Wann wird Puder benutzt? Welcher Puder eignet sich wofür? Und wie erhält man ein „ungeschminktes” Ergebnis? Wir verraten es Ihnen.
Wenige kosmetische Produkte unterliegen so vielen Vorurteilen wie es beim Puder der Fall ist. Und das völlig unberechtigt. Bestandteile wie Kreide und Reisstärkemehl, wie sie früher zur Herstellung verwendet wurden, sind schon lange aus den Produkten verbannt. Moderne Formulierungen, insbesondere bei dermazeutischen Produkten, legen Wert auf höchste Hautverträglichkeit.
Viele Puder enthalten sogar feuchtigkeitsspendende oder reizlindernde Wirkstoffe. Die Farbpigmente sind oft mit Polymeren umhüllt, so dass sie die Haut gar nicht berühren. Auch das optische Ergebnis profitiert von modernen Texturen. Wirkte das gepuderte Gesicht früher eher stumpf und trocken, so erzeugt Puder heute ein frisches, mattes, zartes und samtiges Finish auf der Haut.
Puder gleicht aus
Die Einsatzmöglichkeiten von Puder sind vielfältig. Insbesondere bei der Camouflage wird er zum Fixieren des Make-ups verwendet. Aber auch eine „ungeschminkte” Haut profitiert. Sie erhält Schutz und wirkt matter und ebenmäßiger. Als Grundlage für Puderrouge oder Lidschatten verlängert vorbereitendes Pudern die Haltbarkeit und Leuchtkraft.
Puder lässt die Gesichtshaut ebenmäßiger erscheinen und ist das Finish jedes Make-ups.
Zum Korrigieren bei Pigmentüberschuss, bei zu viel Rouge zum Beispiel, kann Überpudern die Leuchtkraft mildern und das Ergebnis „retten”. Dabei ganz sanft etwas Puder mit einem dicken Puderpinsel über das Rouge streichen. Druck vermeiden, denn er würde das Gegenteil bewirken und die Farbpigmente nur noch besser mit der Make-up-Basis verbinden.
Welcher Puder wofür?
In der Apotheke werden Puder in verschiedenen Varianten angeboten. Transparente, lose Fixierpuder, Kompaktpuder, Puder-Make-up oder auch Mosaikpuder mit einer breiten Farbpalette. Sie sind besonders vielseitig einsetzbar. Zum Fixieren des Make-ups, als Lidschatten oder zum Modellieren des Gesichts. Hierbei werden helle Farben für Partien, die hervorgehoben werden sollen, eingesetzt.
Mittlere Farbtöne gleichen letzte Unebenheiten aus, die dunkleren konturieren und modellieren das Gesicht und setzen Akzente. Rötliche Töne können sogar als Rouge eingesetzt werden.
Puder richtig auftragen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Puder aufzutragen. Mit Pinsel, Wattepad, Puderquaste oder einem feuchten Make-up-Schwämmchen, alle Methoden sind geeignet.
Besonders für das Auftragen von losem Puder bietet sich die klassische und am häufigsten angewandte Technik mit dem breiten Puderpinsel an.
Hierbei wird die notwendige Menge des Materials auf ein Papiertuch gestreut und von dort mit dem Pinsel aufgenommen. Der Puder wird durch leichtes Schütteln im Pinsel verteilt und von der Gesichtsmitte nach außen aufgetragen. Dabei nie von unten nach oben pudern, da sich die Gesichtshärchen sonst aufstellen.
Professionelle „Pfirsichhaut”
Ein „ungeschminktes” Ergebnis erzeugt die Verwendung eines feuchten Make-up-Schwämmchens. Diese Technik hat ihren Ursprung in der Beauty-Fotografie. Auch wenn das feuchte Schwämmchen und der staubtrockene Puder zunächst wie ein Widerspruch scheinen, ist es eine wirkungsvolle Methode. Allerdings ist etwas Übung notwendig, bevor diese Technik perfekt gelingt.
Hierfür etwas Puder auf einem Zellstofftuch verteilen. Mit einem, mit Thermalwasserspray angefeuchteten Schwämmchen aufnehmen und durch senkrechte Druckbewegungen leicht in die Haut drücken. Im ersten Moment wirkt das Ergebnis etwas fleckig. Doch durch ständiges, schnelles Nachtupfen entsteht eine Pfirsichhaut, bei der kaum Puder zu sehen ist.
Er verbindet sich vollständig mit der Haut und erreicht maximale Haltbarkeit. Praktisch und schnell geht es mit der Puderquaste, deshalb eignet sich diese Methode auch gut zum Nachpudern. Die Quaste wird um ein oder zwei Finger gelegt und der Puder mit kleinen, rollenden Bewegungen aufgetragen.
Unser Tipp:
Pudern mit einem Wattepad ist eine besonders hygienische Methode, da das Arbeitsmaterial nach jedem Gebrauch entsorgt wird. Vor allem problematische oder entzündliche Haut profitiert davon. Darüber hinaus ermöglicht diese Technik einen besonders haltbaren Effekt, der durch das Einklopfen des Pudermaterials in die Foundation erreicht wird.
Hierfür wird das Wattepad geteilt, in der Mitte mit losem Puder gefüllt und wieder geschlossen. Das gefüllte Pad wird durch leichtes Aufklopfen auf den Handrücken gesättigt und anschließend mit schnellen und eng nebeneinander gesetzten Bewegungen über die Haut geklopft.