Heilpflanzentees in Arzneibuchqualität sind Schätze der Natur. Um aber auch die bestmöglichen Wirkungen damit erzielen zu können, ist es bei Arzneitees – genauso wie bei fertigen Arzneimitteln aus der Apotheke – notwendig, gewisse Regeln bei der Einnahme und Lagerung einzuhalten.
Pflanzliche Arzneimittel werden im Wesentlichen in zwei Formen angewendet: als Teedrogen und in verarbeiteter Form als Phytopharmaka. Schon bei der Lagerung der Teedrogen gilt es einiges zu beachten.
Die meisten Menschen verwenden die Abgabebehältnisse der Teedrogen auch gleichzeitig als Lagergefäße. Die Teedrogen sollten jedoch nur für beschränkte Zeit in einfachen Sackerln gelagert werden. Als entsprechende Behälter eignen sich etwa mit Verschlussclip verschließbare Beutel aus zweilagigem, aluminiumbeschichtetem Papier oder Alufolie sowie diverse Schraubdeckelbehälter bspw. aus Glas oder Weißblech. Insbesondere bei Drogen mit ätherischen Ölen sind sonst rasch beträchtliche Wirkstoffverluste zu beobachten. Dies gilt besonders, wenn sich die einzelnen Komponenten deutlich in ihrer Dichte sowie in Form und Größe ihrer Teilchen unterscheiden.
Tipps für Ihre Tea-Time:
- Wenn Sie die Teedrogen nicht zeitnah vollständig aufbrauchen, füllen Sie sie in dicht schließende Behälter um, und bewahren Sie sie licht- und wärmegeschützt auf.
- Bei der Zubereitung von Tees sind die Eigenschaften der jeweiligen Teedroge und der enthaltenen Wirkstoffe zu berücksichtigen.
- Teefilterbeutel nicht einfach in der Tasse liegen lassen, sondern während des Extrahierens mehrmals hin und her schwenken. Dadurch lässt sich der Extraktgehalt des Tees deutlich steigern. Auch das „Ausquetschen“ der Teebeutel kann den Wirkstoffgehalt erhöhen.
- Apiaceenfrüchte, Mariendistelfrüchte und Wacholderbeeren z.B. mit einem Löffel unmittelbar vor dem Heißwasseraufguss leicht quetschen.
- Kaltmazerate werden wegen ihres möglicherweise hohen Gehalts an pathogenen Keimen teilweise problematisch gesehen.
Tipps für die Entnahme und Zubereitung:
- Wichtig ist, die lose Teemischung vor der Entnahme gründlich durchzumischen. Bei der am häufigsten eingesetzten Methode, dem Heißwasseraufguss, übergießt man die Pflanzendroge mit siedendem Wasser, lässt sie 5 bis15 Minuten in einem bedeckten Gefäß stehen, rührt eventuell zwischendurch um und gießt sie durch ein Teesieb.
- Für die Abkochung setzt man die Droge zunächst mit kaltem Trinkwasser an, erhitzt dann 5 bis 10 Minuten lang zum Sieden und seiht nach kurzem Stehenlassen ab. In einer anderen Variante dieser Methode wird die Droge ausschließlich mit siedendem Wasser extrahiert.
- Eine andere Möglichkeit ist der Kaltauszug (Mazerat): Die Droge wird mit Trinkwasser übergossen und unter gelegentlichem Umrühren – soweit nicht anders vorgeschrieben, 1 bis 2 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Methode kommt z. B. dann zum Einsatz, wenn durch einen Heißauszug sonst unerwünschte Inhaltsstoffe mitextrahiert werden würden. Kalt zu extrahieren sind Schleimdrogen wie z. B. die Eibischwurzel.