Für Menschen, die unter dem Blütenstaub von Hasel, Erle, Birke und Co. leiden, sind Frühling und Sommer kein Vergnügen. Dazu nehmen Pollenallergien zu und werden immer vielfältiger. Wir haben die wichtigsten Fragen zum Thema Allergien für Sie zusammengefasst.
1. Welche Symptome sind bekannt und wie kann man sie lindern?
In Österreich gibt es rund eine Million Pollenallergiker:innen – vermutlich liegt die Dunkelziffer jedoch weit höher. Die Symptome der allergischen Rhinitis, wie die Pollenallergie auch genannt wird, sind dabei individuell unterschiedlich: Niesanfälle sowie eine juckende, laufende oder verstopfte Nase sind sehr verbreitet. Typisch sind aber auch gerötete, tränende oder juckende Augen sowie Husten, Asthmaanfälle oder eine pfeifende Atmung. Es können auch Hautreaktionen inklusive Juckreiz auftreten. Manche juckt es sogar in den Ohren oder am Gaumen, andere leiden unter Magen-Darm-Beschwerden. Der einfachste und sicherste Weg, um Ihre Allergiesymptome auf einem Minimum zu halten, ist die Vermeidung der auslösenden Allergene:
- Achten Sie auf ein sauberes Zuhause (feucht wischen, Staub saugen mit HEPA-Filter, Luftreiniger, Pollenschutzgitter an den Fenstern).
- Haare abends waschen, draußen getragene Kleidung ausziehen, nicht im Schlafzimmer ablegen
- Urlaubszeit: Die Pollenkonzentrationen ist an den Küsten und in den Bergen niedriger!
- Der Mund-Nasen-Schutz schützt nicht nur vor COVID-19, sondern auch bis zu einem gewissen Grad vor Pollen. Zur „symptomatischen“ Behandlung eignen sich Salben, Nasen-, Augentropfen und Asthma-Sprays. Langfristige Erleichterung bietet die allergen-spezifische Immuntherapie.
Tipp! Stellen Sie Ihre Fragen an Allergie-Experten in der Allergie-Sprechstunde, 9. Juni 2022, 17–19 Uhr Infos unter www.meduniwien.ac.at/allergiesprechstunde
2. Wie wird die heurige Pollensaison verlaufen?
Der Pollenflug startete heuer durch die überdurchschnittlich milden Temperaturen im Jänner und Februar deutlich früher und heftiger als in den Jahren davor „Nachdem 2021 eine eher milde Saison war, müssen wir heuer mit einer starken Pflanzenblüte rechnen. Dies zeigte auch der Besatz an Birkenkätzchen, der heuer überdurchschnittlich stark war.“
Die Gräser profitierten von den frühsommerlichen Temperaturen und vielen Sonnenstunden im Mai. Vor allem in den Niederungen und Tallagen aber auch an klimatisch begünstigten Standorten, müssen Personen, die auf Gräserpollen sensibilisiert sind, mit teils hohen Belastungen rechnen. Neben Süßgräsern sind auf Österreichs Wiesen auch schon Wegerich und Ampfer in Blüte und können Pollenallergiker:innen zusätzlich belasten. Die Birkensaison geht langsam zu Ende. Die Eichenblüte wird jedoch noch etwas länger andauern und kann noch intensiv belasten.
In der nächsten Zeit muss wieder vermehrt mit Belastungen durch Eschenpollen gerechnet werden.
3. Es sind doch nur ein paar Monate – alles halb so schlimm?
Wir sind heutzutage beinahe das ganze Jahr über mit Allergenen konfrontiert. Aufgrund des Klimawandels dauert die Pollensaison immer länger. Außerdem stehen in den österreichischen Gärten vermehrt exotische Pflanzen wie Oliven- und Feigenbäume oder die japanische Zeder, die hohes allergenes Potenzial haben. Ein weiteres Problem: Kreuzreaktionen. Das bedeutet, dass Allergiker:innen nicht nur auf ein Allergen aus einer Allergenquelle reagieren, sondern auch gegen strukturell ähnliche Allergene in anderen Pflanzen oder bestimmten Nahrungsmitteln.