Was ist Arthrose, wo tritt die Erkrankung auf und wie wird sie therapiert?
Mit Arthrose wird die Erkrankung eines Gelenks bezeichnet, die nicht auf eine Entzündung, sondern auf degenerativen Veränderungen oder Gelenkverschleiß beruht. Vor allem Gelenke, die viel Gewicht aushalten müssen, wie Hüft- oder Kniegelenke, werden steif und schwellen an und manchmal erscheinen sie verformt.
Betroffen sind vor allem ältere Menschen, aber auch jüngere können daran erkranken – zum Beispiel, wenn sie Gelenksverletzungen erlitten haben. Dennoch bleibt Arthrose eine typische Alterserscheinung. Neben dem Lebensalter sind Über- und Fehlbelastung vor allem der stark belasteten und lasttragenden Gelenke an den Beinen und der Wirbelsäule ihre Hauptrisikofaktoren.
Zunächst treten die Beschwerden vor allem dann auf, wenn das Gelenk nach eine Ruhephase in Bewegung gesetzt wird (Anlaufschmerz), wenn es zu lange beansprucht wird (Ermüdungsschmerz) oder wenn es zu stark oder ungünstig belastet wird (Belastungsschmerz).
Die Muskulatur in der Umgebung des arthrotischen Gelenks ist oft schmerzhaft verspannt. In der Regel ist nur ein Gelenk betroffen und zwar meist ein großes, stark belastetes (Hüft- oder Kniegelenk). Dennoch treten Arthrosen an allen großen, aber auch an kleineren Gelenken auf.
Die verschiedenen Arten
- Coxarthrose: Bei der Arthrose des Hüftgelenks ist zunächst nur die Beweglichkeit in der Hüfte eingeschränkt. Patienten mit fortgeschrittener Hüftgelenksarthrose beginnen zu hinken, um das schmerzhafte Gelenk zu entlasten.
- Fingerpolyarthrose: Arthrosen an den Fingergelenken befallen in der Regel die beiden Endgelenke der Finger sowie das Grundgelenk des Daumens. Diese Arthrosen treten typischerweise bei Frauen in den Wechseljahren auf.
- Gonarthrose: Die Arthrose des Kniegelenks beginnt mit unspektakulären Beschwerden. Zunächst fällt es schwer, das Knie ganz durchzudrücken. Knack- und Reibegeräusche werden hörbar. Das Treppensteigen verursacht Schmerzen, die sich unter Belastung langsam steigern, aber auch plötzlich einschießen können. Im fortgeschrittenen Stadium treten starke Schmerzen beim Gehen auf.
- Spondylarthrose: Die Arthrose der Wirbelsäulengelenke führt ebenfalls zur schmerzhaften Bewegungseinschränkung mit Nacken- oder Rückenschmerzen.
Klassische Therapieformen
In jedem Fall ist es wichtig, aktiv zu werden und den beginnenden Beschwerden nicht durch Schonung des Gelenks Vorschub zu leisten. Durch Gymnastik, Bewegungstraining im Wasser und durch Massagen wird die Muskulatur, deren Kraft bei Bewegungsmangel relativ bald zurückgeht, erhalten und gekräftigt.
Neben wirksamen Schmerzmitteln, die bei aktivierter Arthrose auch die Entzündung hemmen, werden Arzneimittel zur Muskelentspannung eingesetzt. Bei schwerer Arthrose ist auch der operative Ersatz von Gelenken oder Gelenkteilen möglich. Die künstlichen Ersatzgelenke, vor allem an der Hüfte und am Knie, können viele Jahre im Körper verbleiben.
Da die mechanische Belastung der Gelenke stark vom Körpergewicht abhängt, ist die Vermeidung von Übergewicht sehr wichtig. Die Vermeidung von übermäßigen Gelenkbelastungen im Sport und im Beruf wären überdies sinnvoll.