Eine einseitige Ernährung und Bewegungsmangel führen zu verklebten Faszien und Verspannungen. Wir zeigen Ihnen, welche Nährstoffe für starke, gesunde und elastische Faszien besonders wichtig sind.

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Bei Faszien handelt es sich um ein Netz aus speziellem Bindegewebe, das den gesamten Körper durchzieht. Die Faszien umhüllen alle Muskeln, Sehnen, Organe und Nerven und dienen dem Körper als Flüssigkeitsspeicher. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, Kollagen und Elastin, die für die Stabilität und Elastizität der Faszien sorgen.

Mangelt es Ihrem Körper an Aminosäuren und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, führt das zu verklebten Faszien und Verspannungen im gesamten Körper.

Muskeln und Gelenke: Knorpel nicht vergessen

Knorpel sind für das reibungsfreie Gleiten, die Stabilität der Gelenke und als Stoßdämpfer unersetzlich. Doch obwohl sie u. a. aus widerstandsfähigen Kollagenfasern bestehen, sind sie dennoch verletzlich. Stressfaktoren, Entzündungen, übermäßige Belastungen und der Mangel an Nährstoffen stören das empfindliche Gleichgewicht in der Knorpelmatrix. Schäden und der unwiederbringliche Verlust von Knorpelmasse sind die Folgen. Schmerzen und Unbeweglichkeit nehmen zu.

Die richtigen Nährstoffe

  • Vitamine: Vitamin C und E sind wichtige Radikalfänger. Vitamin D und K halten den Knorpel geschmeidig.
  • Spurenelemente: Selen (z. B. in Nüssen, brauner Reis, Hafer), Kupfer (Knoblauch, Vollkornprodukte, Nüsse, Avocados), Zink (Käse, Bohnen, Nüsse), Mangan (Weizenkeime, schwarzer Tee, Haferflocken)
  • Mikronährstoffe wie Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat, Kollagenhydrolysat und Hyaluronsäure

Die Basis fürs Wohlfühlen

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Es ist kein Geheimnis, dass Eiweiße, Nährstoffe, Vitamine und Mineralien für Sportler wichtig sind. Vor allem Läufer sollten auf eine ausgewogene Ernährung achten und ihre Faszien mit notwendigen Nährstoffen versorgen. Wer denkt, dass der menschliche Gang durch reine Muskelkraft ermöglicht wird, der irrt. Unsere Faszien tragen in erheblichem Maße dazu bei, dass wir uns ohne Erschöpfung mehrere Stunden fortbewegen können.

Sie erfüllen dabei eine Art Federfunktion. Kommt es zu einer Muskelkontraktion, ziehen sich die elastischen Faszien zusammen und speichern Energie. Wird die gespeicherte Energie entladen, schnellen die beanspruchten Faszien in ihre ursprüngliche Form zurück und übertragen die Energie an unsere Knochen.

Wenn man sich die wichtige Rolle der Faszien ins Gedächtnis ruft, kann man seine Ernährung weiter optimieren, bestimmte Nährstoffe und Regeln beachten und für eine optimale Versorgung der Faszien sorgen.

Zusammenspiel Faszien und Ernährung

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Die Bindegewebszellen, sogenannte Fibroblasten, sind dafür verantwortlich, in welcher Verfassung sich unser Bindegewebe befindet. Sie sind für die Produktion von neuen kollagenen Fasern verantwortlich und arbeiten unentwegt daran, unser Fasziennetzwerk zu verbessern und zu erneuern.

Durch die Massage mit Faszienrolle oder -ball können die Bindegewebszellen stimuliert und entweder zu einem Auf- oder Abbau der Strukturproteine angeregt werden.

Doch auch der fleißigste Helfer kann bei einer Unterversorgung dauerhaft keine optimale Arbeit ausführen. So geht es auch den Fibroblasten. Ergänzend zu der Massage spielt die optimale Versorgung der Faszien eine wichtige Rolle. Kohlenhydrate werden bspw. benötigt, um die Grundsubstanz des Bindegewebes zu bilden.

Besteht unsere Ernährung allerdings zum Großteil aus Lebensmitteln, die einen hohen Anteil an Einfach- bzw. Zweifachzucker enthalten, bilden sich viele kleine Kristalle in der Grundsubstanz, und unsere Faszien werden brüchig.

Für jeden geeignet

Egal, ob Stubenhocker, Ausdauersportler oder Freizeitläufer: Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für unser Fasziensystem, sondern für den gesamten Körper notwendig. Wichtig dabei ist, immer für eine bedarfsgerechte Ernährung zu sorgen. Dadurch wird gewährleistet, dass der Körper mit ausreichenden Nährstoffen versorgt wird.

Powerfood: Vier wichtige Stoffe für die Faszien

  1. Proteine zur Regeneration Die Aminosäuren L-Lysin, L-Arginin und L-Prolin sind wichtige Proteine für die Faszienbildung und die Regeneration unseres Körpers. Da er L-Lysin nicht selbst produzieren kann, sollte man für die Faszien-Fitness möglichst häufig Proteinquellen wie Fisch, Fleisch, Pilze, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Erbsen auf den Speiseplan setzen. Wichtig dabei ist: Um eine hohe Wertigkeit von Eiweißen zu erreichen, sollten tierische und pflanzliche Eiweiße sinnvoll miteinander kombiniert werden.
  2. Kohlenhydrate für mehr Stabilität Kohlenhydrate leisten einen wichtigen Beitrag zur Bildung der Grundstruktur der Faszien. Daher greifen unsere Faszien bevorzugt zu langkettigen, komplexen Kohlenhydraten, wie sie in Quinoa, Hirse, Naturreis und Vollkornprodukten enthalten sind. Verzichten Sie außerdem möglichst auf weißen Zucker und Zuckerersatzstoffe.
  3. Gesunde Fette zur Entzündungshemmung Ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-9 sind für eine faszienfreundliche und gleichzeitig entzündungshemmende Ernährung unabdingbar. Leinöl, Algen und Fisch versorgen uns mit lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren. Oliven- und Rapsöl liefern uns wertvolle Omega-9-Fettsäuren.
  4. Mikronährstoffe für mehr Elastizität Mikronährstoffe wirken verklebten Faszien entgegen und unterstützen die Produktion von Kollagen. Besonders wichtig für die Faszien-Fitness sind Kalzium, Kalium, Magnesium, Silizium sowie die Vitamine C und B6, da sie die Faszien elastischer und fester machen.

Autorin: Mag. Jeannette Edelmüller