Jeder kennt Ausrufe oder Ermahnungen wie „Konzentriere dich!“ oder „Du musst deine Konzentration auf … lenken!“ Konzentration ist in vielen Lebenslagen auch wichtig, um z. B. in Studium oder Beruf erfolgreich zu sein. Eng damit verbunden sind auch Merkfähigkeit und Gedächtnis, welche vor allem mit zunehmendem Alter nachlassen können. Um diese drei Eigenschaften zu unterstützen, können einige Pflanzen hilfreich sein.

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Unter Konzentration versteht man im Wesentlichen die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit bewusst auf eine bestimmte Tätigkeit oder einen bestimmten Gegenstand zu richten. Kann man sich nicht richtig konzentrieren, spielen abgesehen von Erkrankungen möglicherweise auch andere Gründe eine Rolle: Stress, Überarbeitung, Müdigkeit, psychische Belastung, zu viele Reize, die auf einmal auf einen einströmen, oder auch eine zu hohe Erwartungshaltung. Die Konzentration kann somit gefördert werden, indem man versucht, sich eine ruhige Atmosphäre zu schaffen oder Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training zu praktizieren.

Hilfreich ist zudem Sport, insbesondere Ausdauersportarten, da diese das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen können. Weiters haben ein guter und ausreichend langer Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr einen positiven Einfluss auf unsere Konzentration. Merkfähigkeit und Gedächtnis sind insofern mit der Konzentration verbunden, da diese häufig mit Vergesslichkeit vor allem im höheren Alter einhergeht.

Grundsätzlich muss das Gehirn oft viele Reize verarbeiten und so rücken vermeintlich unwichtige Dinge in den Hintergrund. Somit kennt praktisch jeder Situationen wie den Schlüssel zu verlegen, zu vergessen, wo das Auto zuletzt abgestellt wurde, oder es fallen einem spontan Namen nicht ein. Solange diese Situationen Ausnahmen bilden, sind sie unbedenklich. Falls solche Vorkommnisse jedoch häufiger auftreten, sollte zur Abklärung der Ursache ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden. Um sich zum Thema Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnis pflanzliche Unterstützung zu holen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Fördern die Konzentration

Grüner Hafer

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Hafer zählt zu den Süßgrasgewächsen und kommt bereits seit der Antike zum Einsatz. Beim Grünen Hafer handelt es sich um die grünen oberirdischen Teile der Pflanze, welche auch grün geerntet und getrocknet werden. Seine Inhaltsstoffe haben einen positiven Einfluss auf das sogenannte dopaminerge System und können dadurch leichte Stresssymptome lindern und sich positiv auf die Aufmerksamkeit und Konzentration auswirken. Bei der Einnahme von grünem Hafer kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.

Melisse

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Die Melisse ist eine der ältesten Heilpflanzen aus dem Mittelmeerraum. Durch die angstlösenden Wirkungen ihrer Inhaltsstoffe kann sie zur Reduktion von Ängsten und Unruhe führen und ist daher gut geeignet für Kinder und Jugendliche, welche sich beim Lernen schwer konzentrieren können. Sie stärkt außerdem die Gehirnleistung, unterstützt das Gedächtnis und hilft gegen Nervosität vor Prüfungen. Die Melisse ist grundsätzlich gut verträglich und Nebenwirkungen sind selten.

Grüner Tee

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Beim Grünen Tee handelt es sich um die Blätter des Teebaumes. Diese werden anders als beim Schwarzen Tee nicht fermentiert, sondern Hitze ausgesetzt, um den Oxidationsprozess zu verhindern, und schließlich aufgerollt und getrocknet. Die im Grünen Tee enthaltenen Substanzen wirken stimulierend und neuroprotektiv auf das zentrale Nervensystem. Das enthaltene Koffein entfaltet eine anregende Wirkung.

Die eventuell auftretenden Nebenwirkungen von Grünem Tee sind auf das enthaltene Koffein zurückzuführen und können sich in Form von Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Herzrasen und leichtem Zittern äußern. Schwangere sollten ihn nicht in übermäßigen Mengen konsumieren und bei der gleichzeitigen Anwendung bestimmter Blutverdünner, Cholesterinsenker und Lithium können Wechselwirkungen möglich sein.

Ginkgo

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In China und Japan ist Ginkgo seit Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. Seine Inhaltsstoffe schützen die Nervenzellen vor schädlichen Einflüssen und unterstützen die Funktion bestimmter Botenstoffe im Gehirn, welche Gedächtnis und Lernen beeinflussen. Zum Wirkungseintritt kommt es dabei nach einigen Wochen.

Ginkgo sollte aufgrund seiner blutverdünnenden Wirkung nur nach Absprache mit der Ärztin/dem Arzt mit anderen Blutverdünnern eingenommen werden und er sollte vor Operationen abgesetzt werden. Bei der Einnahme von Ginkgopräparaten kann es selten zu Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder allergischen Hautreaktionen kommen, außerdem sind sie nicht für Schwangere geeignet.

Ginseng

Ginseng_shutterstock_214792177 - © shutterstock
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In der Medizin werden der koreanische, chinesische, japanische und amerikanische Ginseng verwendet. Er ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin seit 2.000 Jahren bekannt. Verwendet wird die Wurzel der Pflanze, wobei Präparate bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit eingesetzt werden. Bis zum Einsetzen der Wirkung dauert es ein paar Wochen.

Nebenwirkungen sind bei dieser Pflanze relativ selten und kommen nur bei hoher Dosierung oder Anwendung über lange Zeit vor, dazu zählen Schlaflosigkeit, Nervosität, Unruhe und Durchfälle. Ginseng sollte nicht bei Bluthochdruck verwendet werden und in Kombination mit Blutverdünnern nur nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin.

Für die grauen Zellen

Rosenwurz

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Die Rosenwurz ist beheimatet in den arktischen Gebieten und Gebirgsregionen in Europa, Asien und Nordamerika und wird in nördlichen Ländern seit ca. 3.000 Jahren verwendet. Bei dieser Pflanze handelt sich um ein sogenanntes Adaptogen, welches die kognitive Leistungsfähigkeit, die Konzentration und psychische Belastbarkeit steigern kann. In höheren Dosen kann die Einnahme von Rosenwurzzubereitungen zu Schwindel, Mundtrockenheit oder übermäßiger Speichelproduktion führen.

Personen mit hohem Blutdruck, Diabetiker:innen und Personen, welche blutverdünnende Medikamente, Immunsuppressiva oder Anti-depressiva einnehmen, sollten vor der Verwendung mit Arzt, Ärztin oder Apotheker:in Rücksprache halten. Rosenwurz ist nicht für Schwangere, Stillende oder Kinder geeignet.