Der Weißdorn ist eine der bedeutendsten Heilpflanzen bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Seit Jahrzehnten wird er unterstützend bei leichten Formen des typischen Altersherzens eingesetzt.
Weißdorn wird seit Langem als unterstützende Heilpflanze beim typischen Altersherz empfohlen. Ursprünglich basierte diese Empfehlung auf Beobachtungen und einer langjährigen Tradition in der Volksheilkunde, doch inzwischen kennen wir auch den Wirkmechanismus dieser Pflanze.
In den Blättern, Blüten und Früchten des Weißdorns finden sich sogenannte Flavonoide und oligomere Proanthocyanidine. Diese Inhaltsstoffe verstärken die Durchblutung der Herzkranzgefäße und des Herzmuskels und verbessern somit die Kontraktionskraft des Herzens. Das Herz schlägt also kräftiger, die Belastbarkeit steigt und die Leistungsfähigkeit des Körpers wird insgesamt erhöht. Unterstützend zu herkömmlichen chemisch-synthetischen Wirkstoffen machen diese Effekte Weißdorn zu einem wertvollen pflanzlichen Heilmittel bei beginnender Herzinsuffizienz. Außerdem verbessert Weißdorn die Erregungsleitung und erhöht leicht die Reizschwelle des Herzens. Dadurch wird der Herzrhythmus etwas stabiler und die Gefahr von Herzrhythmusstörungen leicht verringert.
Die Wirkungen von Weißdorn beschränken sich aber nicht nur auf das Herz, sondern beeinflussen auch das Gefäßsystem. Es gibt Hinweise, wonach Weißdorn die Elastizität der Blutgefäße erhöht und damit wesentliche Risikofaktoren für Bluthochdruck und folglich Gefäßschäden verringert.
Einnahmetipp: Weißdorn richtig dosieren
Zur unterstützenden Behandlung von leichten Formen der Herzschwäche wird Weißdorn vorzugsweise in Form standardisierter Präparate mit mindestens 160 mg des wässrig-alkoholischen Extraktes eingenommen. In Ihrer Apotheke finden sich hierzu sowohl flüssige Zubereitungen als auch Tabletten oder Kapseln. Die Einnahme als Tee ist eher zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ratsam. Als Tagesdosierung empfiehlt sich hier 3-mal täglich eine Tasse Tee mit jeweils 1,5 g der getrockneten Blätter und Blüten.
Botanischer Steckbrief des Weißdorns (Crataegus monogyna Jacq. und Crataegus laevigata (Poir) DC.)
Von den weltweit etwa 200 verschiedenen Weißdornarten werden allen voran zwei Arten medizinisch verwendet: der Eingriffelige und der Zweigriffelige Weißdorn. Diese unterscheiden sich – wie bereits im deutschen Namen ersichtlich – anhand der Anzahl ihrer Griffel in der Blüte. Außerdem sind die Blätter des Eingriffeligen Weißdorns tiefer eingeschnitten als die des Zweigriffeligen Weißdorns, dessen Blätter eine rautenförmige und gesägte Form haben. Die weißen Blüten beider Arten bilden Trauben, die nach der Befruchtung zu leuchtend roten Steinfrüchten reifen.