Gepflegte Füße sind für viele Menschen ein Muss. Doch neben der Optik beugt regelmäßige Pflege auch schmerzhaften Infektionen und Entzündungen vor. Wichtig ist, das Pflegeprogramm auf den Zustand der eigenen Füße abzustimmen.
Die Füße werden durch Socken und Schuhe gut vor Verletzungen und extremen Temperaturen geschützt, gleichzeitig bringt die ständige "Verpackung" aber auch ihre ganz eigene Belastung mit sich. An den Füßen ist die Haut nur mit wenigen Talgdrüsen, dafür aber mit tausenden Schweißdrüsen ausgestattet. Letztere sorgen in Socken und Schuhen dafür, dass sich ein feuchtes Milieu bildet. Die Hornschicht quillt auf und macht die Hautbarriere durchlässig. Dadurch verliert die Haut viel Feuchtigkeit und kann schnell trocken, rau und rissig werden.
Trockene Haut und übermäßige Hornhaut zählen zu den häufigsten Problemen an den Füßen. Auf den ersten Blick klingt das nicht weiter dramatisch, kann aber schmerzhaft werden. Harte Hornhaut neigt dazu einzureißen. Dabei entstehen schmale, spaltförmige Risse, die sogenannten Schrunden (Mediziner:innen sprechen von Rhagaden), durch die Bakterien und Pilze bis in tiefere Hautschichten gelangen und Entzündungen sowie Infektionen verursachen können. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, ist regelmäßige Fußpflege wichtig.
Fußpilz Erkennen und behandeln
Fußpilz zeigt sich mit typischen Symptomen:
- Im Anfangsstadium: lästiger Juckreiz oder Brennen zwischen den Zehen und/oder Juckreiz an der Fußsohle
- Im fortgeschrittenen Stadium: gerötete Haut, Schuppen, Blasen, kleine Risse
Gesunde Erwachsene können eine Fußpilzinfektion in der Regel gut selbst behandeln. Eingesetzt werden Cremes, Gele, Lösungen oder Sprays, die lokal wirksame Wirkstoffe enthalten. Wichtig ist, das Präparat nach dem Abklingen der Symptome für weitere 7 bis 14 Tage anzuwenden. So kann eine Neuinfektion verhindert werden. Empfohlen wird zudem, getragene Schuhe zu desinfizieren und Socken sowie benutzte Handtücher bei mindestens 60 °C zu waschen.
Baden
Jede Fußpflege beginnt mit einem Fußbad. Achten Sie darauf, die Füße nicht länger als 10 bis 15 Minuten zu baden. Bleiben sie länger im Wasser, wird die Haut zu weich. Verhornte und unverhornte Haut können in diesem Zustand nicht mehr ausreichend unterschieden werden. Die Gefahr steigt, dass statt der Hornhaut auch gesunde Haut mit entfernt wird und es zu Verletzungen kommt.
Um den Wellnesseffekt zu erhöhen, können dem Badewasser Syndets oder Badesalze zugegeben werden. Zusätze wie Menthol, Eukalyptus-, Fichtennadel- und Rosmarinöl wirken anregend, durchblutungsfördernd und erfrischend. Hat sich an manchen Stellen viel Hornhaut gebildet, kann ein Salicylsäure- oder Harnstoffhaltiger Badezusatz bereits zum Lösen der Hornhaut beitragen. Klassische Seife hingegen sollte nicht als Badezusatz verwendet werden, da sie stark entfettend wirkt.
Entfernen
Nach dem Baden wird die Haut mit einem Handtuch getrocknet, wichtig ist auch der Bereich zwischen den Zehen. Nun lässt sich die aufgeweichte Hornhaut gut entfernen. Ist sie bereits sehr dick, wird das mechanische Abtragen empfohlen. Ob dabei ein Bimsstein oder Hornhautschwamm, eine Raspel oder Feile zum Einsatz kommt, ist Geschmackssache. Für alle gilt jedoch: Weniger ist mehr. Es sollte immer nur so viel Hornhaut abgetragen werden, dass sich die Haut beweglich anfühlt. Ein vollständiges Entfernen der Hornhaut ist nicht sinnvoll, da es zu unnötigen Schmerzen führen kann.
Ist die Hornhautbildung gering, sind Fußpeelings eine gute Alternative. Diese können als fertiges Produkt käuflich erworben oder mit einigen wenigen Zutaten selbst hergestellt werden. Gut geeignet sind Zucker und Olivenöl, die zu einer breiigen Masse verrührt werden. Beim Auftragen entsteht durch den Zucker eine Abriebwirkung, das Olivenöl pflegt die Haut.
Nach dem Baden ist auch ein guter Zeitpunkt, um die Nägel zu schneiden. Sie sind nun weicher und splittern nicht. Geeignet dafür sind Zangen, Knipser oder Scheren, mit denen der Nagel relativ kurz und gerade abgeschnitten wird. Spitze Nagelecken können anschließend mit einer Feile abgemildert werden, um das Einwachsen zu verhindern. Bei vielen Menschen verdicken sich die Nägel, insbesondere die Großzehennägel, mit zunehmendem Alter. Das Kürzen kann nun nur noch mit einer Feile erfolgen.
Cremen
Den Abschluss der Fußpflege bildet das Eincremen. Hier sollte darauf geachtet werden, den Bereich zwischen den Zehen, die Fußsohle und die Nägel nicht zu vergessen. Bewährt haben sich in der Fußpflege Cremes mit dem Wirkstoff Urea (Harnstoff). Urea wirkt nicht nur feuchtigkeitsspendend, sondern auch hornhautreduzierend. Der Wirkstoffgehalt schwankt von Produkt zu Produkt und sollte an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Während Pflegeprodukte mit 5 bis 10 % Urea-Anteil vor allem die Feuchtigkeit regulieren, wirken hohe Konzentrationen mit 40 % Urea auch auf die Hornschicht ein. Durch die mechanische Reibung in Socken und Schuhen kommt es anschließend zu einer Abtragung der Hautschuppen.
Ebenfalls gut geeignet sind Cremes mit Aloe vera, Glycerin und hydroxylierten Fruchtsäuren. Um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, stehen neben Cremes auch Pflege-Schäume zur Verfügung. Ihr wesentlicher Vorteil ist, dass sie schnell einziehen und nicht fetten. Bei trockener bis sehr trockener Haut sollte auf einen höheren Fettanteil geachtet werden. Gut geeignet sind zum Beispiel Produkte mit Sanddorn-, Jojoba- oder Avocadoöl. Sind bereits Einrisse an der Hornhaut entstanden, werden spezielle Schrundensalben empfohlen.
Für die Extraportion Pflege sind Fußmasken oder -kuren erhältlich. Diese müssen oft länger einwirken, weshalb passende Einmalsocken direkt mitgeliefert werden.
Schweißfüße
Eine starke Schweißbildung an den Füßen kann unangenehm sein, Gerüche entstehen lassen und Fußpilz begünstigen. Abhilfe schaffen Antitranspirantien. Sie werden auf die Fußsohle aufgetragen, verengen die Schweißdrüsen und reduzieren dadurch die Schweißbildung.
Fußschweiß wird durch folgende Faktoren gefördert:
- luftundurchlässige Schuhe
- Strümpfe aus Chemie-Fasern wie Nylon
- unzureichende Fußhygiene
- sportliche Aktivität
- Gicht
- Schilddrüsenüberfunktion
- Nikotinkonsum
- Hormonstörungen
- Veranlagung zu übermäßigem Schwitzen