Übelkeit und Erbrechen sind Symptome vieler Krankheiten und gleichzeitig Schutzreaktionen des Körpers.

Artikel drucken

Hier gehts zu tollen Rabatten für den Einkauf in deiner Apotheke und coolen Gewinnspielen

Wenn wir erbrechen, wird der Magen von störenden Nahrungsbestandteilen befreit – zum Beispiel von verdorbenen Lebensmitteln. Den dabei ablaufenden Reflexen ist man hilflos ausgeliefert, weil sie automatisch ablaufen und nicht dem Willen unterworfen sind.

Solche Episoden dauern meist nur kurz und man erholt sich rasch davon. Eine medikamentöse Behandlung ist bei gesunden Menschen daher nicht notwendig. Findet das Erbrechen aber wiederholt statt, insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern und Älteren, sollte man es durchaus ernst nehmen.

Was passiert beim Erbrechen?

Das sogenannte „Brechzentrum“ im Gehirn empfängt aus verschiedenen Arealen des Körpers seine Informationen und löst im Bedarfsfall den Brechreiz aus. Es handelt sich um einen komplexen Ablauf, der zur Umkehrung des üblichen Weges der Nahrung durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen führt. Es kann sogar zum Aufsteigen von Zwölffingerdarm-Inhalt kommen.

Folgende Begleiterscheinungen sind häufig zu beobachten: Übelkeit, Blässe, Schwitzen, vermehrte Speichelsekretion, Blutdruckabfall und ein erhöhter Puls.

Das Erbrechen beginnt mit einem tiefen Einatmen, gefolgt von einer Erschlaffung diverser Verschlussmuskeln und wird von einer gleichzeitigen ruckartigen Anspannung der Bauchmuskulatur begleitet. Dadurch steigt der Druck im Bauchraum, der letztlich den Mageninhalt über den Mund nach draußen befördert.

Wann ist Erbrechen harmlos und wann nicht?

  • So lange ein Nahrungsbezug besteht und sich das Erbrechen nicht wiederholt, wird eine ärztliche Kontrolle nicht notwendig sein. Anders ist das bei anhaltendem Erbrechen. Hier geht laufend Magensaft mit Kalium und Salzsäure verloren, sodass eine grundlegende Störung der Zusammensetzung der Körperflüssigkeit zu erwarten ist. Diese kann gefährlich werden und sollte daher unbedingt ärztlich therapiert werden.
  • Zahlreiche Medikamente können als Nebenwirkung Übelkeit mit Erbrechen verursachen. Besonders häufig lösen Krebsmedikamente, die Zytostatika, Übelkeit aus. Das Erbrechen ist für die Betroffenen sehr belastend. Man kann diese Nebenwirkung jedoch abschwächen, wenn vor der Chemo-Therapie vorsorglich entsprechende Medikamente eingenommen werden.
  • Wenn Erbrechen ohne vorhergehende Übelkeit aus heiterem Himmel auftritt, kann das ein Zeichen für eine akute Erkrankung im Gehirn sein. In diesem Fall sollte man rasch zum Arzt gehen.
  • Bei Kindern und Älteren sind Übelkeit und Erbrechen häufig die Hauptsymptome bakterieller Erkrankungen, wie etwa einer Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung, Lungenentzündung oder eines Harnwegsinfekts. Hier ist gleichzeitiges Fieber ein wichtiges Indiz.
  • Morgendliche Übelkeit und Erbrechen kann den Beginn einer Schwangerschaft signalisieren und zu nur mehr vorsichtiger Medikamenteneinnahme veranlassen.
  • Weitere Erkrankungen mit parallel auftretendem Erbrechen sind ein Herzinfarkt, eine Unterzuckerung bei Diabetes, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, ein Darmverschluss, eine Blinddarmentzündung, eine Druckerhöhung im Auge (Glaukom) oder eine akute Hirngefäßerkrankung.
  • Übelkeit und Erbrechen sind auch eine häufige Begleiterscheinung von Migräne, von Störungen des Gleichgewichtssinns oder von der sogenannten „Reisekrankheit“.

Wann zum Arzt?

  • Bei starkem und wiederkehrendem Erbrechen.
  • Bei blutigem Erbrechen.
  • Wenn starker Schwindel dazukommt.
  • Wenn über 24 Stunden keine Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme möglich ist.
  • Bei einem schlechten Allgemeinzustand.
  • Wenn der Betroffene unter Essstörungen leidet.

Erste Hilfe bei Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit Erbrechen Bauchschmerzen - © Shutterstock
© Shutterstock

Wenn die Ursache bekannt und harmlos ist, kann der Betroffene selbst zur Linderung beitragen. Zum Beispiel:

  • Große Mahlzeiten vermeiden.
  • Anfangs nur Tee, Zwieback und Haferschleim (mit Wasser gekocht) zu sich nehmen. Bei Besserung den Speiseplan langsam erweitern – zum Beispiel helles Brot, weichgekochte Karotten, Bananen, Laugengebäck und fettarme Speisen.
  • Alkohol, Koffein, rohes, fettes, scharfes Essen vermeiden.
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen; bei Bedarf eine Elektrolytlösung aus der Apotheke.
  • Frische Zitronenscheiben lutschen.
  • An die frische Luft gehen.
  • Minzöl auf den Handrücken auftragen.