Der Kontakt mit den Ausscheidungen von Rötelmäusen kann krankmachen.
Das Puumalavirus (PUUV) gehört der Familie der Hantaviren an und wird durch den Speichel, Kot oder Urin infizierter Nagetiere – in Österreich sind das Rötelmäuse – auf den Menschen übertragen. Hantaviren bleiben in den Ausscheidungen über mehrere Tage infektiös. Die Übertragung erfolgt durch das Einatmen von Staub, der die Ausscheidungen der Rötelmäuse enthält. Eine Infektion ist aber auch über Bisse möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.
Hantaviren sind weltweit verbreitet. Bis Anfang Juni 2021 wurden in Österreich bereits 114 Erkrankungsfälle mit dem Puumalavirus nachgewiesen. Man rechnet für das Jahr 2021 mit rund 250 Infektionen. Vergleicht man das mit den Zahlen der letzten 14 Jahre, wird ersichtlich, dass die Zahl an Puumala-Virus-Infektionen von Jahr zu Jahr unterschiedlich ist. Ähnlich viele Infektionen gab es in den Jahren 2012 und 2019. In vielen Jahren lag die Zahl der Infektionen jedoch unter 40.
Die Höhe der Fallzahlen wird stark durch die Populationsdichte der Rötelmäuse bestimmt. Diese sind in ganz Österreich beheimatet. Die meisten Infektionen kommen aber in der Südoststeiermark, in Kärnten, im Südburgenland und in Oberösterreich (Bezirk Rohrbach) vor.
Vorsicht in Schuppen, Garagen, Ferienhäusern
Die Rötelmäuse scheiden die Erreger monatelang aus. Man findet sie häufig in länger nicht bewohnten Häusern wie Ferien- oder Wochenendhäusern, Almhütten, Schuppen oder Garagen, aber auch in Kellern oder Dachböden.
Um Ansteckungen zu vermeiden, wird bei der Reinigung von Mäusen befallener Räume empfohlen, Handschuhe und Mundschutz zu tragen und das Aufwirbeln von Staub zu vermeiden.
Wie sehen die Symptome, Diagnose und Behandlung aus?
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis vier Wochen, kann aber auch kürzer oder länger dauern. Die meisten Verläufe sind mild. Eine Infektion mit dem Puumalavirus kann zu plötzlich auftretendem Fieber (mehr als 38,5 °C), Kopfschmerz, Schüttelfrost und vermindertem Allgemeinbefinden führen. Es können auch Schwindel, Sehstörungen und Lichtempfindlichkeit auftreten. Typische Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen fehlen jedoch.
Es können starke Bauch-, Flanken- oder Rückenschmerzen als Zeichen einer Nierenbeteiligung hinzukommen. Selten kann es zu akutem Nierenversagen kommen, und bei 4 Prozent der Erkrankten ist eine vorübergehende Dialyse notwendig.
Da die Symptome auf verschiedene Erkrankungen hindeuten können, ist die Diagnose nicht immer einfach. Der Nachweis erfolgt im Labor über einen Antikörper-Test. Eine Erkrankung mit dem Hantavirus wird symptomatisch behandelt. Die Erkrankung heilt für gewöhnlich ohne bleibende Schäden aus.