Zecken und FSME: 2025 erneut zeckenreiches Jahr
Ein weiteres zeckenreiches Jahr kündigt sich an: Durch die immer milderen…
Die Bindehaut ist sozusagen das Schutzschild der Augen. Es handelt sich dabei um die feine, durchsichtige Schleimhaut, die die Innenseite der Augen und den vorderen Teil des Augapfels bedeckt. In ihr befinden sich auch Immunzellen, die Krankheitserreger abwehren.
Wenn die Bindehaut aber durch äußere Einflüsse oder Erreger zu stark beansprucht wird, kommt es zunächst zu einer Reizung und später zu einer Entzündung. Die Augen von kleinen Kindern reagieren oft sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Zugluft oder Kälte. Aber auch Fremdkörper (Staub, Schmutz) oder Allergene können ins Auge gelangen und eine Konjunktivitis auslösen. Gerade bei Kleinkindern sind außerdem häufig auch Bakterien oder Viren die Verursacher. In diesem Fall spricht man von einer infektiösen Konjunktivitis.
Die Unterscheidung zwischen einer infektiösen und einer nicht-infektiösen Form ist für den Laien nur schwer möglich. Im Zweifel sollte daher immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn je nach Ursache sind ganz unterschiedliche Behandlungen notwendig.
Bei leichten, nicht-infektiösen Bindehautentzündungen ist es oft ausreichend, die Augen mit steriler Kochsalzlösung zu spülen. Auch Kühlpackungen werden oft als sehr wohltuend empfunden.
Kamillenextrakte sollten aufgrund von möglichen allergischen Reaktionen nicht am Auge angewendet werden.
Verklebte Lidränder und Wimpern können mit sterilen Mulltupfern und etwas abgekochtem Wasser oder einer sterilen Kochsalzlösung aus der Apotheke gesäubert werden. Dazu wischt man vorsichtig vom äußeren zum inneren Augenwinkel.
Bei starkem Trockenheitsgefühl können die Augen mit befeuchtenden Augentropfen gepflegt werden. Auch Augentropfen mit Augentrost-Extrakt können schon bei den Kleinsten angewendet werden und die Beschwerden mildern. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze Augentrost (Euphrasia) wirken entzündungshemmend und lindern die Rötungen und Schwellungen einer gereizten Bindehaut. Wenn allerdings nach spätestens zwei Tagen keine Besserung in Sicht ist, sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden.
Das Anwenden von Augentropfen bei Kindern ist nicht immer ganz einfach, da sich die Kleinen mitunter heftig wehren und weinen. Mit ein paar einfachen Tricks gelingt es leichter:
Wenn eitriges, gelbliches Sekret vorhanden ist bzw. sich die Symptome nach spätestens zwei Tagen nicht von selbst bessern, ist ein Besuch beim Kinder- oder Augenarzt unbedingt erforderlich.
Die Therapie der Bindehautentzündung hängt immer von der jeweiligen Ursache ab. Sind Bakterien die Verursacher, wird der Arzt in der Regel antibiotische Augentropfen verschreiben.
Stecken hingegen Viren hinter den Beschwerden, machen Antibiotika keinen Sinn, da diese nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren, Pilze und andere Erreger wirken. Die viral bedingte Bindehautentzündung wird sehr häufig von Adenoviren ausgelöst, umgangssprachlich wird sie auch als Augengrippe bezeichnet. Häufig tritt diese Form auch gemeinsam mit fieberhaften Infekten auf.
Virale und bakterielle Bindehautentzünden sind hoch ansteckend. Übertragen werden die Erreger in erster Linie durch Schmierinfektionen über Hände und Gegenstände, aber auch durch Tröpfcheninfektion z.B. beim Niesen. Deshalb ist es besonders wichtig, auf gute Hygiene zu achten.
Denn durch das Reiben am Auge können sehr leicht Keime verschleppt werden. Außerdem wird das Auge zusätzlich gereizt und der Heilungsprozess dadurch verzögert.
Bis zu ein Drittel aller Neugeborenen hat in den ersten Wochen nach der Geburt eine Bindehautentzündung. Hier ist die Ursache häufig ein verstopfter Tränenkanal. Der Tränen-Nasen-Kanal ist bei Babys häufig noch durch ein dünnes Häutchen verschlossen. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht ablaufen und in der Folge kommt es zu Verkrustungen des Lidrands und die eitrigen Absonderungen bilden einen idealen Nährboden für Bakterien.
Empfehlenswert ist eine regelmäßige Massage mit dem kleinen Finger kreisförmig vom Tränenpünktchen (innen am unteren Augenlid) schräg nach unten zur Nase hin. Außerdem sollten die Augenlider von außen nach innen regelmäßig mit sterilen Mulltupfern und Kochsalzlösung gereinigt werden. Nach einigen Wochen bis Monaten öffnet sich der Tränenkanal normalerweise von selbst.
Erstveröffentlichung am 05.03.2021