Contouring Schritt für Schritt – Mit hellen und dunklen Akzenten kann man das eine oder andere Kilo wegmogeln. So geht’s:
Ein rundes, fülliges Gesicht ist durch eine Breite im Wangenbereich gekennzeichnet. Seine eigentlich ovale oder eckige Form ist überdeckt, das Kinn ist oft wenig sichtbar. Hier sorgt das so genannte „Contouring“ für vorteilhafte Strukturen und verleiht dem Gesicht mehr Form.
Diese Technik nutzt das Licht- und Schatten-Prinzip. Dunkle Partien treten optisch zurück, hell geschminkte Bereiche hervor. So wirkt das Gesicht ausgeglichener, ausdrucksstärker und definierter.
Schatten erzeugen Tiefe
Das Gesicht wirkt schlanker, sobald die Wangenknochen konturiert werden. Hierfür wird der dunkle Farbton genau unter dem Wangenknochen von der Ohrenmitte aus in Richtung Kinn gesetzt. Die Kontur sollte am Ansatz intensiv sein, zur Gesichtsmitte verlaufen und an der Außenkante der Iris enden.
Die Kontur der Schläfen und des Haaransatzes nimmt der Stirn die Rundung. Das Kinn erscheint durch einen Schatten seitlich des Kinns definierter.
Zum Kaschieren eines Doppelkinns wird der Schatten unterhalb des Kiefernknochens geschminkt. Hierbei darf nicht über das Kinn hinaus gearbeitet werden, denn das würde das Gesicht optisch verkürzen. Dafür den Kopf heben, um den genauen Verlauf des Kieferknochens zu sehen. Diese Technik sorgt für eine Art optische Täuschung, die das Doppelkinn zurücknimmt und die hellere Halspartie in den Vordergrund treten lässt.
Soll die Nase schmaler wirken, werden Nasenflügel und die Seiten der Nase dunkel schattiert.
Allgemein gilt:
- Verwendet werden, je nach Hauttyp und gewünschter Intensität, Creme-, Puder- oder flüssige Produkte. Schon eine Foundation, ein oder zwei Nuancen dunkler als der natürliche Hautton, erzeugt ein dezentes Ergebnis, ebenso wie matter, dunkler Puder.
- Intensivere Ergebnisse entstehen durch spezifische Contouring-Puder und Cremen oder Camouflage-Präparate.
- Für Ungeübte empfiehlt sich Puder, da er sich gut schichtweise auftragen lässt, und der Effekt sich langsam aufbaut. Auch diese Produkte sollten nicht mehr als zwei Nuancen dunkler sein als der natürliche Hautton, die Farbtöne müssen zum natürlichen Hautkolorit passen.
- Bei gelblich- oder olivfarbenem Teint werden die Contouring-Produkte entsprechend gewählt, bei rosastichigen Hauttönen bieten sich aschige Nuancen an. Schimmernde Bronzer, die meist einen warmen, orangefarbenen Ton besitzen, eignen sich weniger gut, da ihr Glanz die geschminkten Partien eher betont, statt sie zu kaschieren.
- Für das exakte Auftragen des Puders wird ein kleinerer, fester und für das anschließende Verblenden ein größerer, weicher Pinsel benutzt. Für flüssige und cremige Produkte sind Foundationpinsel geeignet.
Highlights heben Partien optisch hervor
Ein aktueller Trend, das so genannte „Strobing“, fokussiert sich sogar ausschließlich auf das gezielte Setzen von Highlights, die die Vorzüge des Gesichts hervorheben. Es ist sozusagen das Gegenstück zum Contouring, da auf dunkle Schattierungen vollständig verzichtet wird.
Runde, füllige Gesichter wirken mit dieser Technik aber leicht noch voluminöser. Sie profitieren stärker von der Wechselwirkung von Licht- und Schatteneffekten.
Zum perfekten Contouring gehören neben dunkleren, kaschierenden Schatten Highlights, die gezielt hervorheben und so den plastischen Effekt verstärken. Die Wangenkontur wird durch ein auf dem Wangenknochen aufgetragenes Highlight betont. Helle Foundation oder Concealer, in Form eines Dreiecks unter dem Auge aufgetragen, sorgen für einen frischen und wachen Blick.
Den Effekt des Konturierens der Nase verstärkt das Hervorheben des Nasenrückens mit dem helleren Ton. Hier wird ausschließlich der Nasenrücken betont und die Nasenspitze ausgespart, um sie nicht länger wirken zu lassen.
Highlighter auf der Kinnspitze streckt das Gesichtsoval, helle Blickpunkte auf dem Amorbogen lassen die Lippen voller wirken. Unter der Augenbraue aufgetragen, öffnen sie den Blick, im inneren Augenwinkel lassen sie die Augen strahlen.
Allgemein gilt:
- Weniger ist mehr!
- Ungeübte beginnen mit kleinen Tupfern, die gut verblendet werden, statt große Flächen zu füllen.
- Highlighter werden in Puder, Creme oder Stiftform angeboten.
- Frauen mit fülligem Gesicht profitieren von matten oder dezent schimmernden Produkten, intensiver Glanz würde optisch zu viel Volumen erzeugen.
- Flüssige oder cremige Konsistenzen eignen sich besonders für trockene Haut, bei eher öliger Haut sind Puder oder auch heller Lidschatten günstiger.
- Generell sollte Highlighter eine Nuance heller als der natürliche Hautton sein. Creme-, Elfenbein- oder Nude-Töne passen sich jedem Kolorit an, für dunklere oder gebräunte Haut eignen sich Rosé oder Apricot, für den sehr hellen Teint ist ein silberner Schimmer ideal.
Contouring Schritt für Schritt:
- Foundation und Concealer wie gewohnt auftragen.
- Highlighter in kleinen Strichen auf die Partien setzen, die optisch hervorgehoben werden sollen.
- Mit dem Make-up-Pinsel verblenden, bis keine Übergänge mehr zu sehen sind.
- Das Gesicht abpudern, um das Make-up zu fixieren.
- Mit einem schmalen Puderpinsel alle Partien, die optisch zurücktreten sollen, dunkel konturieren und anschließend mit einem weichen Puderpinsel verblenden. Hierbei sollen die Übergänge zum Teint weicher werden, die Schattierungen aber sichtbar bleiben.
So geht der Nude-Look
Diese Technik eignet sich für Frauen, die wenig Make-up verwenden. Hierbei wird ganz auf Highlights verzichtet. Gezielte Akzente, mit dunklerem Puder im Bereich der Schläfen, des Kinns und der Wangenpartie gesetzt, lassen diese optisch in den Hintergrund treten.
Das Gesicht wirkt insgesamt strukturierter und schmaler. Hierfür sollte der Farbton mit dem natürlichen Teint harmonieren und gut verblendet werden.
Rouge gezielt einsetzen
Rouge oder Blusher haben beim Contouring eine modellierende Aufgabe, das sie das Gesicht optisch verlängern und ihm eine ovale Form verleihen können.
Die Schattierungen sollten länglich und nicht rund aufgetragen werden, wobei der Farbton auf den Wangenknochen über der dunklen Kontur und unter dem Highlighter sitzt. Er läuft schmal in Richtung Mundwinkel aus und sollte an der Außenkante der Iris enden.
Augen betonen
Die intensive Betonung der Augen nimmt einer vollen Wangenpartie optisch die Schwere. Breitere Augenbrauen mit leicht angewinkeltem Schwung wirken wohlproportioniert und lassen das Gesicht schmaler wirken. Um die runde Gesichtsform nicht zu unterstreichen, sollte beim Augen-Make-up auf runde Formen verzichtet und eher längliche, schräge Formen bevorzugt werden.
Je größer die Augen insgesamt wirken, umso schmaler erscheint das Gesicht.
Klare Linien durch Eyeliner und Konturenstift sind hier günstiger als weiche Farbflächen. Also eher Katzenaugen als Smokey Eyes. Heller Kajal auf der Wasserlinie vergrößert das Auge zusätzlich und lässt es strahlen.