, wobei leichter Druck durch einen elastischen Verband gegen Schwellungen und Schmerzen eingesetzt wird, und „H“ für Hochlagern, wodurch Schwellungen gemindert werden.
Arnika - bei Schwellungen, Verstauchungen und Prellungen
Arnika wird seit dem 17. Jahrhundert bei Verletzungen eingesetzt. Die Pflanze kommt in ganz Europa auf Gebirgswiesen vor und steht unter Naturschutz. Zusätzlich wird Arnika in Europa als Arzneipflanze angebaut. Verwendet werden die Blüten, welche u. a. als Salben oder Tinkturen verarbeitet werden. Diese führen zu einer Schmerzlinderung und wirken entzündungshemmend. Es wird vermutet, dass der entzündungshemmende Effekt von einem Inhaltsstoff ausgelöst wird, welcher die Bildung von entzündungsauslösenden Stoffen hemmt. Daher wird Arnika bei Schwellungen, Verstauchungen und Prellungen verwendet.
- Arnika sollte nicht eingenommen werden und ist in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern unter zwölf Jahren nicht geeignet.
- Als Nebenwirkung kann die Anwendung von Arnika auf der Haut zu allergischen Reaktionen wie Rötungen, Reizungen und kleinen Bläschen führen.
- Außerdem sollte sie bei einer bestehenden Korbblütlerallergie nicht verwendet werden.
- Ein Kontakt mit den Augen und offenen Wunden ist zu meiden.
Beinwell - bei Verstauchungen, Prellungen, Gelenkschmerzen und bei Muskelschmerzen
Die Bezeichnung Beinwell leitet sich von der Bedeutung „der den Gebeinen guttut“ ab. Die Pflanze wird seit über 2.000 Jahren als Heilpflanze verwendet. Sie ist in Europa, Sibirien, Nordamerika und Asien beheimatet. Der Beinwell wurde schon sehr früh bei Knochenbrüchen, Verrenkungen oder Gelenksbeschwerden eingesetzt. Verwendung findet die Wurzel der Pflanze, da diese reich an Wirkstoffen ist.
- Ihre Extrakte werden in Form von Salben und Umschlägen verwendet, wodurch leichte Entzündungen und Schmerzen gemindert werden. Somit sind Zubereitungen aus dem Beinwell hilfreich bei leichten Sportverletzungen wie Verstauchungen, Prellungen, Gelenkschmerzen und bei Muskelschmerzen, bspw. im Rücken.
- Beinwell sollte nicht eingenommen werden, und es sollten keine Zubereitungen selbst hergestellt werden, da giftige Inhaltsstoffe des Beinwells zu Leberschäden führen und Krebs begünstigen können.
- In Fertigpräparaten aus der Apotheke sind die enthaltenen Extrakte jedoch so aufbereitet, dass die giftigen Stoffe einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten.
Kamille und Aloe vera - bei Blasen
Die Heilwirkung der Kamille ist seit der Antike bekannt. Sie stammt aus Süd- und Osteuropa und findet sich heute in fast ganz Europa und Westasien. Zum Einsatz kommen die Blüten der Pflanze.
- Da die Kamille antientzündliche und antibakterielle Eigenschaften besitzt, wird sie u. a. als Salbe, Creme, Tinktur oder Tee für Umschläge verwendet. So führt sie z. B. bei bereits entstandenen bzw. aufgerissenen Blasen zu einem entzündungshemmenden, lindernden Effekt.
- Die Kamille sollte bei einer Allergie gegen Korbblütler nicht verwendet werden.
- Auch Aloe vera kommt bei Blasen zum Einsatz. Verwendet wird der Milchsaft der Pflanze, welcher durch seine kühlende, feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wirkung lindernd auf die strapazierte Haut wirkt.
- Weiters hat sich zur Vorbeugung von Blasen Hirschtalg bewährt, welcher einen Schutzfilm auf der Haut bildet und sie somit geschmeidig und glatt hält, wodurch Reib- und Druckstellen vorgebeugt wird.
Ringelblume - bei Blasen
Die Ringelblume wurde vermutlich so benannt, weil sich ihre Samen nach der Blütezeit einringeln. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen und seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt – allerdings ist ihre Herkunft nicht genau geklärt. Sie wurde früher für die Wettervorhersage herangezogen, da sich ihre Blüten nicht öffnen, wenn Regen zu erwarten ist.
- Arzneiliche Verwendung finden ihre Blüten z. B. in Salben, Cremes und Tinkturen.
- Ihre Inhaltsstoffe haben antientzündliche Effekte und fördern Wundverschluss und Wundheilung. Daher ist sie auch gut geeignet, um aufgerissene Blasen zu behandeln – wobei diese zuvor desinfiziert werden sollten.
- Bei einer Allergie gegen Korbblütler ist eine Kreuzreaktion mit der Ringelblume zwar möglich, jedoch unwahrscheinlich.